Gemeinderat,
35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 120
Ich glaube, dass die FPÖ genau weiß, wen sie meint, wenn sie
von "Gutmenschen" redet, nämlich von den Menschen, die mehr Gutes
wollen. Sie wissen genau, wer das ist in dem Haus; der Herr STEFAN hat zu uns
hergeschaut. Wenn er mich dabei anschaut ... (StR Johann Herzog: Wer
fühlt sich angesprochen! – GR Günter Kenesei: Es reicht schon, wenn er sich für
den Begriff entschuldigt!) Abgesehen davon: Finden Sie es witzig, dass man
in einem Text vom "Antirassismusstein" und vom
"Omofuma-Mahnmal" spricht, und dann kommt noch der
"Kinderschänderfreundestein", und das ist alles eines. Auch ein
"Stein gegen soziale Kälte", das ist alles Wurscht.
Jetzt muss man schon dazusagen: Da kann die ÖVP jetzt
nichts dafür, weil Sie da nicht dabei sind, allerdings sind Sie natürlich schon
aufgesprungen – nicht auf diesen Jargon, da muss ich Sie verteidigen –, denn
auch von der ÖVP hat jemand, nämlich der Bezirksvorsteher des 1. Bezirks,
gemeint, dass er sich unbedingt gegen das Omufuma-Mahnmal stark machen muss und
damit natürlich genau Ihnen das gibt, was Sie gerne hätten, nämlich die
Unterstützung. Das finde ich auch bedauerlich für die Wiener ÖVP, die in diesem
Fall, was jetzt da abgegangen ist, natürlich gar nichts dafür kann.
Ich schließe meine Rede. Es war mir deswegen wert,
das zu erwähnen, weil ich davon ausgehe, dass der Herr Herzog in seiner
Wortmeldung wieder die Bauordnung strapazieren wird und ebenfalls etwas zum
Omofuma-Stein, zum Omofuma-Mahnmal sagen wird. Ich hoffe, er wird zumindest den
Kinderschänderfreundestein auslassen können. – Danke. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Fuchs. Ich erteile es ihm.
GR Georg Fuchs (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Berichterstatter! Herr Vorsitzender! Meine
Damen und Herren!
Ich habe jetzt sehr gut gelauscht. Vor allem war ich
interessiert an dem Antrag, den Kollege Ellensohn gebracht hat. Ich habe mir
den Antrag ein bisschen genauer angeschaut. Da geht es um Wiedermietung von
älteren Genossenschaftswohnungen, um Bezahlung von Ablösen; er meint damit
Investitionen. Das heißt, wenn jemand eine Wohnung aufgibt, soll die Küche
bezahlt werden und so weiter.
Ich sage ganz offen, ich glaube nicht, dass es
sinnvoll ist, dass jemand, der aus einer Wohnung auszieht, die komplette
Einrichtung herausreißt, es ist sicherlich viel besser, wenn jemand dem
Vorbesitzer eine Kleinigkeit gibt, damit nicht kostbares Gut vernichtet,
sondern wieder verwertet wird. – Daher ist dieser eine Punkt nicht in Ordnung.
Zur praktizierten Vergabe von Gemeindewohnungen.
Dort, wo man jemandem helfen möchte, wo man nicht durchkommt – ich bin jetzt
nicht der Stadtrat –, ich muss schon von der Opposition sagen, dass die
Wohnungskommission eine der Möglichkeiten ist. Da sitzen ja alle Fraktionen
drinnen.
Und dass interveniert wird, ja, das ist so. Ich habe
schon genügend Interventionen auch von grünen Abgeordneten bekommen und habe
sie an Genossenschaften weitergeleitet. Ich weiß nicht, ob das bei grünen
Funktionären – nicht nur Abgeordnete – nicht so ist und ob man das abstellen
möchte. Ich glaube, helfen soll man jedem und man soll keinen Unterschied
machen, woher jemand kommt. Wenn jemand in Not ist und wenn jemand Hilfe
braucht, so darf es keinen Unterschied geben.
Meine Damen und Herren! Dennoch glaube ich, dass man
dieses Budget unter dem Gesichtspunkt, unter dem Blickwinkel der gesamten
Finanzen, der Budgetmittel, die zur Verfügung stehen, sehen soll, unter dem
Blickwinkel der Wohnungssuchenden, aber natürlich auch der zukünftigen
Ausrichtung. Wie schaut es in der Zukunft eigentlich aus? Wohin geht der Weg,
wohin führt der Weg im Wohnbau? Es werden immer wieder nur Einzelmaßnahmen
dargestellt, die eigentlich keinen großen Überblick geben.
Wenn ich so die letzten Jahre 2002, 2003 und das
Budget 2004 Revue passieren lasse, so sehe ich eigentlich kein strategisches
Ziel, obwohl es vom Herrn Bürgermeister versprochen worden ist. Auch Herr
Kollege Driemer ist da heraußen gestanden und hat von Seiten der Gewerkschaft
gesagt, es wird zusätzlich investiert werden. Ich habe mir die Zahlen aus dem
Vorjahr und aus dem jetzigen Jahr angesehen, und sehen Sie, es hat sich
überhaupt nichts geändert. Obwohl man gesagt hat, man muss hier ein bisschen
Antrieb geben, man muss zusätzlich investieren im Wohnbereich und im
Sanierungsbereich, weil eben dieser Sanierungsbereich mehr Arbeitsplätze
fördert, darf ich Ihnen sagen, nichts, aber schon überhaupt nichts ist
zusätzlich gekommen. Wir haben jetzt für das kommende Jahr
490 Millionen EUR budgetiert, und wir haben im Jahre 2003
490 Millionen EUR budgetiert.
Jetzt kommt noch etwas dazu: Wir haben jetzt weniger
und es ist auch im Vorjahr weniger gewesen, obwohl mehr im Budgetentwurf
gestanden ist, weil viele Gelder davon – zweistellige Beträge, Millionenbeträge
– in das Laska-Ressort gewandert sind. Das heißt, man hat dieses Geld nicht
verwenden können im Wohnbaubereich, so wie es seinerzeit der Herr Bürgermeister
versprochen hat. Und da finde ich es einfach ungeheuerlich, wenn man sich
herausstellt und sagt, bei uns in Wien werden alle Wohnbauförderungsmittel rein
nur für den Wohnbau verwendet. Das hat der Herr Bürgermeister gesagt. Doch bei
vielen Veranstaltungen heißt es immer wieder und wird noch ausdrücklich betont,
dass diese Gelder nur für den Wohnbereich verwendet werden. Natürlich weiß ich,
dass der Laska-Bereich in argen Nöten ist, wir haben es ja die ganze Zeit
gehört, aber bitte, die versprochene Zweckbindung ist doch Unwahrheit.
Daher sind auch diese Beträge, die angesetzt worden sind,
nicht richtig, denn man soll klar und deutlich budgetieren und sagen, wohin
diese Gelder wandern. Der Bürgermeister hat also sein Wort gebrochen, weil
diese Mittel nicht alleine für den Wohnbaubereich sind. Der Herr Bürgermeister
ist natürlich der Letztverantwortliche, vor allem für seine Aussagen, weil er
auch gesagt hat – so wie seitens der Gewerkschaft hier –, dass es
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