Gemeinderat,
31. Sitzung vom 23.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 57
vornehmen und zum Teil haben wir ja schon gesehen,
wie es geht.
Frau Vizebürgermeisterin, Sie haben ein großes
Ressort, und in diesem Ressort gibt es Vieles, was man bemängeln muss, das ist
ja vollkommen logisch und es wäre abnormal, wenn ich es nicht machte. Ich
verweise nur darauf, dass die Schulen trotz der Sondermittel, die vor Jahren
gewährt worden sind, noch immer nicht alle auf dem aktuellen Stand sind und ich
verweise darauf, weil mich Ihre Argumentation wirklich, wie soll man sagen,
bestürzt hat, als wir in der letzten Sitzung den Antrag über die Musikschulen
besprochen haben, wo hier Wissenschaftler österreichweit Erhebungen getroffen
und darauf hingewiesen haben, dass in den großen Bundesländern zwischen
30 000 und 50 000 Kinder Musikunterricht bekommen, es in
Wien 4 000 seien und Sie der Meinung sind, es wäre kein Bedarf gegeben.
Und ich kann Ihnen, nur zum Beispiel, etwas aus der
Leopoldstadt erzählen. Ein Nachbar von mir hat sein Kind, das in die
Volksschule geht, angemeldet, es soll Klavier lernen. Und natürlich könnte man
jetzt ruhig sagen - und darum glaube ich, dass es auch Sozialpolitik ist - wenn
er reich genug ist, könnte er vielleicht zum Hochschulprofessor gehen, aber das
ist er nicht, er will die städtischen Einrichtungen benutzen und sein Kind dort
hingeben. 60 Kinder haben sich angemeldet und 4 werden sie nehmen. Dies nur,
damit wir wissen, dass auch hier ein Bedarf gegeben ist, den man nicht
abstreiten kann. (GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Das ist eine Schande für
Wien!)
Das andere Thema natürlich, (VBgmin Grete Laska:
Sie kann ja ein anderes Instrument lernen, zum Beispiel Gitarre!) nun ja
bitte, vielleicht kann sie das schon (GRin Polkorab: Klavierunterricht gibt
es in der Volkshochschule auch!) Ja ja okay, und da schicke ich jetzt alle
56 die nicht genommen werden, sofort in diese Gruppe. Also das ist kein
Argument bitte, es ist einfach ein Bedarf vorhanden, der nicht gedeckt ist (GRin
Rosemarie Polkorab: Sie haben keine Ahnung!) und das geht sicherlich nicht
von heute auf morgen, aber wir sollten uns alle so viel wie möglich bemühen,
dass wir unseren Kinder die Möglichkeit geben, auch musizieren zu können.
Bei der Jugend, das wissen wir ganz genau, was da vor
sich geht. Hier gibt es ja das große politische Spielfeld der Vereine, die ja
alle in einer guten sozialdemokratischen Verwaltung sind. Also, da haben die
anderen nichts mitzureden, denn das haben Sie ja auch in Ihrer Hand, das wissen
wir, und es dürfte da ein Chaos eingetreten sein.
Es ist ja immerhin interessant, dass die MA 12 die
einzige Abteilung ist, von der man jetzt wirklich permanent Mitteilungen von
Mitarbeitern bekommt. Irgendeiner Magistratsabteilung passiert einmal irgend
etwas, dann kommt einmal was, das ist nach 3 bis 4 Monaten wieder vorbei, aber
bei der Magistratsabteilung 12 kann ich davon ausgehen, dass hier die letzten
Jahre permanent Mitteilungen gekommen sind.
Es wird immer mit der Umstrukturierung argumentiert,
wo man nicht weiß, ob das wirklich so toll war, auch das Horrorszenario der
Kürzungen ist durchgesickert, und man kann nicht abwiegen, was ist da wirklich
los, aber es lässt natürlich, wenn man in die Zukunft schaut, allerhand
befürchten.
Information gehört auch hinein, ist vollkommen klar.
Hier haben wir ja in den letzte Jahren die Hunderte Millionen Schilling gehabt
für die Eigenpropaganda, die man besser in das Sozialbudget gegeben hätte. Beim
Sport wissen wir auch, was in Wirklichkeit los ist, Wien ist ja fast in keiner
Sportart mehr Bundesspitze, die zwei großen Fußballvereine haben sich die
Fußballspieler gekauft, weil das Geld da war, aber bei allen anderen Sportarten
sehen wir ja leider Gottes, dass uns die Bundesländer überholen, wenn ich nur
denke, Radenthein, Wels, Oberwarth, und so weiter und so fort.
Aber das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass
wir hier mit den Vereinen und Verbänden um kleine Beträge streiten müssen - und
ich habe es heute schon gesagt, aber ich wiederhole es nochmal – und wir
natürlich gar nicht wissen, welche Vereine unbedingt Geld brauchen, weil wir die
Ablehnungen noch nicht sehen, denn Ablehnungen werden ja nicht vom Gemeinderat
gemacht, sondern das wird vom Magistrat in Eigenregie durchgeführt.
Also, beim Sport erscheint es mir ja viel wichtiger,
wenn ich hergehe und sage ich mache Events, weil da kann ich Pokale verteilen
da bin ich im Fernsehen, das ist viel wichtiger, als dem Breitensport endlich
diesen Stellenwert zu geben, den er unbedingt braucht.
Und ein wichtiges Thema, sind natürlich auch die
Bäder. Das Bäderkonzept würde natürlich Geld kosten, das ist vollkommen klar,
weil das würde verschiedene Investitionen mit sich bringen und daher gehe ich
davon aus, dass dieses Bäderkonzept so spät wie möglich hergezeigt wird, damit
man auch das aufschieben kann.
So, und jetzt stehen wir vor dem Jahreswechsel zu
2004 und da heißt es ja, das ganze Soziale soll dem Fonds Soziales Wien
eingegliedert werden. Wir wissen zwar noch nicht ganz genau wozu, wir wissen
nicht genau was, wann, welche Vorteile, welche Ziele es hat. Wir wissen nicht
genau, wie es mit der Kontrolle sein wird, wir wissen nicht genau, wie es mit
der Mitsprache der politischen Gremien sein wird, und das Ganze wissen wir
schon allein deshalb nicht, weil - obwohl wir drei Oppositionsparteien einen
Antrag zu diesem Thema gestellt haben - wir eine Antwort bekommen haben, die
das alles nicht ausgesagt hat.
Also, auch da ist Vorsicht geboten und ich bin schon
neugierig - obwohl das jetzt schon so lange im Gespräch ist -, wann Sie bereit
sind, uns hier definitiv etwas Konkretes vorzulegen. Aber auf der anderen Seite
muss man auch sehen, dass hier weite Bereiche, die bis jetzt die Frau
Vizebürgermeisterin Laska betreut, in die Geschäftsgruppe der Frau Stadträtin
Pittermann kommen sollen.
Zur Frau Stadträtin Pittermann,
von der man jetzt ohne weiters feststellen kann, dass sie auch mit diesem
großen Ressort, dass sie jetzt schon hat, etwas überfordert ist! Sie hätte ja
sonst damals nicht ihren
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