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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 28.03.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 67

 

gesetzt. Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung? Bitte.

 

Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Herzlichen Dank. Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Sie stellen an mich die Frage betreffend Renaturierung Unterlauf der Liesing. Das Projekt Liesingtal-Sammelkanal ist ein erfolgreiches Umweltprojekt mit vierfachem Nutzen, mit vierfachem Effekt für die Umwelt und für die Wienerinnen und Wiener und für Lebensqualität in Wien. Dieses Beispiel hier zeigt, dass Ökologie und Technik miteinander gehen, Hand in Hand gehen. Das ist ein nachhaltiges Projekt, das

 

Punkt 1: den Entlastungskanal ermöglicht,

 

Punkt 2: eine Revitalisierung ermöglicht, das heißt, die Schaffung neuen Lebensraums. Ein neuer Radweg wird geschaffen werden.

 

Punkt 3: Ein Nebeneffekt ist die Ableitung der Abwässer aus der Therme Oberlaa. Auch die werden gefasst werden.

 

Punkt 4: Sicherstellung des Hochwasserschutzes von einem 30-jährigen Hochwasser auf ein 100-jähriges Hochwasser. Die Technik dahinter: Der Anschlussgrad wird erhöht werden. Die Kläranlage Blumental, eine sehr effektive Kläranlage, hat derzeit eine Reinigungsleistung von 98 Prozent, aber bei Starkregen gehen 2 Prozent ungeklärt in die Liesing. Das ist zuviel. Daher Neubau des Entlastungskanals Liesingtal-Sammelkanal, Durchflussleistung 900 Liter pro Sekunde, bei 100-jährigem Hochwasser 90 000 Liter pro Sekunde, also 90 Kubikmeter.

 

Was ist der Effekt für die Umwelt? Wir schaffen neuen Lebensraum, der Flusskrebs wird sich wieder ansiedeln können, 30 neue Fischarten werden hier wieder leben können. Die Güteklasse, derzeit drei bis vier, wird auf Güteklasse zwei, also Badequalität, erhöht. Insgesamt ist es ein strategisch wichtiges Projekt im Zusammenhang mit der Hauptkläranlage in Simmering. Und was mir persönlich gefällt ist, es werden Meander und kleine Inseln geschaffen werden und insgesamt wird ein neuer Lebensraum und die Natur den Wienerinnen und Wienern in diesem Bereich zurückgegeben werden.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer: Danke.

 

Herr GR Maresch, Sie haben die erste Zusatzfrage.

 

GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Das mit den neuen Fischarten hat mich schon ein bissel interessiert, weil was sind neue Fischarten? Machen wir die gentechnisch oder wie? Aber ist ja ganz egal. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Der Flusskrebs wird in der Liesing angesiedelt und deswegen meine Frage:

 

Zwischen dem renaturierten Teil der Liesing, der da sozusagen mitgestaltet werden kann, gibt es einen Teil der Liesing, der noch nicht renaturiert wird. Glauben Sie nicht, dass sich dieser noch nicht renaturierte Teil oder der noch zu renaturierende Teil sehr massiv beeinträchtigend auf diese neuen Fischarten und den Flusskrebs, den Sie im Unterlauf ansiedeln wollen, auswirken wird?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer: Bitte.

 

Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Ja wie gesagt, das gesamte Projekt ist ein sehr ehrgeiziges Projekt bis nach Rodaun. Derzeit wird am ersten Bauabschnitt - 5,2 Kilometer - gebaut. Die Fische werden sich ansiedeln. Welche Einflüsse dann auf diese neu geschaffene Ökologie, Fauna und Flora einwirken werden, das sagen die Untersuchungen. Die Fische werden sich ansiedeln und dafür brauchen wir sicherlich keine Gentechnik und das ist auch sicherlich in Ihrem Sinne.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer: Danke.

 

Herr GR Klucsarits die zweite Zusatzfrage.

 

GR Rudolf Klucsarits (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Es wurde ja am Liesingbach eine Informationsstelle über die Renaturierung des Baches installiert. Was geschieht nach Ende der Renaturierung mit dieser Informationsstelle?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer: Bitte.

 

Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr verehrter Herr Gemeinderat!

 

Bürgerbeteiligung und Information stehen bei diesem Projekt im Vordergrund, daher dieser Infocontainer, ein versetzbarer Infocontainer. Das gesamte Projekt bis Rodaun wird bis 2014 dauern und bis dahin ist der Infocontainer sicherlich in Betrieb. Dann werden wir eine neue Verwendung suchen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer: Bitte Frau GRin Reinberger.

 

GRin Brigitte Reinberger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!

 

Sie haben gesagt, die Renaturierung der Liesing ist ein sehr ehrgeiziges Projekt. Es ist sicher, da gebe ich Ihnen Recht, auch ein erfolgreiches Umweltprojekt, wenn es umgesetzt wird.

 

Darf ich Ihnen eine Frage zu einem ehrgeizigen Projekt Ihres Vorgängers stellen, nämlich zur Umweltmeile am Donaukanal: Wie sieht es da aus? Wie weit wird das ein erfolgreiches Projekt sein? Immerhin sind schon zwei Millionen EUR investiert worden. Ein Drittel davon ist in Werbemaßnahmen gegangen. Bei jedem kleinen Abschnitt „Umweltmeile“ hat man den Herrn StR Svihalek sehr häufig in allen Medien gesehen. Wie geht es da weiter? Wann können Sie uns da berichten, dass ein erfolgreiches Umweltprojekt vor dem Abschluss steht?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer: Bitte.

 

Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderat!

 

Das Projekt „Umweltmeile“ reduziert sich derzeit auf das Glashaus. Die Verwendungsmöglichkeiten des Glashauses sind vielfältig, sie gehen bis zur Nutzung von Privaten und bis zur Nutzung in den Blumengärten Hirschstetten. Derzeit werden die Varianten untersucht und die Variante, die effektiv und günstig ist, wird dann zum Tragen kommen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer: Danke schön.

 

Die letzte Zusatzfrage Herr GR Deutsch.

 

GR Christian Deutsch (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

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