Gemeinderat,
27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 78
Akt, sondern hier geht es 20 Jahre lang um ein
wichtiges, man kann schon ruhig sagen geschichtliches Ereignis für die Stadt,
das ursprünglich gegründet wurde, um die Innenstadt zu beleben, das auch seine
Wirkung gezeigt hat. Ich glaube, es ist mittlerweile ein nicht von der Stadt
wegzudenkender Bestandteil.
Wir können froh und stolz darauf sein, dass es dieses
Fest gibt, genauso wie die Bürger und Bürgerinnen, die es jedes Jahr besuchen. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr Mag Ebinger
gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Mag Gerald Ebinger
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Natürlich geht es an sich nicht um das Fest, sondern
es geht immer nur darum, dass eine Partei dort mehr oder weniger unverhohlen
als Veranstalter auftritt. Das ist hier klarerweise das Gleiche mit SPÖ und
ÖVP. Den Juniorfinanzpartner haben wir jetzt. Es ist also nicht nur so, dass
ich jetzt auf die SPÖ losgehe, sondern ich werde auch zur ÖVP das eine oder
andere sagen, aber natürlich nur halb so lang, weil es immer um das halbe
Budget geht. Aber wir haben hier die gleiche Parteifinanzierung vorliegen, die
gleiche Mitfinanzierung von Kulturvereinen, von Kulturveranstaltungen über das
ganze Jahr, was einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Parteien und auch
eine Kaltschnäuzigkeit der Genehmigung darstellt.
Wir haben kurioserweise die gleiche Erhöhung, denn
dieser Sprung, der zufällig mit der Euro-Umstellung kam, hat die ÖVP natürlich
genauso getroffen. Das Budget ist von 600 irgendetwas auf 806 000 EUR
hinaufgeschnellt. (GR Harry Kopietz:
Alles ist gleichzeitig teurer geworden!) Komischerweise gibt es bei den
anderen Einsparungen, die es im Kulturbereich gibt, eine Ausweitung der
Subvention. Das muss man auch einmal von dieser Warte aus beleuchten.
Eines muss man der ÖVP schon zu Gute halten. Die
Anträge ändern sich nicht bis aufs Wort. Man hat zumindest das Gefühl, hier
macht sich jemand Gedanken, nicht jedes Stadtfest ist völlig gleich, sondern es
ist wirklich strukturiert anders. Damit eine Kontinuität gewahrt bleibt, hat
sich wahrscheinlich die MA 7 gedacht, sie muss mit ihrem
Genehmigungsvermerk einspringen, weil e so nicht sein kann, sonst glaubt
womöglich jeder, das ist jedes Jahr etwas anderes. Darum haben wir hier die
nette Formulierung, die ich aus dem Jahr 2003, also aus der heurigen
Genehmigung, zitiere, die genauso in den letzten beiden wortgleich ist.
Ich möchte darauf hinweisen, dass wir am Samstag das
Stadtfest haben, bevor ich das jetzt sage. Ich zitiere: "Im Hinblick auf
die möglichst große Flexibilität bei der geplanten Veranstaltung gibt es keine
exakte Projektplanung. Der Verein trat wie schon im Vorjahr mit dem Ersuchen um
Förderung zu einer Veranstaltung in der Höhe von zusammen 806 700 EUR
heran. Die vorgelegten Kalkulationen erscheinen durchaus plausibel und die
Vorhaben förderungswürdig." - Ich weiß nicht, wo die ÖVP die Kalkulationen
sieht. Ich sehe sie nicht im Akt. Ich sehe hier zwei Zahlen für das Stadtfest,
660 000 EUR und 146 000 EUR. Wenn man das, Herr Kollege
Neuhuber, als Kalkulation bezeichnet, dann meine ich, das ist eine
Minimalstkalkulation, wenn man so will, aber offensichtlich genügt das für die
MA 7, um das Ganze plausibel und förderungswürdig zu finden.
Prompt kommt das Dankeschön der ÖVP für diese nette,
immer gleich bleibende Formulierung, egal, was man sagt. Ich habe auf die
Internetseite geschaut. Rein rechtlich gesehen, stimmen wir jetzt, nachdem ich
hier gesprochen habe oder nachdem der Kollege Ludwig
vielleicht noch etwas gesagt hat, darüber ab, ob es diese Subvention
geben wird oder nicht. Aber auf der Homepage "Stadtfest Wien 2003 - eine
Kulturinitiative der ÖVP Wien", damit ganz klar ist, dass es schon um eine
Parteifinanzierung und nicht um irgendetwas anderes geht, steht: "Vielen
Dank an unsere Sponsoren: Förderung durch das Kulturamt der Stadt Wien"
neben anderen. Also das haben Sie offenbar schon gewusst.
Wir jedenfalls, wie Sie sich denken können, lehnen
das aus den gleichen Gründen wie vorher ab. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Di Debatte
ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Dr Michael LUDWIG: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich denke, es geht nicht primär darum, wie originell
Anträge gestaltet sind. Es gibt natürlich immer die Möglichkeit, bessere
Anträge zu schreiben, das ist keine Frage. Es geht aber vor allem darum, wie
die Veranstaltungen organisiert und durchgeführt werden. So ist beim Stadtfest,
wie auch im vorhergehenden Akt auf Grund der Geschichte durchaus ableitbar,
dass sich das kommende Stadtfest in die Tradition der bisherigen, sehr
erfolgreichen Stadtfeste einfügen wird.
In der Tat ist es so, dass im vorliegenden Akt eine
Reihe von Neuerungen und neuen Aktivitäten drinnen sind, die nicht nur die
Einbeziehung der Innenstadt vorsehen, sondern auch neue Themenschwerpunkte, wie
beispielsweise kulturelle Aktivitäten jener Menschen, die aus den neuen
EU-Ländern zu uns kommen.
Von daher denke ich, dass es durchaus gerechtfertigt
ist, diesen Antrag zu unterstützen und ersuche deshalb, diesem vorliegenden Akt
zuzustimmen.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die der Subvention
für den Verein Wiener Stadtfeste zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Dies
ist mehrheitlich, ohne die Stimmen der Grünen und der Freiheitlichen,
angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 23 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an das
Architekturzentrum Wien.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin
Winklbauer, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Renate Winklbauer: Frau
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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