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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 23.06.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 91 von 122

 

Um sozial schwächeren Migrantinnen bei der Familienplanung zu helfen, wurde ebenfalls ein Projekt gestartet und eine Broschüre über Kontraseptionsmöglichkeiten in Muttersprache erstellt, damit ihre Schwangerschaft eine gewollte Entscheidung ist.

 

"Prävention bei Essstörungen" ist ein schon 1999 erfolgreich gestartetes Projekt und wurde auch 2002 durchgeführt. Hier wurde ein Video erstellt, das Betroffene und Expertinnen zu Wort kommen lässt und zur präventiven Aufklärung dienen soll.

 

"Verbesserung der Gesundheitsvorsorge und Beratung für Frauen mit Behinderungen" ist ein wichtiges Projekt für behinderte Frauen, das die Besserung der gynäkologischen Vorsorge und Versorgung behinderter Frauen zum Ziel hat.

 

Abschließend möchte ich noch unsere nachhaltigste Initiative erwähnen, nämlich das "FEM - Frauen, Eltern, Mädchen" und das "FEM Süd" im KFJ. Hier ist das wichtigste Element nach wie vor, dass es im Zugang keine sozialen und keine sprachlichen Barrieren gibt, dass die Einrichtung wirklich für alle offen ist.

 

Man kann die Fülle dieser Projekte sehen. Mit sehr viel Engagement und wenig Geld wurden sehr gute Projekte und Versorgungssicherungen für Frauen erstellt.

 

An dieser Stelle möchte ich der Frau Prof Wimmer-Puchinger und ihrem Team für die erfolgreiche Arbeit 2002 danken! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich wende mich nun einem anderen Bereich zu. Für eine ganz besonders wichtige und hervorragend durchgeführte Säule der Wiener Gesundheitspolitik halte ich die Betreuung und Pflege im extramuralen Bereich und die gesamte Arbeit der MA 47. Ich möchte Ihnen daher einen kurzen Überblick darüber geben, was diese städtische Einrichtung im Berichtsjahr geleistet hat und bitte zunächst um Nachsicht, dass ich Sie mit einigen Zahlen befassen werde.

 

Die MA 47 erbrachte direkte Betreuungsleistungen an 39 000 Personen. Sie hatte 25 Kontakte nach Spitalsaufenthalten. 49 500 Menschen wurden mit Sozialarbeit in Krankenanstalten, Sozialruf und Kontaktbesuchsdiensten kontaktiert. Insgesamt wurden 50 000 Angehörige mitbetreut und entlastet. Der Kundenkreis umfasst in diesem Umfeld insgesamt 165 000 Personen. Dazu kamen als weitere Leistungen gemeinsam mit den Vereinen 1,4 Millionen Zustellungen von Essen auf Rädern, 3,9 Millionen Stunden Heimhilfe und Hauskrankenpflege und fast 2,9 Millionen finanzierte und verrechnete Verpflegstage, davon 949 000 bei Privatträgern.

 

2002 wurden weitere Tätigkeiten dieser Abteilung erfolgreich durchgeführt, wie zum Beispiel die Eröffnung einer Reihe von Gesundheits- und Sozialzentren, Geriatrietageszentren in verschiedenen Bezirken.

 

Österreichweit ist das Wiener Pflege- und Betreuungskonzept für die ambulanten Dienste und Erarbeitung eines Mindeststandards der Pflege- und Betreuungsdokumentation beispielgebend.

 

Neben dieser umfassenden Versorgung, Pflege und Betreuung wurden auch noch einige Nebenleistungen erbracht, die für die Funktionsfähigkeit des gesamten Systems oder für die strategische Weiterentwicklung wichtig sind, wie zum Beispiel die behördliche Aufsicht über 78 Heime mit 19 000 Betten, die in Hunderten Kontrollen wahrgenommen wurden, oder, um noch einige Beispiele herauszugreifen, die Betreuung von Holocaustopfern gemeinsam mit der Esra oder den mobilen Hospizdienst gemeinsam mit der Caritas. Für all diese Leistungen wurde ein Budget von 383 Millionen EUR verbraucht, davon 98,3 Prozent für primäre Leistungen.

 

An dieser Stelle möchte ich noch einen Dank ausdrücken. Das sind 13 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in diesem Bereich für die gesamte Stadt tätig waren. Ihnen, meine Damen und Herren, soll unser besonderer Dank gelten! (Beifall bei SPÖ und StRin Karin Landauer.)

 

Eng verbunden mit diesem Betreuungsfeld ist die Versorgung der älteren Generation. Altern in Würde ist für uns ein unanfechtbares Recht der älteren Generation. Diesem Recht tragen wir mit der Betreuung von Pflegebedürftigen, bei der Altersversorgung und der Verantwortung für Hilfsbedürftige Rechnung. Es ist leider notwendig geworden, diese Selbstverständlichkeit in Erinnerung zu rufen, denn die derzeitige Bundesregierung sieht das beileibe nicht so, wie eine ganze Reihe von Eingriffen und Einschnitten das auch beweisen. Es wird an der durchaus richtigen Erkenntnis angeknüpft, dass der Anteil der älteren Menschen in unserer Gesellschaft immer mehr zunimmt. Das ist zweifellos nicht zu ändern, sondern begrüßenswert, es kommt aber darauf an, welche Schlüsse man aus diesen Erkenntnissen erzielt. Daher setzt die Stadt Wien bewusst auf eine zukunftsorientierte Versorgungspolitik, und das Ergebnis kann man auch messen. Weil es mehr alte Menschen geben wird, beginnen wir schon heute mit dem Ausbau der Akutgeriatrie und werden im Jahr 2005 rund 500 Betten haben. Wir werden in den nächsten Jahren in 14 Krankenhäusern Akutgeriatrie und Remobilisation eingerichtet haben. Wir schaffen und unterstützen Einrichtungen der Sterbebegleitung und fördern und forcieren humanistische Altersforschung.

 

Ich komme selbst aus einer Langzeiteinrichtung und habe dort jahrelang gearbeitet. Ich habe viele ähnliche Einrichtungen im In- und Ausland gesehen und glaube, dass ich mit gutem Gewissen und mit Recht feststellen kann, dass wir in Wien eine würdige Versorgung im Alter bieten, die einen Vergleich nicht scheuen muss. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Die Geriatriezentren, die mittlerweile 15 geriatrischen Tageszentren und die Gesundheits- und Sozialzentren, stellen ein dichtes institutionelles Versorgungsnetz dar. Dieses wird noch durch 31 Häuser des Kuratoriums der Wiener Pensionistenwohnhäuser ergänzt. Heute stehen in unserer Stadt insgesamt 9 300 Pflegeplätze, davon 6 000 in den Geriatriezentren des Krankenanstaltenverbunds, und 10 100 Wohnheimplätze zur Verfügung. 19 000 Menschen werden durch Heimhilfe betreut.

 

Ich möchte übrigens auch an die Kolleginnen und Kollegen der Bundesregierungsparteien, die hier vertreten sind, eines richten: Wien hat einen wesentlichen Schritt gesetzt, um weitere Belastungen der jüngeren

 

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