Gemeinderat,
6. Sitzung vom 28.02.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 82
auch noch einmal darauf
hinweisen, dass hier wirklich nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. Vielmehr
liegen für sämtliche Probebohrungen im Nationalpark, sei es zur Sondierung für
die Grundwasserbrunnen, sei es für die Sperrbrunnen, sei es zur Pegelmessung
für die Sperrbrunnen, wasserrechtliche Genehmigungen vor. Das zu betonen, ist mir
wirklich noch einmal wichtig.
Beim Lainzer Tunnel möchte ich Sie darauf hinweisen,
dass das ein eisenbahnrechtliches Verfahren war, das auch nicht von der Stadt
Wien als Behörde durchgeführt worden ist. Für uns ist es jedenfalls ein
warnendes Beispiel, wenn man da nicht ordentlich arbeitet.
Was die andere Frage betrifft, möchte ich mich,
ehrlich gesagt, nicht auf Was-wäre-wenn-Spekulationen einlassen. Ich kann nicht
sagen, wie der Bescheid ausschauen wird, und als Umweltstadträtin sehe ich
meine primäre Aufgabe nicht in der Trassenplanung. Sie wissen, dass meine
Geschäftsgruppe sich sehr stark für eine Tunnellösung eingesetzt hat, und das
aus gutem Grund, weil das sicherlich die ökologischere Variante ist. Auch ich
glaube, dass das eine gute Variante ist, und zu dieser stehen wir auch. Das
haben wir in den letzten Wochen immer wieder betont, und ich sehe keine
Notwendigkeit, hier irgendwelche Umplanungen vorzunehmen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön.
So somit ist die 2. Anfrage beantwortet.
Wir kommen nun zur 3. Anfrage (FSP –
00957-2006/ 0001 – KGR/GM) der GRin Jerusalem an die
Vizebürgermeisterin. (In der Volksschule
Vorgartenstraße 191 ist ein etwa 3 m² großer Mauerteil der Decke im
zweiten Stock des Hauses auf einen Gang herunter gebrochen. Es war reine
Glückssache, dass nichts passiert ist, weil sich die Kinder und die Lehrerinnen
und Lehrer zu diesem Zeitpunkt in den Klassen befanden. War Ihnen beziehungsweise
der Magistratsabteilung 56 der Zustand der Schule bekannt?)
Bitte.
VBgmin Grete Laska: Sehr geehrte Frau
Gemeinderätin! Sie sprechen die Schule in der Vorgartenstraße an, in der an
einem Nachmittag im Bereich des Hortes kleine Teile der Deckenkonstruktion
herunter gekommen sind, und fragen mich, ob der Magistratsabteilung 56 der
Zustand der Schule bekannt war.
Sie wissen, dass die Stadt Wien als Schulerhalter
ungefähr 400 öffentliche Pflichtschulen höchst unterschiedlichen Alters in
ihrer Verwaltung hat. Wir haben Schulen, die sehr, sehr jung sind. Mit dem
großen Schulbauprogramm der Stadt in den letzten 15 Jahren konnten in
diesem Bereich enorme Veränderungen vorgenommen werden. Wir haben aber auch
ältere und sehr alte Gebäude, die mehr als 100 Jahre gedient haben, und
gerade diese alten Schulgebäude werden von uns besonders genau beobachtet, und
diese Gebäude werden von Fachleuten aus dem Bereich des Bauwesens und der
Statik regelmäßig überprüft.
Danach wird eine Liste erstellt, die den jeweiligen
Bezirken, die in Wien im Zusammenhang mit den dezentralisierten Aufgaben ja für
die laufende Sanierung zuständig sind, zur Entscheidung übergeben wird, was
wann zu sanieren ist. Natürlich war das auch bei der Schule in der
Vorgartenstraße der Fall. Diesbezüglich lag ein statisches Gutachten vor. Damit
war auch klar, dass der Bezirk die Mittel zur Sanierung der Decke für das
heurige Jahr vorgesehen hatte. Wenn die Gutachten einen Zeitraum zulassen und
nicht eine sofortige Maßnahme vorschreiben, dann wählt man im Schulbereich
üblicherweise Ferienzeiten, um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören.
So war es auch im Fall der Vorgartenstraße ebenso wie in anderen Bereichen
vorgesehen.
Nun hat sich dieses Stück Verputz unterhalb der
abgehängten Decke gelöst, und daher haben wir uns entschieden, sofort zu
reagieren und nicht nur dieses kleine Stück zu sanieren, sondern umfassende
Maßnahmen zu treffen. Der Unterricht und die Nachmittags-Hortbetreuung wurden
unter Berücksichtigung der Sicherheit der Eltern und Kinder an umliegende
Standorte verlegt. Auch die Abholung zu den Horten und das Zurückbringen zum
Ursprungsstandort Vorgartenstraße sind organisiert, damit die Kinder den
gelernten Schulweg weiterhin zurücklegen können. Die wichtigsten Arbeiten wurden
vorgezogen, damit der Hort in sehr kurzer Zeit den Betrieb wieder aufnehmen
kann, und auch die entsprechenden Baumaßnahmen in den Unterrichtsräumen konnten
so angelegt werden, dass diese Sanierung innerhalb von zwei bis drei Monaten
umgesetzt werden kann.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Frau GRin Jerusalem.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus): Ich habe
einmal bei der Präsidiale des 2. Bezirkes gehört, dass es sich um 25 Schulen
in Wien handelt, und dann habe einem Pressebericht entnommen, dass es sich um
46 Schulen handelt, die so alt sind, dass sie sich in einem Zustand
befinden, der beobachtet gehört. Wenn ich dem, was Sie soeben gesagt haben,
richtig folgen konnte, dann sind alle Bezirke über die Lage in diesen Schulen
voll informiert und müssten eigentlich, da sehr wohl Gefahr im Verzug ist, wenn
zum Beispiel Teile der Decke herunterkommen und auf die Kinder oder LehrerInnen
fallen könnten, sofort handeln. Sind Sie auch der Meinung, dass in vielen
Bezirken sofortiger Handlungsbedarf besteht?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
VBgmin Grete Laska: Ich wiederhole noch
einmal – und das habe ich auch in der Öffentlichkeit immer wieder
gesagt –: Natürlich besteht eine genaue Bestandsaufnahme. Einige Schulen
werden in sehr kurzen Abständen immer wieder überprüft, und es wird mit den
Bezirken abgesprochen, in welchen Zeitabständen, je nachdem, wie die Gutachten
ausfallen, Maßnahmen gesetzt werden müssen. Einige Bezirke haben in Kenntnis
der zu setzenden notwendigen Maßnahmen schon bei der Budgeterstellung für das
heurige Jahr entsprechende Budgetmittel beschlossen. In einigen Bezirken wurden
schon Maßnahmen gesetzt, und in einigen Bezirken sind sie für den Sommer vorgesehen.
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