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Landtag, 31. Sitzung vom 29.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 24

 

war, dass das Thema Sport wirklich eine Querschnittsmaterie ist. Es gibt ganz viele Aspekte, die hier mit hineinspielen, auch generationenübergreifend. Also es haben sich nicht nur junge Leute bei uns gemeldet, sondern auch Seniorinnen und Senioren, die auch sagen, sie wollen einen Zugang zu Sportstätten. Sie wollen sich weiter gut in Vereinsstrukturen organisieren können. Wir vermissen auch da das Engagement der Stadt.

 

Alle unsere Aktivitäten haben klar zum Ausdruck gebracht, dass Wien als Sportstadt, vor allem, was die Sportstätten betrifft, sehr unterentwickelt ist. Wir wissen, Wien wächst, aber die Anzahl der Sportstätten wächst nicht, weder qualitativ noch quantitativ, meine sehr geehrten Damen und Herren (Beifall bei der ÖVP.), und das in ganz vielen unterschiedlichen Bereichen. Also je nach Disziplin gibt es ja unterschiedliche Herausforderungen in der Stadt. Ich glaube, am augenscheinlichsten ist es im Moment im Schwimmsport. Wir haben nicht eine einzige Sportstätte in Wien, die für internationale Schwimmwettkämpfe uneingeschränkt geeignet ist. Wir haben zwei Sportstätten im Schwimmsport für Wettkämpfe. Die eine ist die Stadthalle mit dem 50 m-Becken. Dort ist nur das Problem, es gibt 8 Bahnen, international üblich sind im Moment 10 Bahnen. Daher werden viele Veranstaltungen auch nicht in Wien abgehalten, sondern in Graz, wo das möglich ist. Wir haben ein 25 m-Becken in Floridsdorf, wo auch Wettkämpfe theoretisch stattfinden können. Dort hat nur der dortige Bezirksvorsteher die Kapazitäten vor allem für Training und Wettkämpfe der Schwimmvereine ordentlich heruntergestrichen. Also es gibt sehr viel Potenzial, auch was die Serviceorientierung für Großveranstaltungen betrifft.

 

Ein Beispiel von den Turmspringern in der Wiener Stadthalle. Wenn die Wettkämpfe haben, Veranstaltungen haben, dann müssen ihre Zuschauer dort zum Beispiel Eintritt bezahlen. Und auch mit dem Parken ist alles extrem mühsam. Also ich empfehle da auch einen Blick nach Graz. Wenn in der Grazer Auster-Halle große Veranstaltungen, Schwimmsportveranstaltungen stattfinden, dann haben die Leute, die dort trainieren, Leute, die dort am Wettkampf teilnehmen, ein ganz anderes Klima, was die Serviceorientierung betrifft, wo sie sich umziehen können, wo sie Dinge versperren können, wo sie parken können, et cetera, et cetera. Also Schwimmen, glaube ich, ist ein Bereich, wo wir in Wien sehr viel tun können, auch was im Breitensport das Training betrifft, Leichtathletik und Turnen. Im Dusika-Stadion, finde ich, sieht man etwas nämlich sehr schön, dass nicht jede Sportart oder eine Mehrzweckhalle im Sport nicht heißen kann, dass man einfach irgendwelche Sportarten zusammenwürfelt. Was dort ist, und ich empfehle jedem, das auch im Trainingsbetrieb anzusehen, es gibt die Radbahn. Dort fahren die Bahnradfahrer mit 50 km/h im Kreis. Dann haben Sie, jetzt überspitzt formuliert, aber da turnen in dem Turnverein auch kleine Mädchen, Mädchen, die in der Mitte turnen. Gleichzeitig haben Sie die Leichtathleten, die dort ihren 60 m-Lauf trainieren, was zur Folge hat, dass trotz Absperrungen natürlich die Gefahr besteht, dass die Mädchen irgendwann einmal mit den Bahnradfahrern in Konflikt kommen.

 

Die Leute in der Leichtathletik, die dort auf der 60 m-Bahn trainieren, stolpern über die Absperrungen der Turner. Also ich glaube, da gibt es viele Möglichkeiten für Verbesserungspotenzial. Und es zeigt auch eines auf, was wir in Graz in der Mehrzweckhalle festgestellt haben: Die Dachverbände, und wir haben ja in Wien mehrere große Dachverbände im Sport, sind diejenigen, die die meiste Kompetenz haben im Bereich, welche Sportarten haben welche Bedürfnisse, welche Sportarten passen gut zusammen. Meine Bitte oder unsere Forderung ist natürlich auch, dass man, egal, was wir jetzt in dieser Stadt planen, die Dachverbände in die Konzeption, aber auch in den Betrieb stärker miteinbinden. In Graz ist es so, dass in dieser neuen Mehrzweckhalle die Dachverbände sowohl das Konzept miterstellt haben, also auch jetzt ein Dachverband dort den Betrieb führt. Und, Herr Hacker, ich gebe Ihnen recht, Sie sagen ja immer wieder bei einzelnen Sportstätten, es braucht ein gutes Betriebskonzept. Also ich empfehle auch da die Mehrzweckhalle in Graz. Dort gibt es sieben Tage die Woche einen durchgehenden Trainingsbetrieb, weil die dortige Sportunion natürlich weiß, welche Bedürfnisse es in den einzelnen Sportarten gibt und das sehr gut miteinander kombiniert. Im Dusika-Stadion ist es aus meiner Sicht im Moment mehr als suboptimal gelöst.

 

Das Gleiche gilt natürlich für die Leichtathleten, die dort trainieren, auch im Außenbereich. Wir haben in Wien einfach kein Leichtathletikzentrum auf internationalem Top-Niveau, was ich für eine Großstadt wie Wien sehr schade finde. Auch da brauchen wir ein modernes Trainingszentrum. Jetzt weiß ich schon, das Geld fällt natürlich nicht vom Himmel. Das weiß keiner besser als wir von der ÖVP. Aber warum wir das Thema jetzt auch wirklich auf das Tapet gebracht haben, ist, es ist im Moment extrem viel in Bewegung, hören wir. Sie sagen, es gibt eine Mehrzweckhalle bald, vielleicht. Wo, wissen wir noch nicht genau, aber es ist zumindest anscheinend konkret. Aber wir erfahren ja wöchentlich den Fortschritt. Also nehme ich einmal an, dass wir auch sehr bald erfahren werden, wo sie ist. Wir wissen, dass dadurch die Stadthalle ein Nachnutzungskonzept oder ein neues Konzept braucht. Das Praterstadion ist im Gerede. Also es ist sehr viel Bewegung, und ich habe das Gefühl, dass wir diese Chance nutzen sollten, um speziell für den Breitensport hier ganz klare Akzente zu setzen und speziell für den Breitensport hier etwas zu tun, weil der Breitensport ist das Rückgrat der gesamten Sportpolitik und des gesamten Sports in dieser Stadt. Und die haben sich unser aller Unterstützung, glaube ich, redlich verdient, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Eine Sportstätte, die wir unter anderem auch besucht haben, ist übrigens der Rudersport in Wien auf der Donauinsel. Auch da empfehle ich einen Lokalaugenschein. Die trainieren nämlich im Moment in einer Kraftkammer, die so ausschaut wie zu Arnies besten Zeiten, also wie er angefangen hat. Auch dort gibt es Kapazitäten und Platzprobleme. So könnte man das in vielen anderen Bereichen fortsetzen, bei Eishockey, Volleyball, Basketball. Wir haben das große Thema, eben ein neues Fuß

 

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