Gemeinderat,
25. Sitzung vom 06.03.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 91
das den Kollegen Schicker direkt fragen, ohne meine
Prognosen in den diversen Fragen, wie jetzt konkret die Bevölkerung informiert
wird, wie es im Rahmen des SUPer-NOW-Verfahrens, das Sie ja kennen und wofür
sehr viel an Vorarbeiten stattgefunden hat, zu einem Endbericht kommt. Dieser
Endbericht wird ja maßgeblich darüber entscheiden, wie insgesamt in Wien, aber
natürlich auch international diese Diskussion aufgenommen wird. Da – davon bin
ich überzeugt – ist keine Gefahr in Verzug, da können wir auf die Rückkunft bis
morgen gemeinsam warten und uns gedulden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. – Herr GR Parzer, bitte.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr
geehrter Stadtrat Faymann, ich sehe schon, wir werden heute keine richtige
Antwort auf unsere Fragen bekommen. Das gilt sowohl für den Kollegen Maresch
als auch für mich.
Meine Frage wäre gewesen – Sie werden sie sicher
nicht so beantworten können –: Es ist traurig, dass es in den Medien, ob das
der "Kurier" oder die "Krone" ist, wahnsinnig viel über die
SUPer NOW steht, und es wird immer wieder auch geschrieben, welche Variante in
Frage kommt, und die Bevölkerung – das sind ja nicht Wenige, es sind ja fast
300 000 Leute, die dort drüben wohnen – möchte schon ganz gerne
wissen, was der wirkliche Ausblick für die Zukunft sein wird und nicht so, wie
es jetzt ist, dass man kurz schreibt, der Himmelteich wird zugemacht als
Zubringer oder die Autobahn geht unter der Erde bis Aspern. Also da gibt es
sehr viele Varianten.
Mich stört natürlich schon eines: dass es auf einer
Klausur der SPÖ ausschließlich auch darum geht, wo die Variante sein wird.
Wofür haben wir eine teure SUPer NOW gehabt, wenn es keine öffentliche
Erklärung gibt. Ich würde dafür plädieren, das nicht in einer eigenen Sitzung
zu machen, sondern schon öffentlich. Und meine Frage ist: Ich hoffe, dass in
nächster Zeit SUPer NOW endlich einmal Stellung nimmt. Deswegen haben wir sie
auch eingeführt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Werner Faymann:
Herr Kollege, SUPer NOW hat viele Grundlagen erarbeitet. Ersparen Sie es mir,
alle Grundlagen zu verlesen, da ich überzeugt bin, Sie kennen diese Grundlagen,
aber die Erarbeitung dieser Grundlagen fließt ein, gleich in welche Variante,
die am 26 März hier konkret als Vorlage vorgestellt wird. Und damit ist es
ja nicht zu Ende. Es ist ja nicht so, dass am 27 März dann womöglich in
einer raschen Aktion ein Baubeginn wäre, sondern Sie wissen ganz genau, dass am
26 März dann natürlich der Beginn für eine öffentliche Diskussion ist. In
der öffentlichen Diskussion wird – ich weiß von Kollegen Schicker, wie er das
schon bisher gehandhabt hat – die Bevölkerung sehr ausführlich informiert, aber
im Detail, wie er das vorhat, werden Sie verstehen, wenn er das selbst bekannt
gibt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin Trammer bitte.
GRin Heike Trammer (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
Auch meine Kritik richtet sich darauf, dass dem
Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr noch kein Bericht der
SUPer NOW vorgelegt wurde, obwohl in den Medien schon heiß über diese möglichen
Varianten diskutiert und berichtet wird. Sie haben sich nun parteiintern
entschlossen – wir haben es ja schon gehört – und haben in Rust im stillen
Kämmerlein sozusagen eine Variante ausgewählt. Welche auch immer es sein wird,
entweder quer durch den Freudenauer Hafen, Untertunnelung der Lobau oder über
den Biberhaufenweg, wie auch immer, beide Varianten führen direkt zum Flugfeld
Aspern, und man rechnet mit ungefähr 150 000 Autos mehr direkt nach
Donaustadt.
Es hat also Ihrerseits quasi ein Sinneswandel
stattgefunden. Man hat eine Umfahrungsstraße gestrichen und möchte jetzt eine
Hochleistungsstraße in den Bezirk, direkt zum Flugfeld Aspern. Das wird Gründe
haben. Ich hoffe, dass wir diese am 26 März dann auch erfahren werden.
Meine Frage daher: Welche Gegengeschäfte erwarten Sie
sich über die Public Private Partnership durch die Änderung der Trassenführung
direkt zum Flugfeld Aspern?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Werner Faymann:
Das einzige, was ich mich bemüht habe, konkret zu sagen, haben Sie
missverstanden, Frau Kollegin. Es wurde in Rust keine Variante beschlossen, und das habe ich ja extra verlesen,
damit es im Protokoll so steht. (GRin
Heike Trammer hält eine Zeitung in die Höhe.) Na ja, Sie zeigen mir eine
Zeitung, aber ich war dabei, wissen Sie. Frau Kollegin, glauben Sie mir, es
wurde keine Variante beschlossen. Es wurde eine Variante vorgestellt und diskutiert,
aber es gab darüber eben keine Beschlussfassung, genauso wie am 26 März
mit der Vorlage dieser Unterlage eine Diskussion stattfinden wird.
Die Frage der Finanzierung wird Kollege Schicker
sicher selbst beantworten. Ich möchte nur zum Endbericht noch etwas sagen, eben
weil mir sein Büro hier die Vorgangsweise mitgeteilt hat, und die
Zusammenfassung möchte ich Ihnen doch noch kurz zur Kenntnis bringen.
Im Rahmen des letzen Arbeitstreffen, des SUP-Teams
wurden neben den vorab bestimmten Szenarien der Verkehrsentwicklung für den
Nordosten Wiens noch zusätzlich Verkehrsnetzteile diskutiert, für die keine
gesamthaften Szenarioberechnungen durchgeführt wurden. Man ist im SUP-Team aber
übereingekommen, dass es durch Kombination bereits gerechneter Szenarien und
auf Grund der Kenntnisse und des Wissenstandes der zugezogenen Experten möglich
ist, die ökologischen, ökonomischen und räumlichen Auswirkungen dieser
zusätzlichen Verkehrsnetzteile in groben Zügen darstellen zu können. In der
noch nicht vorliegenden Langfassung des Endberichtes werden diese im Rahmen der
SUPer NOW diskutierten Szenariovariationen neben den Hauptszenarien
selbstverständlich dokumentiert werden. Also das steht unmittelbar bevor.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
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