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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 25.09.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 102

 

historischbedingt - durch die Eisenbahn und durch den Handelskai vollkommen abgeschnitten vom 20., vom 2. Bezirk und es bestünde in der Tat die Jahrhundertchance, die andere Städte genutzt haben, zu überbrücken den Handelskai, zu überbrücken die Bahn, die dort liegt und Wohnungen, Büros, Geschäfte zu errichten, die die höchste Qualität haben. Wir haben ja gesagt, da kann sich Grinzing im Verhältnis dagegen verstecken.

 

Meine Damen und Herren, stellen Sie sich vor, anstatt wie derzeit an einer Lärmhölle zu wohnen, macht man dann das Fenster auf, sieht vielleicht einen Kahn, der von Bratislava vorbeituckert, und hat fast einen Kilometer Wassergrün unmittelbar vor sich und unterhalb der Wohnung einen Grünstreifen, der auch ausgebaut werden könnte.

 

Das hat einen weiteren fundamentalen Vorteil, nämlich eine Beruhigung, eine massive Qualitätsverbesserung für die Wohnungen, für die Menschen, die derzeit dort leben. Wenn Sie da wirklich sensibel entlang fahren, und der Kollege Hora und andere kennen das ja zur Genüge, diese Balkons, die über dem Handelskai sind, die wegen der Lärmbelastung nicht wirklich genutzt werden können, was zur perversen Situation führt, dass man bei neuen Bauten in den letzten Jahren, anstatt diese zum Wasser zu öffnen, fast nur schießschartenartige Abschlüsse Richtung Donau gemacht hat, mit dem Gestus, mit der Donau wollen wir nichts zu tun haben.

 

Das ist verständlich, wenn man davon ausgeht, dass immerwährender als die immerwährende Neutralität die Trennung der Stadt vom rechten Donauufer ist. Und wenn man jetzt ein derartiges Leitbild erlässt, wäre genau das die Chance, die Entwicklungsmöglichkeiten anzugeben, die darin liegen, bei Neubaumaßnahmen zu überbrücken. Insbesondere bei Neubaumaßnahmen, wie rund um die U2-Querung über die Donau. Das wäre eine erste Möglichkeit, Überbrückungen vorzunehmen.

 

Das ist nicht ohne Probleme. Der verantwortliche Planer in dem Bereich ist Herr Gfatter und es darf hingewiesen werden, wir haben eine sehr interessante Diskussion mit sehr vielen Bauträgern gehabt, zu der er ja auch geladen worden und auch gekommen ist, als Einziger der geladenen Gäste aus dem Rathaus, wo sehr viel Interesse von den verschiedensten Bauträgern für ein derartiges Projekt da wäre.

 

Und ich leugne überhaupt nicht, dass es da auch Einwände gibt und dass es eine schwierige Sache ist. Wie ist es mit der Sicherheit, wie schaut die Kostensituation aus. Sehr viele Fragen müssen da geklärt werden, um so etwas möglich zu machen.

 

Aber jetzt einmal die Vision zu geben, um Bauträgern, die bereits Interesse hatten, zu signalisieren, probiert es zumindest einmal aus, um zum Beispiel für die Leute, die dort schon wohnen, eine Zugänglichkeit zur Donau zu ermöglichen. Es gibt ja sehr viele Baublöcke, und ich habe das fotografiert, und bin dort sehr viele Male auf- und abgefahren, sowohl am rechten Donauufer, als auch dahinter. Du kommst überhaupt nicht ans rechte Donauufer. Ganz selten, wie zum Beispiel am Milleniumstower, wurde eine Brücke gemacht, aber für sehr viele Leute, für die jetzt Dachbodenausbauten erfolgen, wo jetzt Umnutzungen stattfinden, und gar als Kind ans rechte Donauufer zu kommen, ist unmöglich oder mit der Notwendigkeit verbunden, riesige Umwege in Kauf zu nehmen.

 

Hier wären derartige Leitprojekte, die an zentralen Orten diese Überbrückungen machen würden, gleichzeitig auch für die Leute, die in der zweiten, dritten Reihe des Bezirks leben, günstig, also ein doppelter Vorteil. Und dass das hier nicht offensiv angegangen wird, wie es Barcelona gemacht hat, wie es Hamburg macht, wie es andere Städte machen die die Qualität erkannt haben die Wasser hat, ist ein Versäumnis.

 

Ein weiteres Argument, warum mir das ein so großes Anliegen ist, wobei es nicht nur um diesen Bereich, um diesen wichtigen Bereich geht, der U2-Station Messe bis Wehlistraße, sondern um das gesamte rechte Donauufer, das viel zu stark negiert wird. Jedes Jahr, meine Damen und Herren, verlassen 8 000 Wienerinnen und Wiener die Stadt und siedeln im Umland an, weil sie es ruhig haben wollen, weil sie es grün haben wollen, weil sie es hell haben wollen, weil sie die Sehnsucht nach dieser Art von Wohnen haben. Unsere Aufgabe wäre es jetzt, innerstädtisch, in zentralen Lagen, wie zum Beispiel dem rechten Donauufer, diese Qualitäten anzubieten, und noch mehr: Grün, leise, Bach, hell, Wasser.

 

Ich sage es noch einmal, es wird völlig unterschätzt von der Stadt - die Immobilienwirtschaft unterschätzt das schon lange nicht mehr -, welche Qualität es hat, unmittelbar am Wasser zu bauen. Achtung, um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Der freie Raum, der Grünraum, der jetzt öffentlich zugänglich (aber unternutzt und auch nicht qualitätsmäßig sehr hoch ist), der soll und muss frei bleiben, selbstverständlich. Die Möglichkeiten der Entwicklung sind dort, wo wir jetzt den Handelskai haben, und wo wir jetzt teilweise breite Flächen der Bahn haben, wo - ich habe das fotografiert, Sie kennen das - jetzt Ziegeln und Rollen lagern. Also eigentlich dort, wo wir eines der besten, schönsten, potenziellen Baugebiete der Stadt haben.

 

Leider kommt von der Stadt hier kein offensiver Impuls. Gott sei Dank kommen von Bauträgern hier relevante Impulse und es wird halt jetzt leider so sein, ich bedaure das, dass es so gehen wird, dass ein Bauträger sagt, ja wir wollen, wir haben jetzt ein Grundstück erworben, wir wollen diese Überbrückung vornehmen. Aber dann sind wir wieder dort, dass im Nachhinein die Stadtplanung das zurechtbiegt, anstatt hier offensiv Flächen vorzugeben, hier offensiv zu sagen, hier wären erste Überbrückungen sinnvoll, spannend, zur Beruhigung für die Anrainer und zur Eröffnung von höchstqualitativem Wohnraum und nicht nur von Wohnraum, ich habe es deswegen auch Bezirk genannt, weil das Wesen des Bezirks seine innere Differenzierung ist, also nicht jetzt eine lange Kette oder Wurst von Wohnungen, sondern eine Vielfalt von Wohnen, Arbeiten und Freizeit und von etwas, was überall in Wien so schwierig ist, den Erdgeschoß-Bereich differenziert zu nutzen.

 

Gehen Sie jetzt zum Beispiel - und Sie werden

 

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