Landtag,
1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll
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Wenn man über dieses letzte Jahr noch einmal Bilanz zieht,
so sind in ihrer Präsidentschaft immerhin 32 Sitzungen mit mehr als
200 Tagesordnungspunkten durchgeführt worden. Es war eine sehr
umfangreiche Tätigkeit. Sie hat für das Land und für die Stadt Wien auch eine
ganze Reihe von Kontakten nicht nur im Bereich der österreichischen und
deutschen Landtagspräsidenten übernommen, sondern auch für andere Bereiche der
internationalen Beziehungen. Wie gesagt, ihr Engagement galt ganz besonders dem
Sozial- und Gesundheitsbereich. Es steht uns an, dafür danke zu sagen.
Natürlich verkenne ich nicht, dass man sich
gelegentlich freut, wenn man politisch etwas zurückerobern kann, was man bei
einer Wahl abgegeben hat. Diesmal ist es so, dass die Sozialdemokratische
Partei etwas zurückerobert hat. Das schließt aber nicht aus, Leistung zu
würdigen und anzuerkennen. Ich sage dies nicht, weil es sich so gehört, sondern
weil es auch meine Überzeugung ist. Ich bitte daher die bisherige Erste
Präsidentin des Wiener Landtags zu wissen, dass wir sie erstens gerne in
unserer Mitte gehabt haben, dass wir zweitens ihre Meinung geschätzt - wenn
auch nicht immer geteilt - haben und dass wir ihr drittens in einem hohen Maß
Fleiß und Sympathie attestieren können.
Wir bitten sie ganz einfach darum - und ich bin
überzeugt, das hätte ich nicht aussprechen müssen -, weiterhin am politischen
Geschehen des Landes und der Stadt Wien interessiert zu sein und das Rathaus
nicht nur aus der Ferne zu betrachten. Du sollst wissen, man fehlt, und das
Rathaus ist ein Stück Heimat, das auch in Zukunft dir gehört und offen bleibt.
Alles Gute und nochmals herzlichen Dank für diese Leistung! (Allgemeiner Beifall.)
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Damit möchte
ich mich noch einmal bedanken - das gehört sich ganz einfach so - für die Wahl
und für das Vertrauen. Ich habe natürlich bestimmte Vorstellungen von der
Vorsitzführung, daran besteht kein Zweifel. (Heiterkeit
bei den GRÜNEN.) Das werden einige wissen, die mich kennen.
Das bedeutet natürlich, dass ich mich bemühe, sehr
korrekt den Aufgaben gemäß der bisher gültigen und auch der kommenden
Stadtverfassung und Geschäftsordnung nachzukommen - wobei ich nicht weiß, ob
sie in der Endfassung tatsächlich so sein wird, wie ich sie über weite Strecken
noch mitverhandeln durfte. Ich hoffe, es passiert mir daraus, dass ich sowohl
die bisherige als auch die künftige Stadtverfassung kenne, kein formaler
Fehler. Aber da gibt es ja die Möglichkeit, mich sofort darauf aufmerksam zu
machen.
Auf jeden Fall nochmals herzlichen Dank, und auch das
Versprechen der notwendigen und gebotenen Objektivität sowie des Respekts vor
unserer Stadtverfassung!
Meine Damen und Herren! Ich habe Sie auch über das Ergebnis
der Wahl der Zweiten Landtagspräsidentin zu informieren.
Es sind 98 Stimmzettel abgegeben worden. Von den
98 Stimmzetteln lauten 59 auf Ja für Frau Präsidentin Stubenvoll. Somit
ist Frau Abg Erika Stubenvoll mit 59 Stimmen zur Zweiten Präsidentin gewählt
worden. Ich gratuliere dazu herzlich. (Allgemeiner
Beifall.)
Ich darf nun die Frau Abgeordnete, die Frau
Präsidentin fragen, ob sie diese Wahl annimmt.
Zweite Präsidentin Erika Stubenvoll: Ja, ich nehme die Wahl an.
Präsident Johann Hatzl: Danke für diese
Erklärung. - Wir haben heute keine lange Sitzung, ich bitte aber dennoch, hier
an dieser Seite Platz zu nehmen.
Meine Damen und Herren! Wir haben auch den Dritten
Landtagspräsidenten gewählt. Zur Wahl stand Herr Abg Johann Römer.
98 Stimmzettel wurden abgegeben. Davon lauten
36 Stimmzettel auf Ja. Damit ist Herr Abg Johann Römer mit 36 Stimmen
zum Dritten Präsidenten gewählt worden. Auch ihm möchte ich namens des Landtags
herzlich dazu gratulieren. (Beifall bei
der FPÖ und bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
Ich darf nun auch den Herrn Abgeordneten, den Herrn Präsidenten fragen,
ob er die Wahl zum Dritten Präsidenten annimmt.
Dritter Präsident Johann Römer: Ich nehme die
Wahl an.
Präsident Johann Hatzl: Danke. - Ich darf
ebenfalls dazu einladen, hier vorn Platz zu nehmen. Das ist heute für die
Fotografen ganz wichtig, wir bekommen selten ein so geschlossenes Bild aller
drei Präsidenten zusammen. (Heiterkeit.)
Meine Damen und Herren! Ich darf im Ablauf dieser
Sitzung fortschreiten und Folgendes mitteilen:
Die vom Gemeinderat gewählten Schriftführer versehen
gemäß § 5 der Geschäftsordnung dieses Amt auch in den Sitzungen des
Landtags. Eine gesonderte Wahl von Schriftführern ist daher nicht notwendig.
Wir kommen zum nächsten Punkt. Das ist die Wahl der
Bundesräte (PrZ 231/01-MDBLTG).
Die Wahl von elf Mitgliedern des Bundesrats und deren
Ersatzmitglieder, verzeichnet unter der Postnummer 2 der Tagesordnung, die
Ihnen vorliegt, hat nach § 137 der Wiener Stadtverfassung in sinngemäßer
Anwendung des § 96 der Wiener Gemeindewahlordnung zu erfolgen.
Auf Grund des gegebenen Mandatsverhältnisses
entfallen von den Wien zustehenden 11 Bundesratsmandaten auf die
Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats 6, auf
den Klub der Wiener Freiheitlichen 2, auf den ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien 2 und auf den Grünen Klub im Rathaus 1.
Nach den Bestimmungen der Bundesverfassung sind nicht
nur die Mitglieder des Landtags, sondern alle Staatsbürger, sofern sie die
Wählbarkeit zum Wiener Landtag besitzen, wählbar.
Bevor wir zu der unter Postnummer 2 vorge-
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