Gemeinderat,
10. Sitzung vom 26.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 118
gibt es Schulungen und da gibt es Angebote, sage ich:
Alle anderen Bundesländer könnten das auch tun. Auch sie könnten für
zusätzliche Qualifikation sorgen von Arbeitnehmerinnen und -nehmern. Sie tun es
nicht, weil sie andere Prioritäten setzen, andere Prioritäten als wir, wo wir
gegen Arbeitslosigkeit tatsächlich aktiv den Kampf aufnehmen, meine Damen und
Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist vom Herrn
Vizebürgermeister auch darauf hingewiesen worden, es ist einfach Faktum, dass
es in Europa tatsächlich nicht viele Millionenstädte gibt, die ihren Bürgern
ein solches Optimum an kommunalen Leistungen bieten können, und das
gleichzeitig bei einem stabilen Finanzhaushalt, weniger Schulden und einen
Spitzenwert an öffentlichen Investitionen. Es gibt auch ganz wenige
Gebietskörperschaften, welche die notwendigen Finanzmittel für Gesundheits- und
Sozialausgaben, für Spital- und Pflegeleistungen, aber auch für Ausbildungs-
und Beschäftigungsmaßnahmen in dem Ausmaß aufbringen können, wie Wien das tut,
und vor allem auch, ohne neue Schulden einzugehen. Wir verbinden auf der Wiener
Ebene budgetpolitische Kompetenz mit wirtschaftlicher und sozialer Kompetenz,
und das unterscheidet uns tatsächlich in diesem Bereich.
Es hat den Wiener
Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten natürlich auch jenes Vertrauen der
Wienerinnen und Wiener eingebracht, auf das wir zu Recht stolz sind, das für
uns aber auch eine sehr maßgebliche Verantwortung ist.
Und wenn darauf hingewiesen
wird, dass die Investitionen in Wien 2005 einen neuen Rekordwert erreicht
haben, immerhin wurde jeder sechste Euro unseres Budgets für Investitionen
aufgewendet, und in Summe macht das 1,5 Milliarden EUR aus, so ist
das ein ganz wesentlicher wirtschaftspolitischer Impuls, den wir auf der Wiener
Ebene tätigen. Weil wir durchaus immer wieder auf erfolgreichere Vorhaben
zurückgreifen, weil natürlich gerade auch öffentliche Investitionen für die
Wiener Wirtschaft von besonderer Bedeutung sind. Es stimmt schon, die
Wirtschaft im Endeffekt ist es, die Arbeitsplätze schafft, aber es ist die
Stadt, die mit ihren Aufträgen diese zigtausenden Arbeitsplätze überhaupt erst
ermöglicht und im Endeffekt sichert, und in Abwandlung eines bekannten Spruches
kann man da durchaus festhalten: Geht es der Stadt und ihrem Budget gut, dann
geht es auch der Wiener Wirtschaft gut.
Und das anerkennt durchaus
auch im Gegensatz zur ÖVP die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, die
immer wieder sehr erfolgreich auf der einen Seite gemeinsam mit unseren
Vertreterinnen und Vertretern natürlich auch für die Interessen der Wiener
Wirtschaft eintritt und auch ein offenes Ohr beim Finanzstadtrat findet, weil
es gerade in dieser Kooperation darum geht, für die Wienerinnen und Wiener
notwendige Impulse zu setzen. Meine Damen und Herren, wir haben ja keine
Scheuklappen, wie sie anscheinend der Kollege Tschirf hat, sondern wir tun das
aus der vollen Überzeugung, dass es gerade diese Kooperationen sind, die
tatsächlich die Wiener Wirtschaft auch weiterbringen. (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist ja auch schon darauf
hingewiesen worden: Wir haben den Schuldenstand der Stadt in den letzten fünf
Jahren ebenfalls reduziert. Also keine Rede davon, dass da irgendwelche
schwarzen Bilder an die Wand gemalt werden müssen. Wir tun das, was wir den
Wienerinnen und Wienern zusagen, nämlich sparsam und sorgfältig mit den
Steuermitteln der Wienerinnen und Wiener zu wirtschaften. Und wenn der Kollege
Tschirf sich hier herstellt und sagt, na ja, 50 Prozent des Wiener Budgets
kommen ja aus Bundesmitteln, so zahlen ja auch die Wienerinnen und Wiener
genügend in das Budget des Bundes ein. Wir sind hier keine Nettoprofiteure. Na,
soweit würde es ja noch kommen, dass man die Wiener vielleicht nur zahlen
lässt. Das wäre Ihnen vielleicht recht, das weiß ich ja nicht genau, so wie Sie
die Wienerinnen und Wiener belastet haben, aber Tatsache ist, die Wienerinnen
und Wiener leisten dafür ja auch einiges und es ist daher ihr gutes Recht,
einiges an diesen Mitteln, die sie einzahlen, und das ist eh nicht alles,
wieder zurückzubekommen. Also man braucht sich da wirklich nicht in Selbstlob
zu ergehen, Kollege Tschirf, sondern es sind einfach die Fakten. Die
Wienerinnen und Wiener leisten sehr viel für das Bundesbudget, und vielleicht
sollten Sie das hier in diesem Kreis auch erwähnen.
Wenn wir sagen, dass wir
tatsächlich den Schuldenstand reduzieren konnten - in den letzten fünf Jahren
um immerhin 500 Millionen EUR -, dann muss man noch einmal daran
erinnern, wie sich der Schuldenstand auf der bundespolitischen Ebene entwickelt
hat: 20 Milliarden EUR zusätzlich. 20 Milliarden EUR
zusätzlich an Schulden, die Sie den Österreicherinnen und Österreichern am Tag X,
und der kommt hoffentlich schneller, als wir alle uns erwarten, hinterlassen
werden, dann wird nämlich tatsächlich Österreich einen Rekordschuldenstand
haben. Wir in Wien haben hier ein gutes Haus und einen guten Haushalt.
Jetzt
ist natürlich gesagt worden: Na ja, diesen guten Haushalt, den gibt es auf
Grund von Gebührenerhöhungen. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben
uns immer zu qualitätsvollen öffentlichen Dienstleistungen bekannt und haben
auch nie bei dem populistischen Spiel mitgemacht, dass sich irgendjemand da
heraußen hinstellen und sagen kann, es kann keine Gebührenerhöhungen geben.
Wenn man qualitätsvolle Leistungen in dieser Stadt erbringen will... (GR
Heinz-Christian Strache: Der Bürgermeister hat das vor der Wahl versprochen!) Das
stimmt nicht! (GR Heinz-Christian Strache: Der Bürgermeister hat das
versprochen!) Ja, bringen Sie das. Da können Sie hineinwerfen, was Sie
wollen. (GR Heinz-Christian Strache: Der Herr Bürgermeister hat das selbst
versprochen!) Ja, wenn man da noch davon ausgeht, was Sie alles versprochen
haben, Herr Strache, und was Sie alles mitzuverantworten haben, brauchen wir
nicht weiterzureden. Uns war immer bewusst: Wenn man will, dass sich die
Gehälter positiv entwickeln in diesem Land, dann kann sich niemand hier
herstellen und sagen, es gibt keine Gebührenerhöhungen. Wir bekennen uns zu
qualitativen Leistungen in dieser Stadt,
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