Gemeinderat,
31. Sitzung vom 23.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 57
werden.
Passiert ist auch, dass die Lebenshilfe Wien erfahren
hat, dass die Zusagen rückgängig gemacht werden.
Nun kommen wir zu noch etwas, das passiert ist:
Passiert ist auch, dass sechs ehemalige Schülerinnen und Schüler der
Karl-Schubert-Schule, die ursprünglich eine Zusage hatten, dass sie in der
Dorfgemeinschaft Breitenfurt untergebracht werden können, und die sogar
persönlich wussten, dass das möglich sein wird, weil es bereits die Verfügungen
gegeben hat, letztendlich erfahren haben, dass das nicht möglich sein wird,
außer bei zwei von ihnen, weil Sie die Kontingente bei der Dorfgemeinschaft
Breitenfurt nicht entsprechend erhöht haben, obwohl das eigentlich alles
ursprünglich mit Ihrer Abteilung abgestimmt war, so wie es der korrekten
Vorgangsweise entspricht.
Was ist dann passiert? - Passiert ist, dass meine
Parteikollegin, Frau GRin Susanne Jerusalem, das Ganze in die Öffentlichkeit
gebracht hat. (VBgmin Grete Laska: Das stimmt auch nicht, dass sie es in die
Öffentlichkeit gebracht hat!) Daraufhin ist passiert, dass der Herr Bürgermeister
gemeint hat, das wird ja alles gar nicht umgesetzt, das war alles gar nicht
vorgesehen, das sei schon alles im Müllkübel gelandet.
Und was ist dann passiert, Frau Stadträtin? - Dann ist
passiert, dass sogar heute noch, in dieser Sitzung, Frau Kollegin Wehsely
gesagt hat: Auch diese Kontingente werden jetzt doch noch bewilligt. - Das
heißt, Sie haben etwas rückgängig gemacht, was Sie selbst sehr wohl umgesetzt
hatten von Ihren Sparmaßnahmen. (VBgmin Grete Laska: Das stimmt überhaupt
nicht!) Also sagen Sie uns bitte nicht, es sei alles nicht passiert! (VBgmin
Grete Laska: Zwischen Ihrer Theorie und der Praxis ist ein Unterschied!)
Jetzt zeige ich Ihnen noch ein Letztes, was passiert
ist: Passiert ist, nachdem das alles in die Öffentlichkeit gekommen ist und
ausführlich diskutiert wurde, nachdem Sie gesagt haben, das war alles nicht
wahr und alles nicht vorgesehen, und nachdem es Bände – so könnte man geradezu
sagen - von Zeitungsberichten zu dieser ganzen Problematik gegeben hat, dass am
17. September, dass heißt vor ein paar Tagen, der Vater eines der
betroffenen Jugendlichen, die in der Dorfgemeinschaft Breitenfurt hätten
untergebracht werden sollen, jetzt den endgültigen Absagebrief erhalten hat –
endgültig! – Bitte, auch das habe nicht ich geschrieben; "Wien
Sozial" ist nämlich nicht mein Logo, und auch "Stadt Wien" ist
nicht mein Logo, und ich schreibe auch nicht im Namen der MA 12.
Unterschrieben ist der Brief wie folgt: Mit freundlichen Grüßen, für den
Abteilungsleiter: Kraft. - Ich gehe davon aus, dass Herr oder Frau Kraft
existiert. Somit ist dieser Brief amtlich, und er ist auch passiert.
Jetzt erkläre ich Ihnen, was ich erwarte, das jetzt
passiert: Ich erwarte, dass auch diese Jugendlichen die Chance bekommen, in der
Dorfgemeinschaft Breitenfurt untergebracht zu werden, so wie sie es verdienen.
Und ich erwarte, dass auch dieser Brief rückgängig gemacht wird. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Ich erwarte darüber hinaus, dass es auch passiert,
dass unter Umständen weitere Absagen und Rücknahmen von Zusagen, die Sie in den
letzten Monaten getätigt haben und von denen wir vielleicht zufälligerweise
noch gar nichts erfahren haben (VBgmin Grete Laska: Was Sie ... Phantasie
schon alles erfahren haben!), ebenso rückgängig gemacht werden.
Ich erwarte mir, dass auch Folgendes passiert: Ich
erwarte mir, dass Sie erstens endlich die Verantwortung tragen für all das, was
passiert ist; dass Sie uns zweitens endlich Ihre Vorschläge unterbreiten, wie Sie
dafür sorgen möchten, dass es zu solchen Vorfällen in den nächsten Jahren nicht
wieder kommt. Drittens erwarte ich mir, dass Sie endlich mit der Opposition
diskutieren und dass Sie nicht in gewohnter Manier einfach jeden Konflikt in
dieser Stadt aussitzen. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Frau GRin Sommer-Smolik hat auf ihre Wortmeldung verzichtet. Zum Wort ist
niemand mehr gemeldet. Daher ist die Debatte geschlossen.
Wir kommen zur Abstimmung der Beschlussanträge.
Es wurden sieben Beschlussanträge eingebracht.
Der erste Antrag ist der Antrag der ÖVP-GRinnen
Ingrid Korosec und Ingrid Lakatha betreffend persönliche Assistenz. (GR
Dipl Ing Martin Margulies: Die ist ja nicht einmal da!) Bei diesem
Antrag wird die sofortige Abstimmung verlangt. (GR Christian Oxonitsch: Die
sind nicht einmal da!)
Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag
zustimmen wollen, die Hand zu erheben. (GR Dr Kurt Stürzenbecher – auf die
Gemeinderäte der ÖVP weisend -: Das sind aber nicht viele! – Zwischenrufe bei
der ÖVP.) – Dieser Antrag hat mit den Stimmen der GRÜNEN, der
Freiheitlichen und der ÖVP nicht die erforderliche Mehrheit erlangt und ist
daher abgelehnt.
Der zweite Antrag kommt auch von der ÖVP, es ist der
Antrag der ÖVP-GRe Ingrid Korosec, Dr Fritz Aichinger und Dr Andreas Salcher
betreffend Erhöhung der Sozialhilferichtsätze. Auch hier wird die sofortige
Abstimmung verlangt.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem
Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. (GR Christian Oxonitsch: Nicht
einmal die Antragstellerin! Sie wird nicht ruhen, hat sie gesagt!) – Auch
dieser Antrag hat mit den Stimmen der GRÜNEN, der Freiheitlichen und der ÖVP
nicht die erforderliche Mehrheit erlangt und ist abgelehnt. (GR Johann Hatzl:
Sieben Schwarze sind da!)
Der nächste Antrag ist der Antrag der GRe Mag Sonja
Wehsely, Heinz Vettermann, Mag Thomas Reindl und Martina LUDWIG betreffend
Notstandshilfe. Auch hier wird die sofortige Abstimmung verlangt.
Ich bitte diejenigen Damen
und Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Diesmal
sind es erwartungsgemäß mehr. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der GRÜNEN
und der Sozialdemokraten angenommen.
Der vierte Antrag ist der Antrag der GRe Mag Sonja Wehsely, Heinz Vettermann, Mag Thomas Reindl und
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