Gemeinderat,
26. Sitzung vom 28.03.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 67
wurde?
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Sie verweisen darauf, dass es angeblich viele
gescheiterte Versuche gibt, den „Donaukanal neu“ zu gestalten. Ich kann nur
sagen, wir haben voriges Jahr mit einem neuen Konzept begonnen. Wir haben mit
dem Donaukanalkoordinator begonnen und wir werden heuer wie folgt folgende
Projekte zur Umsetzung bringen:
Es wird bei der Haidingergasse auf der Höhe
Haidingergasse/Friedensgasse im 2. Bezirk ein Fußgängersteg realisiert,
die erste Holzbrücke über den Donaukanal, also auch hier eine Innovation. Es
werden weiters die letzten Verhandlungen zur Unterdückerung der Heizbetriebe
Wien-Rohrleitung beim Hermann-Park vorbereitet, sodass der Baubeginn bald
stattfinden kann. Die Finanzierung zwischen der Stadt und den Heizbetrieben ist
auch hier gesichert. Ich möchte darauf hinweisen, dass im vergangenen Herbst
bereits die provisorische Ansiedlung des Ruderklubs „Lia“ realisiert wurde.
Es gibt eine Fülle von weiteren Projekten, zum
Beispiel auch einen Standort für eine Fähre im 9. Bezirk, für die es
allerdings derzeit keinen Interessenten gibt.
Ich könnte Ihnen noch eine Fülle anderer Projekte
aufzählen. Ich finde es nur bemerkenswert, dass man so von Haus aus weiß, dass
dort alle Pläne gescheitert sind und dann die Baustelle der U2 als das ganz
Große anführt, wo eigentlich alles nur verhindert wird. Man muss doch auch
sehen, dass die U2 gerade für den Bezirk, aus dem Sie kommen, für den
2. Bezirk, eine wunderbare Verbesserung eines nicht gerade besonders
verwöhnten Gebiets darstellen wird. Dass man da Bauzeit hat und dass in der
Bauzeit natürlich die sonstige Nutzung nicht ganz so wunderbar ausfallen kann,
das werden Sie hoffentlich verstehen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Herr Gemeinderat.
GR Josef Wagner (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Stadtrat! Danke für den Hinweis auf die Baustelle
U2, wo Sie meinen, dass ich das angeführt habe. Ich weiß nicht, woraus Sie das
lesen. Selbstverständlich habe ich nichts dagegen, dass die U2-Baustelle dort
einen Teil des Donaukanals ein bisschen beeinträchtigt und dass dort Baustelle
ist, aber ich glaube schon, dass Sie wissen, wovon wir reden.
Wir reden auch nicht über jene Kleinigkeiten, die Sie
anführen - einen Hohlsteg und ein paar so Schmankerln. Ich erinnere Sie daran,
dass Sie sich mit dem Klaus Steiner im Frühjahr 2002 groß hingestellt
haben und nicht von Kleinigkeiten wie einer Fähre – oder diese entfernt haben,
die gibt es ja nicht mehr - oder einen Holzsteg gesprochen haben, sondern Sie
haben hier ganz konkret gesagt, es werden unter dem Motto "Besser,
attraktiver, neuer" ein Yachthafen am Schwedenplatz, ein Wildwasserkanal,
eine neue Plattform für Sportler und Spaziergänger, eine Fitnessmeile,
Toiletten und Duschen geplant.
Ich frage Sie, wenn Sie sagen, es sind Projekte
verwirklicht worden: Können Sie mir davon ein einziges Projekt nennen, das Sie
verwirklicht haben? Das werden Sie nicht zu Stande bringen!
Meine konkrete Frage ist daher: Stehen Sie zu Ihren
Ankündigungen, die Sie mit dem Klaus Steiner vor einem Jahr gemacht haben und
können Sie einen Zeitplan nennen, in dem diese Projekte wirklich verwirklicht werden?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Ich
stehe natürlich, Herr Gemeinderat, zu diesen Ankündigungen. Ich möchte Sie nur
darauf hinweisen, dass auch solche Projekte ihre Vorbereitungszeit haben. Ich
bin gerne bereit, dass wir uns anschauen, wie die Bauarbeiten für die U2 dort
durchgeführt werden und dann erklären Sie mir, wie man jetzt dort bei den
Vorarbeiten und bei den Vorarbeiten bei der Urania die Verbesserungen
durchführen soll, ohne dass sie binnen kürzester Zeit wieder weggeräumt und neu
hingestellt werden müssen.
Ich habe Ihnen einige Projekte gesagt, die realisiert
werden, nicht im 1. Bezirk, aber in vielen anderen Bezirken, und ich
könnte Ihnen eine Fülle anderer Projekte vorlesen, die ebenfalls in der
Pipeline sind. Es macht nur wenig Sinn, dass man diese Projekte vorliest, denn
Sie wissen ja in der ersten Zeile Ihrer Anfrage schon, dass alles gescheitert
ist.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Mag Chorherr.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner
Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!
Ich möchte auf eine konkrete Auswirkung der
derzeitigen Bauarbeiten eingehen, die vielleicht viele von Ihnen nicht stört.
Ich drehe es um. Stellen Sie sich vor, es wird im Rahmen der Südosttangente
etwas renoviert und dann wird vier Jahre lang die Südosttangente gesperrt. Da
wird man sagen: Muss das vier Jahre gesperrt werden?
Tatsache ist, dass im Zuge der Bauarbeiten jetzt eine
auch von mir gelegentlich benutzte und von sehr, sehr vielen Radfahrern und
Radfahrerinnen benutzte Hauptroute, nämlich die Hauptroute durch die Stadt am
Donaukanal, gesperrt ist. Es ist mir schon klar, dass U-Bahnbauten auch
Nutzungseinschränkungen bedürfen. Momentan sehe ich aber nicht die
Notwendigkeit. Mit gutem Willen könnte man das vielleicht verkürzen, könnte
Bypass-Sachen machen oder wenn alles nichts nützt, könnte man die andere Seite
des Donaukanals für Radfahrer öffnen. Noch einmal für die wenigen Radfahrer
unter Ihnen: Das ist eine Hauptverkehrsroute für Radler und auch für Skater.
Wenn das dort gesperrt ist, dann muss man mühsam da hinauf und wird oben am Kai
herumgeleitet.
Also meine konkrete Frage: Können Sie sich eine
Variante vorstellen oder vielleicht fällt Ihnen sogar spontan eine ein - man
könnte den Südteil aufmachen, man könnte überprüfen, ob es wirklich bis 2006
gesperrt sein muss - und was werden Sie tun, um die Situation dieser wichtigen
Radverbindung nicht so zu lösen, wie derzeit: Gesperrt bis 2006?
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