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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 120

 

eine oder das andere Mal die Konflikte steigen. Auch da gibt es – zwar gleichbleibend, aber in einer hohen Ausbaustufe und durchaus gut budgetiert – die Gebietsbetreuungen. Neben den 13 Gebietsbetreuungen, die es schon gegeben hat und die vor allem für die Gemeindemieter zuständig waren, gibt es jetzt ein flächendeckendes Netz an Gebietsbetreuungen, deren Aufgaben eine Ausweitung erfahren haben. Sie sollen nun über das Zusammenwohnen in den Gemeindebauten hinausschauen, damit es ein konfliktfreies Zusammenleben von Personen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und sozialer Stellung gibt.

 

Ich habe jetzt im 8. Bezirk ein Beispiel sozusagen live miterlebt, eine Mediation, die zwar noch zu keinem Ergebnis geführt hat, wo es aber schon zwei oder drei Kompromissvorschläge gibt. Das geht es um den Tigerpark, wo es seit Bestehen eine Hundezone gibt, aber jetzt neuerdings auch mehrere Balkone geschaffen wurden. Da schauen die Mieter jetzt direkt auf diese Hundezone und waren der Meinung: Nein, das darf nicht sein, das muss weg. Es hat auch eine ziemliche Streiterei gegeben. Die Gebietsbetreuung war dort, hat versucht zu vermitteln. Das zeigt, dass wir Wohnen eben nicht nur im engen Sinn sehen, indem man sagt, okay, wir bauen Wohnungen – das ist natürlich rein finanziell der größte Brocken –, schaffen Arbeitsplätze, investieren, sondern dass es uns auch um ein konfliktfreies, um ein positives Zusammenleben in dieser Stadt geht. Und dafür sind 5,7 Millionen EUR vorgesehen.

 

Neben diesen beeindruckenden Zahlen gibt es natürlich auch qualitative Highlights wie zum Beispiel gerade die Fertigstellung, Verbreiterung des Servicestelefons – das ist jetzt nahezu abgeschlossen –, Kundendienstzentren, die Einführung des elektronischen Aktes. Wir probieren eben, neben der Gebietsbetreuung hier auch eine Qualität hineinzubringen, kundenfreundlich zu agieren.

 

In diesem Sinn will ich mich zwar jetzt bei den zuständigen Beamten, die das ja alles mittragen, nicht bedanken, aber loben kann man sie schon. Bedanken sollte man sich aus meiner Sicht erst beim Rechnungsabschluss, wenn auch alles erledigt ist, was wir uns mit dem Budget vorgenommen haben, aber lobend erwähnen kann man heute durchaus, dass durch diese qualitativen Maßnahmen unsere Sicherheit steigt, dass das Geld in guten Händen ist und auch entsprechend kundenfreundlich und bewohnerfreundlich verwendet wird.

 

Neben diesen beeindruckenden Zahlen zeigt, wie gesagt, die Qualität im Kleinen, aber auch im Großen, dass wir guten Gewissens auch von unserem Ressort her kommend diesem Budget zustimmen können. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Kenesei. Ich darf in Erinnerung rufen: 20 Minuten.

 

GR Günter Kenesei (Grüner Klub im Rathaus): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat!

 

Ich möchte meinen Debattenbeitrag heute nutzen, um ein bisschen auf die immer wieder angesprochene Wohnqualität und auf den hohen Standard im Neubaubereich näher hinzuschauen, das einmal zu beleuchten und zu sehen, was von den Ankündigungen, was von den Wettbewerben, die immer großartig vorgestellt werden, unterm Strich in Natura dann tatsächlich übrigbleibt.

 

Ich nehme einen Bereich, den ich aus vielen Gründen sehr gut kenne. Erstens ist es im 10. Bezirk, und da ich die letzten 44 Jahre im 10. Bezirk verbracht habe, ist mir dieser Ort nicht unbekannt. Das Zweite ist, dass ich in dieser neuen, durchaus angenehmen Atmosphäre, mit ein paar Abstrichen, auch eine Wohnung habe und daher hautnah in vielen Bereichen – und das sage ich jetzt Anführungszeichen – "leider" miterlebe, was alles nicht so ist, wie es in den schönen bunten Prospekten der Bauträger und in den schönen Aussendungen des Herrn Wohnbaustadtrates bei der Auslobung eines Bauträgerwettbewerbes dann tatsächlich in Natura umgesetzt wird.

 

Jetzt geht es nicht sosehr um mein persönliches Empfinden, sondern es geht um einen Stimmungsbericht, der sich einfach bei einer großen Wohnhausanlage mit 940 Wohnungen in Summe ergibt. Nach über einem Jahr nach Bezug kommt man doch mit dem einem oder anderen ins Gespräch, und es mehren sich die kritischen Stimmen, die vermeinen: Na ja, eigentlich ist das nicht alles so geworden, wie sie es uns vorher versprochen haben.

 

Unabhängig von dem Wohlfühlen sehr vieler Mieterinnen und Mieter in der neuen Wohnumgebung gibt es einen Punkt, der von allen angesprochen wird, und das sind im Bereich der Schmidtstahlwerke die Möglichkeiten und die Ausgestaltung der Freiflächen für Kinder und Jugendliche.

 

Ich erinnere an den Bauträgerwettbewerb, wo unter anderem das städtebauliche Leitbild des Herrn Architekten Häuslmayer gewonnen hat und es unter anderem geheißen hat: "Auf dem ehemaligen Betriebsflächen sollen aber nicht nur Wohnungen entstehen, sondern auch ein lebendiger, mit verschiedenen Nutzung durchmischter Stadtteil. Dazu gehören neben der Volksschule" – zu der sage ich auch noch ein Wort – und dem Kindertagesheim eine Geschäftszone entlang der Favoritenstraße, ein Veranstaltungssaal, Jugendfreizeitrichtungen" – bitte, sich den Begriff zu merken – "und ein Polizeiwachzimmer.

 

"Die zur Lärmabschirmung an der A23 errichtete Hochgarage" – und so weiter – "soll auf dem Dach, mit Lärmschutzeinrichtungen versehen, Spiel- und Sporteinrichtungen für derzeit populäre Aktivitäten wie Streetball und Inline-Skating anbieten"

 

Ich komme gleich zu dieser Überraschungsdachlandschaft oder Blitzschutzerlebniswelt – da gibt es unterschiedliche Begriffe, die in der Siedlung jetzt schon gebräuchlich sind – und zu diesen Sporteinrichtungen für derzeit populäre Aktivitäten wie Streetball und Inline-Skating. Also ich wünsche erstens einmal einem jeden, dass er dort oben Inline-Skaten muss. Das kann nur eine Strafe sein. Das Dach besteht zu zwei Dritteln aus Rollschotter und aus Holzplatten, wo es immer wieder Auslassungen gibt, denn dort sind so Gumminoppen, und

 

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