Gemeinderat,
35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 120
2003, der bewusst falsch erstellt wurde, dieser Vergleich
ist lächerlich. Und ein Vergleich mit dem Rechnungsabschluss 2002 weist, obwohl
sich die soziale Situation in Wien dramatisch verschärft hat, im Sozialbereich
ein Minus auf. Das ist bedauerlich, ändern Sie sich. Danke sehr. (Beifall bei den GRÜNEN)
Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächste Rednerin ist Frau Vizebürgermeister
Laska gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
VBgmin Grete Laska:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich darf mich zuallererst für die ausführliche
Diskussion zu unserem Ressort bedanken und werde, nachdem auf viele Argumente
bereits eingegangen wurde, ein paar grundsätzliche und noch ein paar Anmerkungen
zu Details machen.
Zum Grundsätzlichen möchte ich mich zuallererst bei
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der einzelnen Abteilungen bedanken. Nicht
nur dafür, dass sie in den letzten Jahren in vielen Bereichen bewiesen haben,
dass das, was heute hier von einigen eingefordert wurde, bereits in die
Realität umgesetzt wurde, nämlich dass Maßnahmen, Reformmaßnahmen ergriffen
wurden, die sowohl inhaltlich als auch vor allem in ihrer Auswirkung auf die
Betroffenen zu deutlichen Verbesserungen geführt haben und damit eigentlich im
Gesamten dessen gesehen, was vom Magistrat selbst, im Hinblick auf eine
Neuorientierung im Sinne einer noch verstärkteren Dienstleistung gegenüber den
Wienerinnen und Wienern, aber auch eines effizienten Mitteleinsatzes, abverlangt
wird. Da haben meine Abteilungen in vielen Bereichen schon Vorleistungen
getätigt.
Und um gleich beim zuletzt Angesprochenen zu bleiben,
nämlich dem Bereich der Sozialpädagogik und jener rund 2 500 Kinder und
Jugendlichen, die sich in der Obsorge der Stadt Wien befinden und vor allem
jener, die sich in Einrichtungen der Stadt Wien befinden: Hier hat die
Magistratsabteilung 11 in den letzten Jahren durch die Heimreform bewiesen, wie
schlagkräftig man inhaltliche Fortschritte bei gleichzeitiger Konsequenz und
Effizienz des Mitteleinsatzes erzielen kann. Und ich kann nicht nachvollziehen,
was hier im Hinblick auf die SozialpädagogInnen gesagt wird.
Ganz im Gegenteil, es ist hier erst vor kurzem bei
einer großen Veranstaltung dokumentiert worden, welch wichtige Schritte hier
gesetzt wurden und wie tatsächlich eine Verbesserung im gesamten System, das
traditionellerweise in Wien immer mit hoher Verantwortung getragen war und
immer ein fortschrittliches war, in den letzten Jahren für eine enorme Leistung
gesetzt wurde. Und damit ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in diesem Bereich, aber auch in anderen Bereichen.
Ich möchte hier den zweiten Themenbereich gleich
hervorgreifen, noch dazu wo die beiden Abteilungsleiter nebeneinander stehen,
nämlich den Bereich der MA 11A, und damit den Bereich der Kinderbetreuung
in Wien. Es ist schon darauf hingewiesen worden, und ich werde ganz bewusst
alles was mit der Bundespolitik im Zusammenhang steht ausklammern, weil es aus
meiner Sicht keinen Sinn macht, noch einmal und noch einmal auf die
Zusammenhänge hinzuweisen. Die kennen Sie ja alle und es macht keinen Sinn,
über etwas zu diskutieren, wo ich durchaus Verständnis dafür habe, dass weder
die eine noch die andere Seite sich hier herstellen und sagen kann, ja es ist
so, die ÖVP und die FPÖ nicht, weil in Regierungs- und Oppositionsrolle auf
Bundes- und auf Wienseite das selbstverständlich ist, die Grünen schon allein deshalb nicht, weil
sie offensichtlich in einer Politik der Vorleistung, die ja jetzt durch eine
Regierungsbeteiligung in Oberösterreich belohnt wurde, eine andere Sicht der
Dinge haben.
Aber das ist egal, das spielt keine Rolle, sondern
worum es mir bei der Kinderbetreuung geht ist, dass wir auf Grund einer
Untersuchung erst vor kurzem einen gemeinsamen Gipfel mit allen Bundesländern
auf Bundesebene gehabt haben. Es war eine Untersuchung, die dargelegt hat, wie
groß die Unterschiede sind, aber wie groß auch die Notwendigkeiten im Bereich
der Kinderbetreuung sind. Und hier hat sich herausgestellt, dass alles, was
unter Kinderbetreuung tituliert wird, nicht gleichzeitig auch Kinderbetreuung
ist und die markantesten Unterschiede sind heute schon genannt worden, nämlich
auf der einen Seite die Länge von Kinderbetreuungszeiten pro Tag - hier ist
Wien einzigartig in ganz Österreich was die Dauer betrifft -, aber natürlich
auch die inhaltliche Qualität und vor allem auch die Dichte des Angebotes und
damit verbunden auch - und auch das hat sich bei diesem Gipfel gezeigt - die
finanzielle Dotierung durch das Land Wien selbst, aber auch den finanziellen
Beitrag den die Eltern zu leisten haben, denn auch dort ist klar geworden, dass
zwar für einen bestimmten Zeitraum in einigen Bundesländern ein sehr günstiges
Angebot besteht, das ist aber zu Mittag endenwollend, und das ist für
berufstätige Eltern eines, das nicht ausreichend ist. Das wissen wir alle und
daher kann man das nicht vergleichen. Und es gab dort einen einstimmigen
Beschluss, der kein Beschluss im klassischen Sinne war, sondern ein
Übereinkommen ist, dass man an diesem Thema weiterarbeiten wird mit allen
ExpertInnen, vor allem den Arbeitgeber- und ArbeitnehmervertreterInnen, die an
einem Konzept arbeiten sollen das letztendlich darauf hinausläuft, dass
Österreich insgesamt auch die Richtlinien der Europäischen Union für die
Zukunft einhält, die Wien ja schon längst erfüllt.
Das Thema Kinderbetreuung in Wien - und das ist der einzige
Hinweis den ich noch geben möchte - ist ein bewusster Weg der Kooperation
zwischen den Einrichtungen der Stadt und jenen Einrichtungen, die entweder
durch gemeinnützige Organisationen, aber auch durch kirchliche Organisationen
oder durch Private betrieben wird. Es ist dies nicht ein System, das irgendwann
entstanden ist, weil es halt entstanden ist, sondern ein ganz bewusster Weg,
den wir hier im Bereich dieser Kooperation gehen und daher ist es
selbstverständlich, dass man einen solchen bewussten Weg nicht verlässt, indem
man eine finanzielle Situation herbeiruft, die diesen Weg nicht mehr fortschreiben
kann. Es ist richtig, dass die
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