Gemeinderat,
33. Sitzung vom 25.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 102
Dingen, die passieren.
Dass der Bürgermeister und die Vizebürgermeisterin –
das sei noch zum Schluss gesagt – zu den JungbürgerInnen-Veranstaltungen einladen,
ist klar. Also ich würde um einen Vorschlag bitten, wer da sonst einlädt. Oder
wie das zum Beispiel bei Jungbürgerveranstaltungen am Land geschieht oder in
Gemeinden, die von der FPÖ regiert werden. Das würde mich sehr interessieren.
Es gibt ein Wählervotum, das dazu geführt hat, dass es in Wien eine
Stadtregierung gibt und einen Bürgermeister. Mir ist vollkommen klar, dass
Ihnen das Wählervotum nicht passt, wobei ich aber glaube, dass Ihnen das
nächste noch weniger passen wird. Aber aus dem Grund gibt es einen
Bürgermeister, und der lädt ins Rathaus ein, und das ist für mich logischer,
als vieles logisch ist.
In diesem Sinne bitte ich um Zustimmung und kann
seitens meiner Fraktion sagen, dass wir bei beiden Anträgen der Zuweisung
zustimmen und uns auf die Beratungen im Ausschuss freuen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Wir kommen nun zur Abstimmung.
Wir beginnen mit der Postnummer 27. Hier gibt es
keinen Gegen- oder Abänderungsantrag.
Ich bitte jene Damen und Herren, die der Post 27
zustimmen können, die Hand zu erheben. – Dies ist mehrstimmig, ohne die GRÜNEN
und ohne die Freiheitlichen, angenommen.
Und hier gibt es zwei Beschlussanträge, der eine von
der Frau GRin Claudia Sommer-Smolik betreffend Jungbürger- und
Jungbürgerinnenveranstaltungen. Es wird die Zuweisung des Antrags an den
zuständigen Gemeinderatsausschuss gewünscht.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem
Beschlussantrag zustimmen können, die Hand zu erheben. – Dieser Antrag ist
einstimmig angenommen und damit zugewiesen.
Der zweite Antrag ist wieder von Frau GRin Claudia
Sommer-Smolik und betrifft allgemeine Sozialhilfe für alle
nicht-österreichischen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen. Auch hier wird die
Zuweisung des Antrags an den Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend,
Soziales, Information und Sport gewünscht.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem
Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Dieser Antrag ist ohne die
Stimmen der Freiheitlichen und der ÖVP angenommen.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Postnummer 96. Hier wurde kein Gegen- oder Abänderungsantrag gestellt.
Ich bitte jene Damen und Herren, die der
Postnummer 96 zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Dies ist ohne die
Stimmen der Freiheitlichen mehrstimmig angenommen.
Nun gelangt die Postnummer 66 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Mobilkom Austria AG.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Scheed, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Norbert Scheed: Ich
ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch.
Ich erteile es ihm.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter!
Zunächst einmal muss man klarstellen: Internationale
Jurys sind wichtig und gut. Entscheidungen sind ganz ordentlich getroffen
worden. Trotzdem kritisiere ich diesen einen Punkt. Da muss man schon sagen,
warum und wieso.
Die Situation ist die: In Wien gibt es, geschätzt,
wahrscheinlich eineinhalb Millionen Handys in Kästen, Schachteln, Laden. Dort
befinden sie sich so lange, bis sie nicht von irgendjemand entsorgt werden
beziehungsweise wahrscheinlich, wie es meistens passiert, nicht entsorgt
werden, sondern über Mistkübel, Abfallkübel, Papierkörbe und ähnliches in der
Müllverbrennung oder anderswo landen. Viele landen wahrscheinlich auch mitten
im Grünen, werden dort aufgesammelt und dann verbrannt.
Das Problem ist: Diese Handys enthalten natürlich
neben dem Akku auch verschiedene Displays, die nicht ungefährlich sind, und es
wäre eigentlich ganz gut gewesen, man hätte sich ordentliche Schienen der
Entsorgung überlegt.
Eine Möglichkeit wäre, und das ist international auch
anerkannt, wäre ein totes Pfand oder zumindest ein Pfandsystem, wo Leute für
das Abgeben der Handys Geld bekommen in den Geschäften oder von den Firmen, die
sie erzeugen, oder wie die Mobilkom, die einen versorgen mit A1 oder anderen
Betreibern. So.
Jetzt zum aktuellen Ding. Es hat eine Initiative
gegeben. Sie nennt sich Initiative Abfallvermeidung. Da gibt es ein Papier zum
Startworkshop. Da sind drinnen 23 Projekte. Ich habe mir das natürlich
angeschaut. Dann gibt es einen Akt im Umweltausschuss, wo von 24 Projekten
die Rede ist. Seltsamerweise war dieses eine Projekt, von dem hier im
Gemeinderat die Rede ist, nicht dabei. Und dann lese ich mir das durch. Der
Projektbetreiber, wenn man so will, oder der Subventionsnehmer, genauer gesagt,
ist die Mobilkom Austria. Also A1 – für alle, die es nicht wissen sollten – ist
eine Firma, die nicht irgendwie sozusagen am Krückstock des Konkurses
dahingeht, sondern eine sehr potente, finanziell sehr potente Firma. Ihr
Projekt ist, glaube ich, 540 000 EUR wert insgesamt, und sie bekommt dazu
eine Subvention von 200 000 EUR.
Jetzt ist es so, dass die Müllvermeidung – ein
wichtiger Punkt von uns GRÜNEN – in der Stadt ein bisschen unterdotiert ist,
und die 200 000 EUR wären vielleicht bei anderen Projekten auch ganz gut
gewesen. Aber es wurde in der Jury beschlossen, dieses Projekt zu unterstützen.
Jetzt muss man sich dieses Projekt
aber genau anschauen, und da kann ich als Politiker sehr wohl Kritik daran
üben. Unter anderem heißt ein Punkt hier: Strategie für den Umstieg auf neue
Gerätetechnologien, sprich
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