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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 30.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 96 von 110

 

gemeinsam gefasst, und ich finde es sehr wichtig, dass man in dieser Zeit auch auf politischer Ebene an einem Strang zieht.

 

Es geht aber doch immer noch besser. Ich kann Ihnen meine Erfahrung schildern, die ich letzte Woche in einem Impfzentrum gemacht habe. Da kam eine junge Familie mit der elfjährigen Tochter in ein Impfzentrum, nicht das Austria Center. Die Eltern haben sich auffrischen lassen, und die elfjährige Tochter wollte sich auch unbedingt erstimpfen lassen. Es kam dann aber der Impfstellenleiter und hat gesagt: Nein, Kinder werden da nicht geimpft, die Kinder müssen alle ins Austria Center. - Das finde ich natürlich schade, denn das ist frustrierend fürs Kind, und außerdem schützt eine Covid-Impfung das Kind ja auch vor dem gefürchteten Multisystem Inflammatory Syndrome in Children.

 

Wir von der Wiener ÖP haben schon seit Beginn immer darauf hingewiesen und gefordert, dass man die Covid-Impfungen möglichst dezentral verabreichen sollte. Deswegen bringen wir auch einen Antrag zur Flexibilisierung ein, um die Verabreichung von Covid-19-Impfungen für Kinder in allen Wiener Impfzentren und -boxen zu ermöglichen.

 

Bereits Mitte Februar informierte die Weltgesundheitsorganisation, dass Long Covid eine beträchtliche Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung darstellt. In diesem Zusammenhang müssen Sie wissen, dass ungefähr 10 Prozent der Infizierten an einer Long-Covid-Erkrankung leiden können. Und wie Sie wissen, sind im Moment ungefähr 200.000 Wienerinnen und Wiener infiziert oder genesen. Das betrifft dann also ungefähr 15.000 bis 20.000 Personen hier in dieser Stadt. Die Symptomatik reicht von Müdigkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Schlafstörungen, reduzierter körperlicher Belastung bis zu Gedächtnisstörungen. Dabei kommt es zu wirklichen Einschränkungen auf Grund dieser Symptome auch im beruflichen und sozialen Alltag. Und das Traurige beziehungsweise Gefährliche dabei ist, dass die betroffenen Leute 20 bis 50 Jahre alt sind, demnach im Berufsleben stehen und ihrer Erwerbstätigkeit nur sehr vermindert oder gar nicht mehr nachkommen können.

 

Derzeit haben wir drei Zentren, die Long-Covid-Patienten professionell betreuen, nämlich im Allgemeinen Krankenhaus, bei den Barmherzigen Schwestern und im Herz Jesu Krankenhaus. Diese Zentren sind einmal die erste Anlaufstelle zur Behandlung von Long-Covid-Patienten. Gerade diese Einrichtungen gelangen jedoch schon längst an die Grenzen ihrer Kapazität. Die Wartezeit zur Behandlung beträgt derzeit neun Monate - neun Monate!

 

Wir haben bereits beim Rechnungsabschluss davon gesprochen, dass wir eine umfassende und flächendeckende Struktur für die medizinische und psychologische Behandlung von Long-Covid-Patientinnen und Patienten hier in Wien umgehend brauchen. Deswegen stellen wir den Antrag, dass wir umgehend ein Wiener Expertennetzwerk für Long-Covid-Patienten einberufen sollten, um eine realitätsnahe Evaluierung des Ist-Zustandes vorzunehmen und um dann bei der Weiterentwickelung auch zu ermitteln, wie viel Personal, wie viel Infrastruktur und wie viele Ressourcen dafür benötigt werden.

 

Bei meinem letzten Punkt, über den ich mich natürlich sehr freue, geht es um die Koordination der Rettungs- und Fahrtendienste in Wien, die ich mit Kollegin Katarzyna Greco erarbeitet habe. Es geht darum, dass ungefähr 1.000 Notrufe pro Tag in die Notrufzentrale bei der MA 70 einlangen und dann die Rettungsfahrzeuge ausgeschickt werden. In diesem Bereich kam es gerade letztes Jahr zu einigen strukturellen Verbesserungen, allerdings gibt es da nach wie vor einige Schwachstellen in der Koordination zwischen den einzelnen Rettungsdiensten, Krankentransporten und Fahrtendiensten.

 

Deswegen stellen wir hier den Antrag, dass es eine gemeinsame Anmeldeplattform für Rettungsdienste, Krankentransporte und Fahrtendienste geben soll, und bitten um Ihre Zustimmung. - Vielen Dank. Bleiben Sie gesund!

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Auch diese Redezeit wurde punktgenau eingehalten. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Aichinger. Selbstgewählte Redezeit zehn Minuten. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

20.05.50

GR Mag. Michael Aichinger (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Liebe Wienerinnen und Wiener am Livestream, so Sie uns noch zusehen zu so später Stunde! Ich weiß, es ist jetzt, wie immer, ziemlich die schlechteste Zeit, eine Rede zu halten.

 

Ich möchte heute ganz bewusst einmal von hinten, nämlich mit dem Dank beginnen. Das hat auch eine spätere Bedeutung für mich. Mein Dank geht an alle Dienststellen und an alle Abteilungen unserer Geschäftsstelle, und ich bitte, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hervorragende Arbeit leisten, unseren und auch meinen Dank auszurichten. Herzlichen Dank!

 

Außerdem ist es mir ein persönliches Anliegen, Dank auch an den Herrn Stadtrat mit seinem Team zu richten. Das Service ist nämlich hervorragend, und es ist vor allem auch für jemanden, der Neuling ist, wirklich ein Vergnügen, in der Geschäftsgruppe und im Ausschuss zu arbeiten. Es ist ein Vergnügen zusammenzuarbeiten, und ich danke dem ganzen Team.

 

Ich muss mich geradezu entschuldigen, denn ich möchte noch ein paar Dankesworte aussprechen. - Dank gilt auch unserem Koalitionspartner nach einem Jahr für die hervorragende Zusammenarbeit. Auch diesfalls ist die Zusammenarbeit schön und ein Vergnügen. Danke dafür!

 

Außerdem ist es mir auch wichtig, zu erwähnen, dass es generell gesehen auch sehr angenehm ist, in unserem Ausschuss über die Parteigrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Ganz besonderen Dank richte ich an den ehemaligen Koalitionspartner, der immer konstruktiv mit dabei ist: Ich danke auch den GRÜNEN für die Zusammenarbeit. Danke sehr!

 

Last not but least ist auch mein Dank an den Bürgermeister und noch einmal an den Stadtrat ganz wichtig. Diese haben nämlich bewiesen, dass man eine Pandemie sehr wohl auch mit Herz, Verstand und Einsatz bekämpfen kann: Sie haben ein klares, deutliches Ma

 

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