Gemeinderat,
14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 87 von 108
Für Sauberkeit in dieser Stadt ist letztendlich die MA 48 zuständig und ich bin überzeugt, dass die Leute dort ihr Bestes tun. Wenn aber die Stadtregierung nicht die entsprechenden Weichen stellt, wird die MA 48 bei ihrer Arbeit immer mehr ins Hintertreffen kommen. Die politischen Rahmenbedingungen schaffen, heißt in diesem Zusammenhang, mit Hilfe einer Stadtpolizei die Reinhaltung der Grünanlagen mittels Reinhaltevorrichtung zu überprüfen. Daran – so denke ich – wird in nächster Zukunft kein Weg vorbeigehen.
Die MA 48 ist aber nicht nur für den
öffentlichen Raum gefordert. Die Zunahme des Restmülls ist ebenfalls eine
Herausforderung, der man mit so einem Budget wohl kaum begegnen kann. Mir ist
klar, dass diese umweltpolitische Tatsache sehr gut als Grund für
Gebührenerhöhungen herhalten kann – Gebührenerhöhungen und damit Belastungen,
die Sie, Frau Stadträtin, mitgetragen haben und die im Endeffekt nur zu einem
geringen Teil dem Umweltschutz in dieser Stadt zugute kommen. Wir lehnen diese
Gebührenerhöhungen als zusätzliche Umweltsteuer für die Wienerinnen und Wiener
zur Gänze ab.
Darüber hinaus steht die MA 48 unserer Meinung
vor Herausforderungen, die nicht allein mit Gebührenerhöhungen beantwortet
werden können. Am Rautenweg gibt es nach wie vor eine Deponie, und als Mandatar
des 22. Bezirks kann ich Ihnen nur sagen, dass eine Verlängerung der
Nutzungsdauer in einem Gebiet, wo immer mehr Wohnungen im Umkreis gebaut
werden, von unserer Seite aus zur Gänze abzulehnen ist.
Bei der Gelegenheit möchte ich einen
Resolutionsantrag, einen Beschlussantrag einbringen, worin die GRe
Dipl-Ing Stiftner und meine Wenigkeit bezüglich der Verbesserung der
Reinigung der Mülltonnen und Sammelbehälter sprechen. Der Beschlussantrag
lautet:
„Die zuständige Stadträtin wird aufgefordert, für
eine bessere Reinigung der Müllcontainer und Sammelbehälter, die von der
MA 48 entleert werden, zu sorgen.
Unter anderem sollte der ursprünglich vorgesehene
Standort Waagner Biro-Gründe in Stadlau für die Errichtung einer
Container-Waschanlage endlich im Sinne des ursprünglichen Kaufvertrages genutzt
werden. Sollte man den Beschluss zur Errichtung dieser Anlage widerrufen, dann
muss ein flächendeckendes mobiles Container-Waschanlagen-System geschaffen
werden.
In formeller Hinsicht bitten wir um die sofortige
Abstimmung.“ (Beifall bei der ÖVP.)
In dem Antrag ist das Wort Stadlau gefallen – ich brauche
wohl nicht zu erzählen: Das Jahr 2001, eine lange Geschichte, fünf Jahre,
viel Geld in den Sand gesetzt, leider gibt es dort noch immer nichts und es
wird wahrscheinlich noch einige Zeit dauern, bis dort wirklich eine halbwegs
vernünftige Regelung passiert. Ich weiß schon, dass das jetzt im Ressort Wiener
Wohnen ist und so weiter. Es wird jedenfalls noch länger dauern, bis dort eine
echte Nutzung entsteht.
Wenn wir schon bei unserem Bezirk sind, dann möchte
ich noch ein Wort zu den Einnahmen von den Leasing-Verträgen sagen, die
eigentlich für das Kanalnetz des 21. und 22. Bezirks geschaffen wurden.
Diese Einnahmen sollten eigentlich diesem Kanalnetz zugute kommen. Wenn man
aber näher hinschaut, sieht man, dass noch immer genug Senkgruben aktiviert sind.
Dort müsste große Abhilfe geschaffen werden, indem man unbedingt Kanäle baut
und das Geld nicht für Sanierungsarbeiten zum Beispiel in der
Sechshauser Straße verwendet. Das hat mit unserem Bezirk nicht viel zu
tun.
Wenn ich schon beim Bezirk bin, dann denke auch an
das Thema der Nordostumfahrung. Auch die Nordostumfahrung ist ein langwieriges
Thema, das immer wieder auffrischt, und immer wieder gibt es neue Troubles.
Jetzt geht es um Probebohrungen, vorher ist es auch schon um das Thema
gegangen: Einmal wurde von einem Tunnel gesprochen, dann von einer Brücke, dann
wieder von einem Tunnel; jetzt gibt es endlich nach langer Zeit den Tunnel. Ich
hätte am liebsten, es gäbe schon die Fertigstellung! Ich weiß schon, ich bin
nicht konform mit den GRÜNEN.
Wenn ich aber schon von Feinstaub rede – und Herr
Rüdiger Maresch hat heute gesagt, dass Stadlau an 4. Stelle in den
Feinstaubrecherchen steht –, dann muss ich ihm schon sagen: Wir hätten viel
weniger Feinstaub, wenn die Straße schon über die Brücke oder durch den Tunnel
führte. (GR Mag Rüdiger Maresch: Nein! Dann hätten wir doppelt so
viel!) – Reden wir dann in Ruhe weiter! Ich weiß schon, du glaubst, immer
Recht zu haben.
Frau Stadträtin! Auch zum Thema Lobau haben Sie eher
geschwiegen. Bgm Häupl hat sich sehr lautstark dagegen ausgesprochen, dass
nichts weitergeht, StR Schicker ebenfalls. Ich denke, dass Sie vom
Umweltressort auch ein gewichtiges Wort hätten und diesbezüglich etwas hätten
sagen sollen. Die Schweigeliste geht leider weiter.
Wenn wir schon beim Thema Schweigeliste sind und ich
Herrn GR Valentin sehe, denke ich an den Fluglärm. Der Fluglärm ist schon ein
wichtiges Thema für Wien, das stimmt. Man kann aber nicht so, wie unsere
Stadträtin das tut, sagen: Das ist das Mediationsverfahren, das macht alles der
Herr Valentin mit seinen Leuten. Dieser wird sich dann im Notfall vor die
Stadträtin stellen oder vor den Zug oder das landende Flugzeug werfen und
seinen Sermon abgeben, wie immer es ausgehen wird, dass das mit dem Fluglärm
weitergeht. Ich bin nicht gegen den Flugverkehr, aber eines muss man schon
sagen: Ich bin auch nicht für das Floriani-Prinzip, nämlich zu sagen, nur bei
mir nicht, sondern in Liesing, oder nicht in Liesing, nicht im 14. Bezirk.
So spielen wir es nicht! Es soll eine wirklich gute Lösung herauskommen und
weiter verhandelt werden – das ist mir schon klar–: mit Anflug, mit leisen
Flugzeugen und so weiter. Da muss aber auch die Stadträtin dazu etwas sagen.
Zum Thema Umwelt gehört eben auch die Lärmbelästigung. Ein klares Wort zum
Standort Wien – bei allen Schutzauflagen für die Anrainer – wäre hier am Platz
gewesen.
Da Sie ja zum Ministerpool einer
zukünftigen SPÖ-Regierung gehören, sage ich Ihnen, liebe Frau Stadträtin: Wenn
Sie wirklich in der Bundesregierung zu
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