Gemeinderat,
35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 120
immer noch den Eindruck und das wird fürchte ich, auch immer
so bleiben, dass hier Gesellschaftspolitik betrieben wird und das Publikum sehr
oft nicht relevant ist.
All das, was ich aufgezeigt habe, ist jedenfalls
Grund genug, dem Voranschlag nicht zuzustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächste Rednerin ist die Frau GRin Themel gemeldet. Ich erteile ihr das
Wort.
GRin Gerda Themel (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Frau Vorsitzende! Herr
Stadtrat! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen!
Ich bin ja fast baff über diese Budgetdiskussion, die
mir im Vergleich zu den Vorjahren unglaublich, fast harmonisch vorkommt. Ich
bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob wir das dem Herrn Dr Marboe zu
verdanken haben oder dem wirklich guten Budgetentwurf, der vorliegt. Deswegen
möchte ich mir jetzt fast ein bisschen eine persönliche Freude machen so ganz kurz
zusammenzufassen, was denn so im Budget 2004 vorgesehen ist. Ich habe
mir die kleine Arbeit gemacht und eine kleine Alphabetisierung dazu
vorgenommen.
Ich möchte damit beginnen, dass ich den Albert
Einstein zitiere, der sagt: „Holzhacken ist etwas sehr Beliebtes und es ist
deshalb so beliebt, weil man den Erfolg dieser Tätigkeit sofort sieht“. Den
Erfolg dieser Tätigkeit in dieser Budgeterstellung sehen wir nicht sofort. Es
wird ein gutes Jahr dauern. Aber so wie alle Budgets, die seitens der sozialdemokratischen
Regierung erstellt wurden gute Budgets gewesen sind, wird auch dieses Budget im
Jahr 2004 wieder ein sehr gutes sein. Wie gesagt, wir müssen uns ein
Jahr lang bewähren.
Nachdem wir aber nicht Holz hacken ganz kurz zu
meinem kulturpolitischen Alphabet, wobei es mir nicht zusteht, Sie
kulturpolitisch alphabetisieren zu wollen. Das ist ja auch nicht notwendig,
aber mir fallen so verschiedene Sachen ganz einfach ein.
Zu A fällt mir ein und da
gehe ich jetzt einfach die Budgetposten des Budgetansatzes durch, die
Altstadterhaltung und die Denkmalpflege. Sie wissen es alle, das ist seit 1970
ein sehr wichtiger Posten im Kultur- und Wissenschaftsbudget. Und wenn wir alle
mit offenen Augen durch die Stadt gehen, dann sehen wir einfach, wie wirklich wunderschön
diese Stadt geworden ist und wie wunderbar die Altstadt renoviert und saniert
worden ist.
Zum A noch ganz kurz der
H.C.-Artmann-Lyrikpreis, der 2004 ins Leben gerufen wird und der mich
persönlich als große Verehrerin von H.C. Artmann besonders freut. Und mir fällt
auch die Artothek dazu ein, aber dazu später noch ein bisschen. Und mir fällt
selbstverständlich der amtsf StR Andi Mailath-Pokorny dazu ein. In Zeiten wie
diesen - und da muss ich mir die Anmerkung Moraks nehmen - geht er sehr umsichtig
und sehr verantwortungsbewusst und wirklich hervorragend mit seinem Budget um.
Für das B bietet sich das Budget 2004 an
oder auch „bestens“ oder „beachtlich“. Und so zu B und beachtlich: Die
Bibliotheken, die Bezirksmuseen, die bildende Kunst. Beachtliche Erfolge in der
Vergangenheit, beachtliche Budgetansätze und für beachtliche Leistungen auch
2004.
Und auch zu B die Bezirksmuseen, die in unserer Stadt
ein ziemlich unverzichtbarer Bestandteil sind. Sie fallen mir ein. Keine andere
Stadt wie Wien hat eine derart gute Versorgung der Stadtteile mit Bezirks- und
Sondermuseen und den vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, hier seitens der
Fraktion generell einen ganz herzlichen Dank. Er kann nicht oft genug gesagt
werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Die bildende Kunst. Wien ist das Zentrum der
bildenden Kunst in Europa geworden und keine andere Kulturmetropole hat eine
derartige Dichte im Ausstellungsgeschehen und in den Aktivitäten der bildenden
Kunst aufzuweisen. Internationale Karrieren entstehen und entstanden in Wien
und so wird es auch weiterhin sein. Um die Galerien und die Künstlerszene in
unserer Stadt werden wir im In- und Ausland wirklich beneidet.
Immer noch B, aber nicht mehr so erfreulich, das ist Bund
und was er unter Kulturpolitik versteht. Dazu nicht viel mehr.
Aber dafür zum C, zum Chaos und dazu ein Zitat von
Wolfgang Zinggl im „profil“ vergangener Woche, ich zitiere: „Franz Morak folgt
keiner bürgerlichen Ideologie.“ Anmerkung von mir: Nicht einmal das, sondern
den Gesetzen des Chaos.
Zu D fällt mir Design ein.
Da bin ich durchaus bei Dr Salcher. Ich wünsche mir auch, dass im Bereich
Design mehr geschieht, weil es auch ein sehr großes Anliegen von mir ist.
Zu D fällt mir aber Denscher
ein, und auch das ist mir ein großes Anliegen. Ich möchte dem Herrn
Dr Denscher - ich sehe ihn jetzt leider nicht, ich möchte ihn gerne
anschauen - und allen seinen Mitarbeitern und Beamten herzlichen Dank auch
namens meiner Fraktion für die wunderbare Zuarbeit sagen, die wir von ihm immer
erleben. (Beifall bei der SPÖ.)
Der Dank zu D und Denscher
wurde also hiermit ausgesprochen. Auch zu D und auch nicht mehr erfreulich ist
Depot, Diagonale, Desaster und das Desaster für oder durch Morak, besonders was
die Diagonale betrifft, sagte ich schon.
Dementsprechend
fällt mir zu E Erfolg oder Erfolgsbudget ein, aber auch EU-Erweiterung. Wovon
andere reden tut Wien, tut die Kulturabteilung der Stadt Wien seit vielen
Jahren und Wien ist auf die EU-Erweiterung wirklich gut vorbereitet. Mit den
Wien-Büros in den Hauptstädten und mit zahlreichen Aktivitäten der
Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft von Ljubjana, Zagreb, Sofia, bis
Nikosia und so weiter. Durch diesen Austausch, durch diese Aktivitäten kommt
Austausch auf höchster Ebene zu Stande und Kunst- und Kulturschaffenden wird
damit zu diesen Bereichen redlicher Zugang im Ausland geschaffen.
E in meinem
kulturpolitischen Alphabet steht aber auch für Einspringen. Einspringen für die
Versäumnisse Moraks oder für die Missachtung Moraks im kulturellen
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