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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 25.06.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 76

 

Schulungen unternehmen, ihnen zeigen, wie man etwa auch im höheren Alter sicher im Verkehrsgeschehen sich bewegen kann, um die Verletztenzahl zu reduzieren.

 

Wir werden weiters versuchen, mit dem Programm Riesenradverkehr den Qualitätssprung im Radverkehr zu erreichen, den wir benötigen, wenn wir dem Klimaschutzprogramm und auch dem Verkehrskonzept Rechnung tragen wollen und 8 Prozent Radverkehr erreichen wollen in dieser Stadt. Dass das ein erreichbares Ziel ist, haben die beiden Streiktage gezeigt, wo man gesehen hat, wie viel eigentlich ein Rad besitzen. Wir haben damit, glaube ich, auch einen Mobilisierungseffekt schon erreicht, wie die Zählstellen im Radverkehr jetzt schon nachweisen.

 

Wir werden versuchen, mit dem Programm "Platz da" im öffentlichen Raum für Fußgänger, für Menschen, die sich im öffentlichen Raum zu Fuß bewegen, für Jugendliche, für Kinder, für ältere Mitbürger, für Behinderte, mehr Platz zu schaffen. Sie werden jetzt schon sehen, dass wir sehr genau prüfen, ob es notwendig ist, Gehsteige unter zwei Meter zu reduzieren. Dort, wo das möglich ist, versuchen wir, diese Gehsteigbreite jedenfalls zu halten. Die Fachkommission Verkehr bei der Baudirektion hat hier hervorragende Arbeit schon geleistet.

 

Wir wollen "Mobilität mit System" ebenfalls zum Programm erheben, und dazu gehört, dass wir in den Betrieben betriebliches Mobilitätsmanagement als einen Bestandteil fördern und unterstützen wollen.

 

Wir haben ein Pilotprojekt dazu schon durchgeführt und konnten feststellen, dass ein enorm hohes Verlagerungspotential vom Auto hin zum öffentlichen Verkehr oder zum Rad- und Fußverkehr möglich ist, was ebenfalls ein großer Beitrag wäre zur Reduktion des Schadstoffausstoßes beziehungsweise zur Verbesserung des Modal Split.

 

Wir wollen weiters in der Logistik deutlich vorankommen. Das betrifft vor allem den Lieferverkehr, das betrifft den Güterverkehr. Im Lieferverkehr: Die Anlieferung zu den Geschäftsstraßen im Güterverkehr, vor allem die Schaffung moderner Logistikzentren in dieser Stadt am Freudenauer Hafen, wo der Bau ja in den nächsten beiden Jahren beginnen wird, und in Inzersdorf das große Güterlogistikzentrum der Bundesbahn.

 

Wir wollen weiters, und das ist ein entscheidender Punkt für den Standort Wien im internationalen Städtekonzert, versuchen, dass wir Schienen und Straßen für Europa haben. Sie haben ja die letzte Diskussion miterlebt. Der Zentralbahnhof ist sozusagen das zentrale Thema dafür, inklusive aller anderen Erschließungsmaßnahmen, die es dazu geben wird und die notwendig sind, sowohl im Schienenverkehr als auch im Straßenverkehr.

 

Mit dem Gesamtpaket wollen wir bis zum Jahr 2020 erreichen, dass sich der Modal Split so verschiebt, dass innerhalb der Stadt nur 25 Prozent der Fahrten mit dem eigenen Auto erledigt werden und dass der Rest der Verkehre durchgeführt wird in den Umweltverbund-Verkehrsarten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Rad oder zu Fuß, und beim Lieferverkehr ebenfalls stark darauf Rücksicht genommen wird, dass innerhalb der Stadt zwar die Wirtschaft leben und florieren soll, dass aber auch hier intelligente Lösungen eine Reduktion des Lieferverkehrs herbeiführen können, ohne dass die Wirtschaft eingeschränkt wird.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So, danke.

 

Die erste Zusatzfrage: Herr Mag Chorherr, bitte.

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Herr Stadtrat! Lassen Sie mich auf ein sicherlich uns auch in den nächsten Jahren beschäftigendes Projekt eingehen, das auch im Masterplan Verkehr festgelegt ist, die so genannte Lobauautobahn – oder Sie nennen es ja anders. Da hat ja – unbeschadet, wie man dazu steht – der SUP-Prozess deutlichst gezeigt, dass eine außenliegende Variante eine massive Zersiedelung, einen massiven falschen Impuls mit sich brächte.

 

Jetzt hört man sowohl aus Niederösterreich wie auch von ÖSAG/ASFINAG, dass sehr wohl auch Druck gemacht wird für eine andere Variante. Man munkelt auch über alle möglichen Deals, die da jetzt im Hintergrund laufen. Heute stehen sie im Vordergrund in der Fragestunde.

 

Können Sie ausschließen, dass eine außenliegende Variante, die bei der SUP vernichtend, verkehrsmäßig wie raumentwicklungsmäßig, angesprochen wurde, dass so etwas realisiert wird? Und wie sind die Bestrebungen von Niederösterreich und ASFINAG/ÖSAG wirklich?

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Klubobmann! Wir haben diese Frage in der Strategischen Umweltprüfung sehr ausführlich behandelt. Die Ergebnisse, die eine hohe Expertenqualität ausweisen, bringen klar zutage, dass eines wesentlich ist, nämlich dass der große Zuwachs an Bevölkerung jenseits der Donau, vor allem im 22. Bezirk, nicht nur den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der auch von uns terminlich schon vorgestaltet ist, sondern auch den Ausbau der 6. Donauquerung benötigt.

 

Wir haben in dieser Arbeit der Strategischen Umweltprüfung auch eine Lösungsvariante drinnen, die so genannte OPTI-NOW, die eine Trasse vorsieht um die Lobau herum. Allerdings mit großen anderen Nachteilen. Zwar nicht mit der Gefährdung der Lobau, aber mit der großen Gefährdung von Naturschutzgebieten auf der südlichen Seite der Donau.

 

Die Variante ginge dann weiter über den Roten Hiasl und entlang des Biberhaufenweges, und dann würde sie entlang des Flugfelds Aspern nach Norden führen. Diese Variante beeinträchtigt auch das Siedlungsgebiet um den Biberhaufenweg und hat dadurch natürlich nicht besonders hohe Meriten, was diese Lösung betrifft.

 

Die zweite Lösungsvariante, die im Ergebnis der Strategischen Umweltprüfung drinnen steckt, ist ein kurzer Tunnel unter der Lobau von weniger als einem Kilometer und damit auch eine gerade Achse Richtung Norden. Diese Variante kann ich mir besser vorstellen. Diese Variante betrifft auch sehr wenige Bewohner selbst.

 

Wir haben in der Planung dieser Variante auch

 

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