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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 23 von 133

 

schwieriger ist, auch den Geburtstag vom Mozart wird man nicht verschieben können. Das können nicht einmal Sie mit Ihrer absoluten Mehrheit tun, und daher ist hier ein dringender Handlungsbedarf gegeben, (Heiterkeit bei der ÖVP.) um die nötige budgetäre Absicherung einfach für diese Projekte zu schaffen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Es gab die Idee, die in der Ära Marboe entwickelt wurde, zu der ich nach wie vor stehe und die viele der Probleme lösen würde, nämlich wirklich einen intelligenten Tausch zwischen der Volksoper und dem Theater an der Wien durchzuführen. Das hätte viele budgetäre Problematiken gelöst. Ich glaube auch, dass der neue Intendant der Volksoper, Rudi Berger, sehr froh wäre, wenn er das Theater an der Wien als Opernhaus führen könnte. Und auf der anderen Seite, rein strukturell von der Verkehrslage, von der optischen Möglichkeit der Präsentation her, ja zweifellos die Volksoper das geeignetere Haus wäre, um da dauerhaft Musical zu spielen. (GR Ernst Woller: Es wurde festgestellt, dass das nicht geht!) All das greifen Sie nicht auf, sondern Sie warten einfach darauf, dass wahrscheinlich im Sommer, nehme ich an, mit einer - (GRin Marie Ringler: Warum hat das Marboe nicht gemacht!) Das kann ich Ihnen sagen, warum der Marboe das nicht gemacht hat, weil dass das niemand will, ist nicht richtig, und zweitens, weil Sie wissen, dass es ja hier um Eigentumsverhältnisse im Rahmen der Wiener Holding gehen wird. Auch über dieses Thema können wir gerne sprechen, wo wir zumindest den Anlauf unternommen haben, dass derjenige, nämlich der Kulturausschuss der Stadt Wien, der die Häuser der Vereinigten Bühnen finanziert, auch einen minimalen Einfluss darauf hat, was dort gespielt wird und welche finanziellen Entscheidungen dort getroffen werden und wer dort als Intendant eingesetzt wird.

 

Wir sind das zumindest angegangen, seitdem herrscht aber nur die Stagnation und zwar nicht in der Wüste, sondern in dieser Stadt. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Dritter Themenbereich sind die Musikschulen. Also, seien Sie mir nicht böse, da wird es ja wirklich skurril. Ich habe jetzt ein bisserl das Gefühl, da werden Versuche unternommen, - und wir sind ja im Kulturausschuss alle belesen und kennen den berühmten Roman 1984 vom George Orwell. Was hier versucht wird, ist die Geschichte umzuschreiben.

 

Ich sage Ihnen einmal, was passiert ist. Es haben die Gemeinderäte Prof Walter Strobl, mittlerweile Hofrat, Dr Andreas Salcher, Mag Heidemarie Unterreiner und Marie Ringler am 21. September unter der Postnummer 39 einen Antrag eingebracht, der dann dem Kulturausschuss zugewiesen und dort auch beschlossen wurde.

 

Zur Ehrenrettung des Ernst Woller muss man sagen, das war die einzige Sitzung, wo er nicht Vorsitzender war und deswegen ist das den Sozialdemokraten passiert. (Heiterkeit in der ÖVP.) Ja, das ist Ihnen passiert, die Musikschulen der Stadt Wien, weil wir in gemeinsamer oppositioneller Dramaturgie leicht Verwirrung gestiftet haben, also demokratiepolitisch im Rahmen der parlamentarischen Möglichkeit, und dort wurde der Antrag beschlossen und es ist ganz klar, welcher Antrag da beschlossen wurde. Nämlich, es mögen die Gemeinderatsausschüsse Bildung, Jugend, Soziales, Information und Sport sowie Kultur und Wissenschaft eine gemeinsame Enquete über die Situation der Musikhauptstadt Wien unter besonderer Berücksichtigung der Musiklehranstalten abhalten. Das und nichts anderes hat der Kulturausschuss der Stadt Wien beschlossen. (Beifall bei der ÖVP und GRin Mag Marie Ringler.)

 

Und das können Sie im Nachhinein auch nicht ändern. Und daher sage ich, das, was hier stattgefunden hat, war ein Expertengespräch, das durchaus interessant war, zu dem, wie Dr Marboe gesagt hat, man interessanterweise den Hauptverantwortlichen für die Musikschulen der Stadt Wien gleich einmal auf eine Dienstreise ins Ausland geschossen hat.

 

Wir harren alle noch immer der Einladung zur Enquete der Stadt Wien mit dem Thema Musikstadt Wien unter besonderer Berücksichtigung der Musiklehranstalten und wir werden gerne bereit sein, an dieser Enquete auch entsprechend teilzunehmen und uns dort entsprechend einzubringen, und die wird hoffentlich auch nicht in der Wüste, sondern in der Stadt Wien stattfinden.

 

Was die Festwochen betrifft: Auch wenn man eine Unwahrheit noch so oft wiederholt, sie wird deshalb nicht wahrer, vielleicht nur bei Georg Orwells 1984.

 

Es gibt unzählige - also nicht unzählige -, aber es gibt vier Aussendungen vom Dr Marboe und von mir, wo wir eindeutig festgestellt haben, dass wir mit der Kürzung, die der Bund bei den Wiener Festwochen durchgeführt hat, nicht einverstanden sind. Daher hat StR Mailath-Pokorny das sogar im Treffpunkt Kultur zitiert. Dann hat StR Mailath-Pokorny versucht, einen Konflikt zwischen der ÖVP und dem StR Marboe herzustellen. Ich sag Ihnen nur: In einer ersten Reaktion auf das Zurückziehen des Bundes von der Förderung der Wiener Festwochen bedauert der Kultursprecher der Wiener Volkspartei, Andreas Salcher, die Kürzung für das Wiener Kulturleben, denn letztlich schmerzt jede Kürzung. Wir bedauern die Nichtgewährung der Subvention für die Wiener Festwochen, verteidigen die Interessen unseres Bundeslands. Was wollen Sie denn mehr hören. (GR Woller: Dagegen stimmen!) Ja, dagegen stimmen! Im Nationalrat können wir nicht dagegen stimmen, wie Sie wissen. Ich würde mir ja einmal wünschen, dass Sie, lieber Herr StR Mailath-Pokorny, die Interessen des Kulturressorts gegen die des Finanzressorts durchsetzen. Da werden Sie von uns jede Unterstützung haben und da werden wir auch mit Ihnen stimmen. Aber das ist ja für Sie undenkbar, das wissen wir ohnedies. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Zu den Musikschulen wollte ich auch noch sagen, damit hier nicht eine Behauptung im Raum stehen bleibt, die nicht korrekt ist: Es stimmt nicht, dass in Wien jedes Kind in einer Musikschule Einzelunterricht erhält, das ist schlicht und einfach nicht wahr. Es hängt von der Qualität des einzelnen Schülers ab, ob es Einzel- oder Gruppenunterricht gibt und daher dieses Ausspielen - von in Oberösterreich, ja, das ist zwar lieb und nett, aber bei uns in Wien ist alles viel besser -, das stimmt schlicht und einfach nicht. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass in den

 

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