Gemeinderat,
23. Sitzung vom 17.01.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 32
funktioniert das ja sowieso - durch die rechtzeitige
Erarbeitung eines Arztbriefes, der dann den Patientinnen und Patienten
mitgegeben werden kann, durch eine elektronische Vernetzung mit den
niedergelassenen Ärzten, die dann diesen Arztbrief sozusagen zeitgleich
erhalten und daher auch über die weitere Planung informiert sind.
Ich möchte jetzt auf die zwei weiteren Punkte nicht
mehr eingehen, weil ich schon merke, dass das Interesse nicht so wahnsinnig
groß ist, aber zusammenfassend sei gesagt: Es bedarf bei diesem Projekt
manchmal nur kleiner Schritte und eines kleinen Entgegenkommens. Ich möchte nur
als Beispiel erwähnen: Wenn der Entlassungsbrief, wie es auf manchen Stationen
manchmal vorkommt, erst drei Wochen später beim niedergelassenen zuständigen
Hausarzt landet, dann ist es kein Wunder, dass die Zusammenarbeit nicht so gut
funktioniert. Das kostet nichts, wenn man den Brief gleich in die Hand gibt und
gleich mitgibt. Es kostet auch nichts, wenn man ordentliche, verständliche
Briefe formuliert, wenn man sich ein bisschen über Überheblichkeiten
hinwegsetzt, wenn man als Spezialabteilung zum Beispiel verständlich
formuliert, sodass sich auch der praktische Arzt auskennt, wenn man den Brief
übersichtlich gestaltet. Das alles sind Ideen und Anregungen, die, wie ich
glaube, sehr leicht umsetzbar sind, ohne dass sie etwas kosten.
Ich möchte das deswegen hervorheben, weil es dieses
Projekt gibt. Es wurde ja einmal vom Kollegen Hahn bei einer meiner letzten
Wortmeldungen in Abrede gestellt, dass es Projekte in dieser Art gebe. Im
Übrigen möchten ich Ihnen auch sagen, dass ein ähnliches Projekt im Westen
Wiens unter dem Titel "patientenorientierte, integrierte
Krankenbetreuung" im Laufen ist. Dieses hat letztendlich dasselbe Ziel der
besseren Vernetzung und des besseren Ablaufs im Sinne der Patientinnen und
Patienten.
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich habe versucht,
anhand eines Teilbereichs die Komplexität der gesundheitlichen Betreuung älterer
Menschen darzustellen. Aus meiner beruflichen Erfahrung als Ärztin, als
ehemaliger Rettungssanitäterin und als ehemaliger Mitarbeiterin bei "Essen
auf Rädern" weiß ich, wie hoch die Anforderungen an alle beteiligten
Berufsgruppen sind. Ich weiß, wie schwierig die Arbeit des Pflegepersonals in
einem Pflegeheim ist. Ich möchte aber auch darauf hinweisen und es
unterstreichen, dass eine Heimhilfe oder eine Pflegehelferin, die ambulant
tätig ist, die im Bereich unserer Sozialen Dienste tätig ist, nicht in dem
Ausmaß wie im stationären Bereich in einem Team arbeitet, sondern letztendlich
alleine in die Wohnung des Pflegebedürftigen gehen muss. Es ist mir ein großes
Anliegen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozialen Dienste meine
Hochachtung und meinen Dank auszusprechen, denn ihrem Engagement ist es zu
verdanken, dass Wien auch für Seniorinnen und für Senioren eine lebenswerte
Stadt ist. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Es liegen vier Anträge vor.
Der Erste ist von Frau GRin
Dr Pilz von den Grünen gestellt,
betreffend Offenlegung aller Funktionen von Mitgliedern des
Gemeinderats/Landtags.
Ich bitte jene Damen und
Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu heben. (GR Dr Matthias Tschirf: Ist das sofortige Abstimmung
oder Zuweisung?) Entschuldigen Sie, das habe ich versäumt zu sagen. In
formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung des Antrags beantragt. - Danke
schön. (GR Mag Christoph Chorherr: Bitte,
gerne!)
Darf ich nochmals bitten. - Dieser Antrag hat nicht
die erforderliche Mehrheit bekommen und wurde abgelehnt, denn die SPÖ, die
Freiheitlichen und die ÖVP haben dagegen gestimmt. (GR Mag Christoph Chorherr: Der Fuchs hat mitgestimmt!)
Der zweite Antrag ist auch von Frau GRin Dr Pilz
gestellt und betrifft die Schaffung von Unvereinbarkeitsbestimmungen.
Dieser Antrag verlangt eine Zuweisung an folgende
Ausschüsse: den GRA für Gesundheits- und Spitalswesen, den GRA für Bildung,
Jugend, Soziales, Information und Sport und den GRA für Integration,
Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal.
Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich, die
Hand zu heben. - Auch dieser Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit. Die
Sozialdemokraten und die Freiheitlichen haben nicht zugestimmt.
Wir kommen zum dritten Antrag. Auch dieser Antrag
kommt von Frau GRin Dr Pilz, betreffend Vergabeverfahren.
Dieser Antrag soll auch zugewiesen werden, und zwar
an den GRA für Gesundheits- und Spitalswesen und an den GRA für Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke.
Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich, die
Hand zu heben. - Dieser Antrag ist einstimmig angenommen.
Wir kommen zum letzten Antrag. Dieser Antrag kommt von
der ÖVP, und zwar von den GRe Hahn, Lakatha, Pfeiffer und Korosec, betreffend
Einsetzung einer gemeinderätlichen Kommission zwecks Evaluierung und Beratung
von Maßnahmen auf Grund der Andersen-Studie "Analyse des Leistungsangebots
der Stadt Wien für Senioren". Dieser Antrag soll sofort abgestimmt werden.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem
Antrag zustimmen können, die Hand zu heben. - Dieser Antrag hat nicht die
erforderliche Mehrheit. Die Sozialdemokraten haben nicht mitgestimmt.
Die Gemeinderatssitzung ist hiermit geschlossen. Ich
bitte aber die Damen und Herren, noch sitzen zu bleiben. Es folgt eine kurze
Landtagssitzung, und Herr Landtagspräsident Hatzl übernimmt den Vorsitz.
(Schluss um
14.34 Uhr.)
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