Gemeinderat,
25. Sitzung vom 06.03.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 91
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dr Sepp Rieder: Herr Vorsitzender!
Hier muss ich leider auf die Geschäftseinteilung der
Stadt Wien verweisen. Die Magistratsabteilung 4 und damit meine
Zuständigkeit endet dort, wo es um die Einnahme geht. Die Verteilung liegt in
einer anderen Magistratsabteilung, und meines Wissens ist es die Zuständigkeit
der Kollegin Grete Laska. Die Frage wäre daher wahrscheinlich von ihr zu
beantworten und könnte auch von ihr beantwortet werden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. – Die dritte Zusatzfrage: Herr GR
Ellensohn.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im
Rathaus): Herr Stadtrat!
Ich möchte die Frage wegen des Behindertensports noch
präzisieren, nachdem die SPÖ heute eine Aktuelle Stunde zum "Europäischen
Jahr der Menschen mit Behinderung" veranstaltet. Können Sie sich vorstellen,
dass die Budgets im Sportbereich dort, wo momentan sehr, sehr wenig Geld zur
Verfügung steht – es ist insgesamt ein bisschen bescheiden das Sportbudget der
Stadt Wien, aber dort, wo es besonders nachbesserungswürdig ist, nämlich im
Frauensport und im Behindertensport; wir haben uns das ausgerechnet, im Moment
geben Sie für den Behindertensport ein Hundertstel Promille aus, das ist eine
Zahl mit ziemlich vielen Nullen auch hinter dem Komma –, können Sie sich also
vorstellen, dass in diesem Bereich, Sport für Frauen, Sport für Menschen mit
Behinderung, die Stadt Wien endlich nachdoppelt und die sehr, sehr niedrigen
Zahlen in diesem Bereich erhöht?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dr Sepp Rieder: Herr
Gemeinderat! Es kommt nicht darauf an, ob ich es mir vorstellen kann, sondern
es kommt darauf an, welche Entscheidungen die Kollegin Laska trifft. Es gibt
ein fixes Budget, das für 2003 beschlossen ist. Es gibt die
Ressortverantwortlichkeit und auch die Ressorteigenständigkeit, daher sind
solche Umschichtungen und Entscheidungen im Rahmen des jeweiligen Ressorts zu
treffen. Ob es darüber hinaus möglich ist, im Rahmen des Zusatzbudgets
Maßnahmen zu treffen, ist ebenfalls die primäre Entscheidung in dem Bereich, in
den die konkrete Frage fällt.
Ganz allgemein ist zu sagen, dass die wirtschaftliche
Entwicklung und die Budgetprognosen für den Gesamtstaat, also auch für die
Republik, nicht so sind, dass wir beliebig davon ausgehen können, dass wir die
Ausgaben der Stadt Wien generell steigern können, sondern es geht dann jeweils
um Umschichtungen. Also es müssen dann andere Ausgaben zurückgenommen werden,
wenn man in einem bestimmten Bereich die Ausgabe steigert, und diese
Entscheidung der Umschichtung ist natürlich zunächst im jeweiligen Ressort zu
treffen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
– Die vierte Zusatzfrage: Herr GR Strobl.
GR Walter Strobl (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Ich hätte es nur gerne gewusst. Es
gibt ein Ritual, wie das Geld eingehoben wird. Sie haben das ja eingangs kurz
erwähnt. Jetzt stellt sich für mich die Frage, wie das abgerechnet wird. Wir
haben das Problem, dass – wie Sie richtig hingewiesen haben – ressortmäßig dann
für die unmittelbare Umsetzung, also das Ausgeben dieses Fonds ein anderes Ressort
zuständig ist. Wie wird das aber von Ihnen abgerechnet? Kommt das
vierteljährlich, kommt das halbjährlich? Wir haben nämlich das Problem, dass
sozusagen Gelder, die schon lange vorher eingenommen wurden, im Jänner und im
Februar, oft erst im Oktober, November überhaupt zur Auszahlung kommen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dr Sepp Rieder: Herr
Gemeinderat!
Das ist so wie bei anderen anlassbezogenen
Steuerakten – also Vergnügungssteuer und in anderen Bereichen genauso –: Es wird
die Veranstaltung abgerechnet, wobei es, soweit nicht eine besondere Revision
stattfindet, eine Selbsteinschätzung gibt. Aber dann wird das Geld
veranstaltungsbezogen an die Stadt Wien abgeliefert. Also wenn die
Veranstaltung im September stattfindet, nicht schon im März oder im Jänner,
sodass ein kontinuierlicher Zugang der Mittel während des gesamten Jahres und
gelegentlich leider über das Jahr hinaus stattfindet.
Die Frage der budgetären Entscheidung ist ja nicht
von der Liquiditätsfrage bei der Stadt Wien abhängig, also davon, wann das Geld
hereinkommt, sondern wir gehen von dem Budgetrahmen, der in etwa abgeschätzt
wird, aus, und ich bedaure es, dass man generell feststellen muss, dass die
Einnahmen aus diesem Bereich zurückgehen, was aber damit zusammenhängt, dass
die Sportveranstaltungen nicht mehr in dem Maße – möglicherweise
anlassorientiert – besucht sind, wie das in anderen Jahren der Fall war. Aber
die Frage, wie ausgezahlt wird, ist völlig entkoppelt von der Frage, wie die
Beträge hereinkommen.
Vorsitzende GRin Heidmarie Unterreiner: Ich danke dem Herrn Stadtrat.
Wir kommen nun zur
5. Anfrage (FSP/00356/2003/0003-KFP/GM). Sie wurde von Herrn GR Mag
Kowarik gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe
Gesundheit und Spitalswesen gerichtet: "Die Ergebnisse der von Jänner
bis Juli 2002 durchgeführten Evaluierung der Leistungsangebote der Stadt Wien
für Senioren, wurden im August 2002 von der Fa Andersen in einem Endbericht der
Stadt Wien übergeben. Nahezu ein halbes Jahr wurde diese Studie unter
Verschluss gehalten. Sie haben in Ihrer Mitteilung im Rahmen des
Sondergemeinderats am 17. Jänner d J festgestellt, dass dieser
Bericht wegen seiner eingehenden Bearbeitung zurückgehalten wurde. In der
Andersen-Studie wurde eine Reihe von Änderungen und Verbesserungen bei der
Betreuung älterer Menschen vorgeschlagen. Welche Veränderungen wurden, nach der
langen Beratung der Andersen-Studie, bereits umgesetzt?"
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf StRin Dr. Elisabeth Pittermann:
Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Zu Ihrer Anfrage bezüglich der Andersen-Studie
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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