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Landtag, 31. Sitzung vom 29.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 20 von 24

 

bereiten. Ich habe einmal mit dem Anatol Richter gesprochen, der ein absoluter Weltklassefechter war. Der hat gesagt, ich habe in Österreich nicht meine entsprechenden Trainingspartner gefunden. Ich bin nach Frankreich, ich bin nach Polen gefahren trainieren und habe das dort gemacht. Wir haben bei uns im Haus als Mitarbeiter einen ehemaligen Weltklassegewichtheber. Mit dem habe ich auch geredet. Der gute Mann war eigentlich, bevor er sich sein Knie verletzt hat, einer der Favoriten auf den Olympiasieg. Ich hab‘ ihn gefragt: Wie hast das du gemacht? Er hat gesagt: Ich bin fünf Wochen ins Trainingslager ins Ausland gefahren. Das heißt, Spitzensport, absoluter Spitzensport hat andere Voraussetzungen als hier, wenn wir in irgendeiner Form Breitensport machen. Diese Sachen gehören über den Bund und über die Bundesfachverbände koordiniert. Die Länder können hier meistens nur helfend einspringen. Das muss man dazusagen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Investitionen, weil wir ja gesagt haben, 40 Millionen EUR Stadtbudget für den Sport. Die Stadt Wien vergibt Räumlichkeiten, Sportstätten in einem Gegenwert von rund 500 Millionen EUR, wenn sie das marktkonform verlangen würde, zu absoluten Top-Preisen an die diversen Sportvereine. Das sollten wir nicht vergessen. Das heißt, das ist oft eine indirekte Investition, die wir hier machen, auch wenn es auf die Größe ankommt. Man spricht da immer von ein paar Quadratmetern, die jeder Wiener zur Verfügung hat. Wenn man jetzt nur die Sportstätten der Stadt Wien hernimmt, dann kommen wir auf ungefähr 345 Hektar, die wir hier haben. Das alleine würde schon den Bezirken 5 und 6 entsprechen. Wenn wir alle Sportstätten in Wien zusammenrechnen, die von irgendwem betrieben werden, dann kommen wir auf die dreifache Summe. Das heißt, die Bezirke 1, 5, 6, 7 und 8 sind in Wahrheit Sportstätten in der Größenordnung in Wien. Das muss man sich einmal vorstellen, 1.000 Hektar in dem Fall, das ist nämlich schon ein ganz eine erkleckliche Summe, die wir hier da in Wien für den Sport zur Verfügung stellen. Der Kollege Kops hat noch von Direktförderungen für Sportler gesprochen. Das ist bitte auch nicht Aufgabe der Stadt Wien, dass die Stadt Wien irgendeine Direktförderung für Sportler macht. Das läuft ab … Team Rot-Weiß-Rot, da laufen aktuell die Verhandlungen, weil wie wollen Sie denn das jetzt als Stadt Wien handhaben? Ich nehme jetzt einmal American Football her, hat 60 Vereine, 7.770 Mitglieder, jetzt sag‘ ich, davon sind es 20 Prozent, Pi mal Daumen-Rechnung, damit wir uns leichter tun, das heißt, wir müssten für rund eineinhalbtausend Sportlerinnen und Sportler Direktförderung ausgeben,

 

Wie viele Euro wollen Sie denn den Sportlern geben? 10 EUR, 20 EUR, 1 EUR Direktförderung, 100 EUR? Also, wenn Sie das multiplizieren, die Geschichte wird nicht funktionieren. Eine Direktförderung für Sportler gehört dann gegeben, wenn es sich eben um so einen Spitzensportler handelt, den ich zuvor letztendlich genannt habe, denn den muss ich entweder auf irgendwelche Auslandsreisen schicken, der muss die Möglichkeit haben, sich vielleicht noch zusätzliche Trainings zu organisieren. Dahin muss dieses Geld letztendlich fließen.

 

Trendsportarten wurden auch genannt, ich möchte das noch einmal wiederholen: In die Union-Anlage hat die Stadt Wien 200.000 EUR miteinbezahlt, damit wir diesen Trendsportarten auch die entsprechende Unterstützung geben können. Anstatt danke schön zu sagen, stellen Sie sich heraus und kritisieren das. Das finde ich etwas verwerflich in dem Fall, denn mir liegt es daran, mit allen entsprechenden Dachverbänden zu kooperieren, sie zu unterstützen, damit sie eben diese Breitensportaktivitäten machen.

 

Um auch noch einmal darauf zurückzukommen: Leichtathletik hat im gleichen Jahr 800.000 EUR extra dazubekommen, damit wir hier etwas machen. Es ist ja nicht so, dass man da nichts tut.

 

Wenn wir jetzt herunterbrechen, abgesehen von unseren wunderbaren zwei Großvereinen in Wien - ich sage das heute einmal wirklich wertneutral, denn, ich sage einmal, momentan ist die Tabellensituation ja nicht die gleiche: Der Sportclub wurde schon genannt mit 6,7 Millionen. Wir haben ja alleine 2,5 Millionen in den letzten Jahren ausgegeben, um die Plätze von Mautner, 2 Plätze, 2 Sportvereine in Aspern, einen in Mauer, ein Unionplatz, zum Beispiel, WAF Brigittenau, damit dort entsprechend zu sanieren. Es wurden 9 Kunstrasenplätze saniert, auch ungefähr noch einmal ein Volumen von rund 4 Millionen EUR. Ein Kunstrasenplatz hält über zehn Jahre, wenn ich mich recht erinnere, so in dieser Größenordnung. Das heißt, das sind eben langfristige gute Investitionen in den Breitensport, denn wenn ich nach Mauer spielen gehe, dann ist das in Wahrheit ein Breitensport, den wir hier anständig unterstützen.

 

Sport kann man woanders auch betreiben, Laufsport, der Wien-Marathon ist sicher die Leuchtturmveranstaltung in dem Fall, das kann man sagen, super. Aber laufen kann man überall. Ich kenne genug, die am Marathon mitlaufen, die halt ihr Training. ihre Runden in Wien irgendwo am Abend ziehen und in hervorragenden Parks laufen können, am Wienerberg-Gelände laufen können, im Volkspark, am Laaer Berg laufen können. Hunderte von Möglichkeiten gibt es dafür. Wir haben Motorikparks in Donaustadt und in Wien-Favoriten jetzt im Helmut-Zilk-Park. Auch super. Man kann Menschen zu Sport auch über andere Art und Weise letztendlich animieren, was wir hier machen und durchführen können.

 

Auch für Fußball stehen immer wieder freie Plätze zur Verfügung. Wenn ich nehme, in Favoriten, den Entenpark, Volkspark heißt er eigentlich, aber Entenpark im Volksmund, dort stehen drei Fußballplätze, vielleicht jetzt nicht in der Form 70 mal 100 zur Verfügung, dort könnten sich, sage ich einmal, jeden Tag 60, 70 Kinder austoben, spielen, oder Erwachsene könnten dort Fußball spielen. Das ist jederzeit möglich für die Menschen, dass sie das tun. Aber wenn ich dort spazieren gehe, sehe ich es leider nicht. Das heißt, es liegt schon an der Selbstmotivation eines Menschen, dass er Sport in dem Sinn auch betreiben mag.

 

Ich glaube, dass es keinen Sinn macht, die Stadt Wien sozusagen hier schlecht zu machen. Wir investieren gerne, wir werden auch in Zukunft investieren. Sie werden im Landessportrat am kommenden Montag auch

 

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