Gemeinderat,
33. Sitzung vom 25.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 102
vor allem auch sinnvoll, solche Veranstaltungshallen dort hinzusetzen, wo auch ein U-Bahn-Anschluss vorhanden ist, was durch die U-Bahn-Station Unter St. Veit ja durchaus gegeben ist, sodass bei Veranstaltungen, wenn sich jetzt, sagen wir, Handballsport großer Beliebtheit erfreut, die Leute dann auch mit der U-Bahn hin- und wieder heimfahren können.
Allerdings, und das möchte ich auch sagen: Es geht
hier um eine Grundstückstransaktion und nicht um eine Errichtungs- oder
Bauverhandlung oder Betriebsverhandlung. So ist natürlich in der Frage des
Verkehrskonzeptes dazu und der Abfahrten, die übrigens laut dem Konzept ja auch
hinten über die Gasse erfolgen sollen, die Einfahrt soll vorne sein, hier auch
eine Lösung angeboten. Aber im Detail ist es natürlich dann noch nachzuweisen
bei den notwendigen Verhandlungen, die zur Errichtung dienen sollen.
In diesem Sinne, glaube ich, ist es durchaus ein
guter Akt, der auch der Stadtkassa letztendlich für ein Grundstück in guter
Lage, das jetzt unter seinem Wert bewirtschaftet wurde, nämlich als Ablageplatz
für Rohre und Steine, und das dann durchaus sinnvoll genutzt wird, einen
entsprechenden Kaufpreis bringt. Es ist ein Akt, dem man jedenfalls zustimmen
sollte. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR Blind hat sich gemeldet. Ich erteile ihm das
Wort.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir hören immer, dort wird ein Sportzentrum
errichtet. Diese Sachen kann man zwar ankündigen, aber ich glaube, auch der
Herr Kollege Schieder kennt ja Penzing gut genug, um zu wissen, wir haben ja
zum Beispiel Tennishallen in der Bergmillergasse gehabt. Es war ein wunderbares
Sportzentrum. Und was ist heute in der Bergmillergasse? (Zwischenruf des GR
Mag Andreas Schieder.) Sie müssen ein bissel lauter sprechen, dann höre ich
Sie noch besser. (GR Mag Andreas
Schieder: Eine Tennishalle eignet sich schlecht für Handball, denn da ist das
Netz in der Mitte, und das stört sehr!) Wunderbar.
Nur, Sie haben ja vom Sportzentrum gesprochen. Den
Schmäh mit dem Sportzentrum kennen wir ja. Man kündigt ein Sportzentrum an. (Zwischenruf des GR Mag Thomas Reindl.)
Nein, Sie verstehen nichts von Penzing. Lassen Sie doch den Herrn Kollegen
Schieder reden. Das ist doch viel besser. Der kennt Penzing genau.
Dieses Sportzentrum wird angekündigt. Das ist der
Köder. Und was haben wir heute in der Bergmillergasse? Relativ starke
Verkehrsprobleme. Auf der einen Seite ist das kein Sportzentrum, sondern das
ist das Bauhaus, wie wir ganz genau wissen, auf der anderen Seite ist der
Merkur, und dort spielen sich Verkehrssituationen ab, die wahrlich nicht mehr
lustig sind.
Daher, wenn man uns dort jetzt in Unter St. Veit
ein Sportzentrum verspricht, so erlaubt die Widmung wohl viel, viel mehr.
Dieser Investor baut keineswegs 450 Parkplätze, weil er erwartet, dass die
Leute mit dem angekündigten Steg von der U-Bahn in sein Zentrum kommen. Da
braucht er keine 450 Parkplätze. Die schlagen sich vier-, fünfmal am Tag
um. Und wir wissen ganz genau – Herr Kollege Schieder, Sie werden es bestätigen
können –, wie es derzeit im Bereich des OBI in der dahinterliegenden Gasse, wie
Sie gesagt haben, wie es in der Hackinger Straße ausschaut. Es ist dort das
reine Verkehrschaos derzeit schon im Gange und ein zusätzlicher
Individualverkehr ist dort eigentlich der Bevölkerung nicht zuzumuten.
Eine Zufahrt von Penzing aus ist nicht möglich, weil
wir die Zehetnergasse haben als Zubringer, und die ist in diesem Bereich eine
gegenläufige Einbahn. Daher kann man nur mit Umwegen über den 13. Bezirk
zu diesem so genannten Sportzentrum gelangen. Also das ist wahrlich kein
Verkehrskonzept.
Und außerdem ist es eine krasse Missachtung der
Bezirksmeinung, dass wir heute schon hier im Gemeinderat abstimmen. Es wurde
dieses Projekt gestern in der Verkehrskommission präsentiert. Das ist keine
Manier, wie man mit Bezirkspolitikern und mit der Bezirksmeinung umgehen kann
und umgehen darf. Wir lassen uns das so nicht gefallen. Da wird gestern der
Verkehrskommission das Projekt präsentiert und heute stimmen wir im Gemeinderat
ab. Das heißt, kein Klub hat sich ehrlich und gewissenhaft dieses Papier
anschauen und seine Meinung bilden können.
Das heißt, wir werden nicht gegen ein Sportzentrum in
Penzing stimmen. Das ist wichtig. Aber diese Art, einfach über die
Bezirksmeinung drüberzufahren, kein Verkehrskonzept zu haben, diese Art lehnen
wir ab, und daher müssen wir heute dieses Aktenstück ablehnen. (Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Dkfm Dr Ernst Maurer:
Ich beziehe mich auf den vorliegenden Akt und erinnere daran, dass vielfach
hier gefordert wurde, dass nicht oder ungenützte oder untergenützte Grundstücke
der Gemeinde nicht gehortet werden sollen, sondern verwertet werden sollen zu
Gunsten des Budgets der Stadt Wien. Das geschieht also hier, denn wer das
kennt, weiß, dass diese Gegend dort kein Schmuckstück ist und eine Verwertung
sicher sehr sinnvoll ist.
Jetzt wird einmal ein Grundstück verkauft, das ist
der erste Schritt. Der Käufer hat ein Projekt dazu geschrieben. Ich muss sagen:
Fast sollte man ja jeden Käufer davon abraten, denn genau dann, wenn so etwas
geschieht, will jeder sofort haargenau wissen, wie das endgültige Projekt
ausschaut, was natürlich nie jemand sagen kann.
Und ich weiß nicht, alle, die hier
gesprochen haben, kennen ja den Verlauf haargenau selber. Also ich weiß nicht,
was da so Besonderes ist, denn jetzt ist einmal der Verkauf geschehen, dann wird
eine Flächenwidmung notwendig sein, dann wird ein Bauansuchen notwendig sein,
dann wird ein Verkehrskonzept notwendig sein und vieles andere mehr. Derzeit
weiß man ja gar nicht im Detail, was dort kommt. Also es gibt noch eine Reihe
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