Gemeinderat,
7. Sitzung vom 31.03.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 52
Generalsanierung der Volks- und Hauptschule im
3. Bezirk, Hegergasse 20/Kleistgasse 12/Kölblgasse 23
angekündigt, stattgefunden hat sie nicht. Mittlerweile ist fraglich, ob die
Sicherheit der SchülerInnen und LehrerInnen dort noch gewährleistet ist. Wann
wird die Generalsanierung des Pflichtschulgebäudes im 3. Bezirk,
Hegergasse 20/Kleistgasse 12/Kölblgasse 23 durchgeführt?)
Ich bitte um Beantwortung.
Bgm Dr Michael Häupl:
Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Bevor ich zur Beantwortung der eigentlichen Frage
komme, ein paar Vorbemerkungen: Erstens ist von meiner Seite her völlig unmissverständlich
festgestellt: Diese Schule ist in einem Zustand, der ein Schandfleck ist und
eigentlich auf einem Niveau, wie wir es uns nicht wünschen, und das einer
Stadt, in der die Ausbildung der jungen Leute erfolgt, nicht würdig ist. Das
stelle ich gleich vorab fest und es tut auch keinen Abbruch, dass die Experten
mich davon informiert haben, dass keine Gefahr für die Sicherheit besteht,
nicht zuletzt aufgrund dessen, dass hier Maßnahmen getroffen wurden. Diese
Maßnahmen gewährleisten zwar die Sicherheit, aber das ändert nichts an dem
Charakter des von mir soeben auch kritisierten Zustands dieser Schule.
Ich will aber auch auf der anderen Seite nicht den
Eindruck erwecken, es sei in den letzten fünf Jahren nichts passiert, denn wie Sie
gemäß Gemeinderatsbeschluss mindestens ebenso gut wissen wie ich, sind rund
120 Millionen EUR in die Sanierung von Schulen gesteckt worden. Und
da würde ich sagen, das ist nicht nichts, was hier getan wurde, wiewohl und
anhand des konkreten Beispiels aus der Frage heraus zu erkennen ist, dass dies
nach wie vor nicht genug dabei ist.
Diese Schule und ihr Beispiel allerdings hat da eine
bestimmte Genesis. Es war diese Schule in den Planungen drinnen, die für die
Generalsanierung auch vorgesehen war. Aber wie es gelegentlich in der Stadt so
vorkommt, hat der Bezirk seine Meinung geändert, so wie das auch bei anderen
Projekten gelegentlich der Fall ist, und hat da die Auffassung vertreten, nicht
zuletzt im Hinblick auf die perspektivischen Entwicklungen auf den
Aspang-Gründen, dass ein Schulneubau in Erwägung zu ziehen ist. Dass dies einer
bestimmten Prüfung unterzogen werden muss, liegt aus meiner Sicht auf der Hand.
Da stellt sich nun neben den Sicherheitsfragen und Fragen dessen, wie eine
Schule auszuschauen hat, in der Lehrer und Schüler auf heutigem Niveau und auf
heutigem Standard die Ausbildung der jungen Leute machen können, die Frage auch
der Wirtschaftlichkeit. Das ist eine Abwägungssache.
Was ich nun meinen würde, ist, dass auch solche
Prüfungen ein Ende haben sollen. Und ich sage da hier vorab: Ich möchte, dass
die Entscheidung, ob diese Schule generalsaniert oder neu gebaut wird, noch vor
dem Sommer getroffen wird, sodass Lehrer, Eltern und Schüler rechtzeitig
informiert werden können, bevor sie in die Sommerferien gehen, wie es mit
dieser Schule weitergeht.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
1. Zusatzfrage, Frau Kollegin Jerusalem, bitte.
GRin Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Zunächst,
Herr Bürgermeister schätze ich das sehr, dass Sie heute als Erster klare Worte
zu dem baulichen Zustand der Schule gefunden haben. Schon wenn man sich auf die
Schule zubewegt und sieht, wie da der Verputz abbröckelt, Mauerstücke heraus
gebrochen sind, sich ein Riss durch die Schulfront zieht und unten ein Holzgang
hingebaut wurde, um den Gehsteig zu sichern, damit die Schüler auch sicher
sind, und wenn man dann auch noch weiß, dass in der Schule Verputz runterkommt,
die WC-Anlagen kaputt sind, die Fenster nicht mehr geöffnet werden dürfen und
so weiter und so fort, dann kann man nur zu der Meinung kommen, dass das eine
Zumutung für alle ist, die sich da drinnen aufhalten und dass das so nicht sein
darf. Ich bin daher über Ihre klaren Worte diesbezüglich sehr froh. Die Eltern
und die LehrerInnen warten jetzt wirklich schon sehr lange, denn im
Jahr 2000 war die Generalsanierung versprochen, im Jahr 2000 war sie
sogar schon ausgeschrieben, und dann kam nichts. Die Eltern sprechen sich auch
dafür aus, dass dieser Standort beibehalten wird.
Jetzt möchte ich zwei Vorschläge machen:
Erstens, dass die Eltern (GR Kurth-Bodo Blind: Zur
Frage! Zur Frage bitte!) das Gutachten, dass dort keine Gefahr mehr droht,
auch erhalten. Sie sollen das in die Hand bekommen, weil warum auch nicht? Wenn
es so ein Gutachten gibt, warum sollen sie es nicht bekommen? Das ist mein
erster Vorschlag.
Zweitens, dass man die SchulpartnerInnen in diese
Frage, soll der Standort verlegt werden oder nicht, einbezieht. (GR
Christian Oxonitsch: Können Sie zur Frage kommen? Kommen Sie zur Frage!) Für
die Kinder, die im Fasanviertel wohnen, ist das ein sehr viel weiterer Schulweg
und außerdem gehen die jetzt in die Schule und wer weiß, wann die Schule neu
gebaut wird? Da kursiert das Jahr 2016 für einen Neubau dieser anderen
Schule! Die können ja jetzt nicht in dieser, ich sage es jetzt einmal gemein,
"Bruchbude" drinnen bleiben, ja. (GR Kurth-Bodo Blind: Zur Frage!)
Daher ist meine Frage an Sie: Können Sie
sicherstellen, dass die Eltern das Gutachten bekommen und in die Diskussion
darüber, wo die Schule hinkommt, miteinbezogen werden?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Bürgermeister!
Bgm Dr Michael Häupl:
Also zunächst einmal: Ich weiß nicht, ob es ein Gutachten gibt. Ich habe auch
jetzt nicht davon gesprochen, sondern ich habe... (GRin Susanne Jerusalem:
Ja, ja!) Ich weiß es nicht, ob es das gibt. Ich habe nur davon gesprochen,
dass mir die Baufachleute - bekanntlich bin ich ja keiner - gesagt haben, dass
mit den Maßnahmen, die gesetzt wurden, die Sicherheit gewährleistet ist. Das ist
einmal die primär wichtigste Frage, die hier zu stellen ist.
Natürlich ist diese Schule schon
von außen in einem Zustand, den man normalerweise nur gewohnt ist, wenn man
sich verschiedene Bundesgebäude in Wien
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