Gemeinderat,
10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 96
und Entwicklung pro Jahr 7 000 Autos zusätzlich heranbringen, also um diese Zahl wird erhöht. Das ist immerhin eine Steigerung um 1,1 Prozent. Unbestritten ist laut Theuermann, und ich glaube, auch in Ihrem Sinne, die Lösung des Parkraumsproblems einer der Angelpunkte der Wiener Verkehrspolitik. Wenn dem so ist, und ich sehe das als Angelpunkt, dann hat hier die Stadt Wien, Sie, aber auch Ihre Vorgänger, größtenteils schwer versagt! Er sagt nämlich in diesem Arbeitspapier auch, es hat sich bei Untersuchungen gezeigt, dass vor allem in den Bereichen der Wohnhausanlagen der Nachkriegszeit eklatanter Stellplatzbedarf besteht. Gerade in diesen Bereichen wäre es notwendig, rasch und effektiv Lösungen anzubieten. Es hängt natürlich auch von der Bevölkerungsanzahl dort ab.
Wenden wir uns jetzt dem Garagenförderungsprogramm,
aber nicht dem gewerblichen zu, dann muss ich sagen, es funktioniert das
durchaus in Ordnung. Es ist durchaus positiv zu sehen.
Wenden wir uns den so genannten Volksgaragen zu:
Derzeit gibt es in Wien 15 in Betrieb stehende, ob sie funktionieren, weiß ich
nicht, Volksgaragen mit 3 019 Stellplätzen. Vier weitere sind schon
im Bau, sodass wir insgesamt in den nächsten ein, zwei oder drei Jahren
3 675 Stellplätze in Volksgaragen haben werden. In Planung gibt es
dann noch weitere. Er sagt, und das ist interessant, es gibt fünf Bezirke in
Wien, die noch kein Ansuchen betreffend Volksgaragen gestellt haben, was an
sich durchaus ein Missachten der anderen Bezirke darstellt, meine Damen und
Herren, denn immerhin sind hier 300 Parkplätze vorhanden, die man in Form
einer Volksgarage abrufen könnte. Das wird nicht getan, daher bin ich der
Meinung, man sollte diesen fünf Bezirken, wenn sie nicht bis
Jahresende 2006 ihre Ansuchen stellen, diese je 300, macht
1 500 Stellplätze, auf andere Bezirke aufteilen. Meidling könnte zum
Beispiel durchaus eine zweite und dritte Volksgarage vertragen. Wir haben sogar
schon Standorte vorgeschlagen.
Herr Theuermann schreibt in seinem Bericht noch, sie
haben bis Ende 2007 Zeit, weil nur drei Jahre Bauzeit sind und 2010 das
Programm beendet ist. Ich sage Ihnen, das geht sich nicht aus. Denn er schreibt
eine Seite später, und da gehe ich mit ihm konform, es muss endlich eine klare
standardisierte Vorgangsweise für die Errichtung von Garagenprojekten da sein.
Mich wundert es nur, dass man erst nach sieben Jahren feststellt, dass man
etwas standardisieren soll, was bisher nicht der Fall war, nur weil man
plötzlich darauf gekommen ist, dass es halt Widerstände gibt und jetzt möchte
man halt schauen, dass man die Garagenprojekte schneller durchbringt. Ich sage,
bei den Garagenprojekten gehört eine klare Vorgangsweise gegeben. Da stimme ich
vollkommen mit ihm überein.
Ich bin aber dagegen, und da möchte ich das Beispiel
des Neuen Marktes zitieren, dass man sehr kleinräumig und grätzelweise
Befragungen macht, sondern das sollte bezirksteilmäßig oder bezirksmäßig
geschehen. So kann es nämlich nicht sein! Obwohl ich ein Grätzelfanatiker in
der Kommunalpolitik bin, gibt es Projekte und Punkte, wo das Grätzel allein für
sich sicher nicht entscheiden kann. Das sind Garagen. Es kann nicht sein, dass
in der Inneren Stadt eine Bezirksvorsteherin eine Umfrage macht, diese an 860
angeblich Beteiligte, Geschäftsleute und Anrainer schickt, wovon
588 Personen zurückgeschrieben haben, von denen zirka 60 Prozent eine
eigene Garage haben. Da frage ich mich schon, meine Damen und Herren, wie es
sein kann, dass Leute, die selbst eine eigene Garage haben, dick und fett dort
sitzen und Geschäfte betreiben, den anderen die Chance nehmen, im inneren
Bezirk eine Garage zu machen. Herr Stadtrat, da hat Ihre Politik versagt! Ich
kann mir nicht vorstellen, dass die Frau Bezirksvorsteherin Stenzel stärker als
der Herr Bürgermeister oder Sie ist. Aber vielleicht ist sie es doch. Das wäre
eigentlich unglaublich und kann ich mir nicht vorstellen. Die Frage an Sie: Was
gedenken Sie, im 1. Bezirk zu tun?
Des Weiteren gehört bei solchen Umfragen meiner
Ansicht nach, das habe ich schon gesagt, ein größerer Personenkreis befragt. Es
gehört weiters der Befragungsumfang, das schreibt auch der Herr Theuermann,
aber auch der Befragungsinhalt standardisiert. Es kann nicht so sein, wie der
Herr Theuermann schreibt, dass man ein Marktforschungsunternehmen unter der
Federführung des PID hernimmt. Die Fragen gehören standardisiert, denn die
Fragen sind in Wirklichkeit, wenn es um Garagen geht, die gleichen. Es kann
nicht sein, dass die Frage am Bacherplatz eine andere ist als am Naschmarkt, am
Dr-Karl-Lueger-Platz oder in der Hegergasse. Da würde mich interessieren, was
Sie dazu sagen, ob Sie schon Unterlagen haben, wie das aussehen wird.
Mein sehr geehrten Damen und Herren, das Zweite ist die
Tempofrage. Wir haben voriges Jahr an der Jahreswende sehr intensiv über die
Tempolimitierung gesprochen. Hier hat Ihnen das Umweltressort hineingepfuscht,
Herr Stadtrat, und Sie haben sich nicht gewehrt oder nicht wehren können oder
wehren wollen! Das Ergebnis haben wir. Wir von den Freiheitlichen wollten eine
Befragung starten. Sie sind uns insofern zuvorgekommen. Das hat uns dann ein
bisschen Geld gebracht, weil wir die Befragung nicht mehr durchführen müssen.
Wir hätten das gleiche Ergebnis wie Sie erzielt, vielleicht ein paar Wochen
später.
Sie haben großteils Ihre
Geschwindigkeitsbeschränkungen zurückgenommen, allerdings vollkommen
undurchsichtig, weil bei welchen Straßen haben Sie wieder 70 und bei welchen 50
gesagt? Hier haben der Herr Bürgermeister, die Frau Umweltstadträtin und Sie
vollkommen divergierende Ansichten gehabt! Es ist eine Verwirrung
übergeblieben, eine Rechtsunsicherheit aller Beteiligten. Die Steuerzahler
haben Millionen für die Kosten der Tafelaufstellungen und das Wiederzurücknehmen
der Tafeln gezahlt! In der Endkonsequenz gibt es heute praktisch keine grüne
Welle mehr, bis auf die Triester Straße. Warum? Weil Sie dort 70 fahren dürfen.
Überall, wo Sie nicht 70 fahren dürfen, ob das in der Donaustadt, in
Floridsdorf oder im Süden Wiens ist, gibt es keine grüne Welle. Schauen sie
sich die Laaer-Berg-Sraße an, schauen Sie sich den 22. Bezirk an, schauen
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