Gemeinderat,
35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 120
Meeres ansieht, das ja dem Antrag, der ja im Ausschuss im
März behandelt worden ist, beigelegt wurde, so sieht man, dass durch die
Kartenerlöse des Haus des Meeres 1,2 Millionen EUR budgetiert sind, und
die Ausgaben belaufen sich auch auf 1,2 Millionen EUR. Man sieht also,
dass eigentlich das Haus des Meeres sehr abhängig von den Eintrittsgeldern der
Menschen ist, die das Haus des Meeres besuchen. Und dass hier, wenn die
BesucherInnen ausbleiben eine Lücke entsteht, ist logisch und sie weisen auch
in dem Antrag, den sie ja dann beigelegt haben, beziehungsweise im
Jahresbericht 2002 darauf hin, dass die Besucherfrequenz nachlässt.
Eigentlich hätte man damals schon vorsichtig sein
müssen - auch im Haus des Meeres - und sich fragen müssen, was es heißt, wenn
die Besucherfrequenz zurückgeht. Nichtsdestotrotz ist das Haus des Meeres eine
sehr wichtige pädagogische Einrichtung und natürlich ist es wichtig, es zu
subventionieren. Das Haus des Meeres braucht nicht nur Geld, sondern auch
andere Unterstützung, nämlich in Form von Werbung der Stadt Wien und ich möchte
diesbezüglich einen Antrag einbringen, der sich - nehme ich einmal an - bei der
Sozialdemokratie nicht durchsetzen wird, weil es darum geht, die finanzielle
Lücke des Haus des Meeres in einer Soforthilfe abzudecken.
Aber trotzdem werden wir diesen Antrag einbringen und
auch versuchen, dem Haus des Meeres anders auch noch zur Verfügung zu stehen
und hier zu versuchen, diese wichtige und auch trotz allem gut besuchte
Einrichtung weiter zu unterstützen.
“Die Stadt Wien möge dem Verein Haus des Meeres als
Soforthilfe gegen die aktuellen Finanzierungsschwierigkeiten eine einmalige
Sondersubvention von EUR 189 000 gewähren. Die jährliche Subventionsunterstützung
der Tätigkeiten bleibt davon unberührt. Darüber hinaus sind Maßnahmen im
Einflussbereich der Stadtverwaltung zu forcieren, die auf die Angebote des Haus
des Meeres aufmerksam machen und auch die BesucherInnenzahlen erhöhen können.“
In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige
Abstimmung dieses Antrags.
Ich möchte nochmals betonen, dass dem Betreiber des
Haus des Meeres nicht die Subvention im Vordergrund steht, sondern die
Unterstützung in Form der Bekanntmachung und der Verbreitung seines Angebots,
das in den Besonderheiten besteht, die man dort auch zu sehen bekommt als
Bewohner, Bewohnerin der Stadt, aber dass natürlich auch die
Finanzierungsschwierigkeiten ein Thema sind.
Zum Budget der Kinderbetreuungseinrichtungen möchte
ich schon noch etwas sagen. Kollege Lindenmayr hat gemeint, die Kinderbetreuung
in Wien ist die beste Kinderbetreuung Österreichs. Das mag sein, denn zum Glück
haben wir nicht die Situation wie in anderen Bundesländern, wo Kinder erst mit
fünf Jahren Kindergartenplätze bekommen oder die Kindergärten gar schon zu
Mittag schließen. Wir haben einen hohen Deckungsgrad und das ist gut, aber das
ist auch auf die Leistungen der privaten Kindergärten zurückzuführen.
Und wir haben ja im Zuge der Debatte über das Wiener
Kindertagesheimgesetz auch Folgendes erörtert: Es gab einen Initiativantrag von
Seiten der SPÖ, dass hier bezüglich der Gruppengrößen ein Entgegenkommen
erfolgen soll, dass eben durch diese Gruppengrößen, die ja gesenkt wurden, zum
Glück gesenkt wurden, was ja im Sinne der Qualitätssteigerung der
Kinderbetreuungseinrichtungen in dieser Stadt sehr wohl gut ist, man ihnen hier
entgegen kommt und die Kindergruppenanzahl möglichst nicht in dem Ausmaß, wie
es im Gesetz vorgesehen ist, zu halten, sondern auch höher. Und jetzt sieht man
dann im Budget, dass gerade diese Kinderbetreuungseinrichtungen, die privaten
TrägerInnen, gekürzt werden, und zwar um einen doch sehr beachtlichen Anteil.
Es sind um 5,5 Millionen EUR weniger und mich würde interessieren, wie das
begründet wird. Vor allem, wo auf einen Antrag von uns mit der Forderung, die
erhöhten Kosten zu vergüten, die auf die privaten TrägerInnen bezüglich
Gruppenräume und BetreuerInnen zukommen werden, als Antwort kam: “Es wird im
Sinne der budgetären Bedeckung dafür gesorgt werden, dass diese Kosten auch
abgegolten werden.“
Jetzt wird aber schon einmal von vornherein weniger
budgetiert und wie soll sich dann das alles ausgehen. Abgesehen davon, dass ich
bezweifle, dass der hohe qualitative Standard der privaten Kindergärten in
dieser Stadt mit diesen nun geringeren Mitteln auch erhalten werden kann.
Und ich stelle deshalb einen Antrag zur Erhöhung der
Gruppenförderung für die Privatkindergärten:
“Die derzeit gewährleistete Gruppenförderung für alle
Privatkindergärten wird um mindestens 30 Prozent erhöht. Für die
entsprechende budgetäre Deckung ist im Budget 2004 Vorsorge zu
treffen.“
Und auch hier beantrage ich die sofortige Abstimmung
dieses Antrags.
Und ein zweiter Antrag, der sich genau auf diese,
durch das Wiener Kindertagesheimgesetz, das wir 2003 beschlossen haben,
begründeten Umbauten und veränderten budgetären Bedingungen richtet, ist ein
Antrag, der darauf abzielt, dass es verbindlich eine Einmalförderung für die
privaten Kindergärten geben soll, damit sie die Qualität, die sie auch gerne
erfüllen und die auch sehr, sehr wichtig ist, erfüllen und gewährleisten
können:
“Für Verordnung von gesetzlich vorgeschriebenen baulichen
Veränderungen soll eine entsprechende einmalige Sonderförderung bei Bedarf
durch die privaten TrägerInnen beantragt werden können.
Für die entsprechende budgetäre Deckung in
ausreichender Höhe ist im Budget 2004 Vorsorge zu treffen.“
Und auch hier beantrage ich die sofortige Abstimmung.
Zum letzten Punkt: Wir haben ja gestern ja schon im Zuge der
Debatte über den Geschäftsgruppenbereich der Frau StRin Brauner über die Armut
von Frauen gesprochen und da wurde auch erwähnt, dass von Armut auch die Kinder
betroffen sind. Und ich möchte hier von dieser Stelle auch völlig unabhängig
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