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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 12.12.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 129

 

EUR, auf 204 Millionen EUR im Jahr 2017. Das ist de facto relativ stabil, und das auf einem sehr hohen Niveau. Man muss einmal sehen, wovon man ausgeht. Das Kulturbudget in den letzten Jahren war immer auf einem sehr hohen Niveau. Das halten wir auch in den letzten Jahren, in Zeiten der Krise. Das ist wirklich ein Erfolg. Es gibt unabhängig davon immer wieder Zusatzprojekte. Wir wissen, dass der Rechnungsabschluss dann immer höher ist als der Budgetansatz. Wir wissen aber, dass das Kulturbudget, diese 2 Prozent des Gesamtbudgets, ganz hohe Auswirkungen haben, nämlich 50 Prozent Medienberichte über Wien betreffend das Thema Kultur. Mehr als 70 Prozent der Touristen, die nach Wien kommen, kommen der Kultur wegen nach Wien. 97 Prozent der Wienerinnen und Wiener sind mit der Kultur und dem Kulturangebot sehr zufrieden. Das ist unter anderem auch ein Erfolg durch insgesamt 80 Festivals, die während eines Jahres stattfinden, und viele bezirkskulturelle Veranstaltungen.

 

Die politische Debatte gibt auch immer die Gelegenheit für einen Rückblick und einen Ausblick. Ich möchte aus dem Jahr 2016 ein Thema erwähnen, das normalerweise nicht in der Kulturdebatte an erster Stelle steht. Es sind die Wahlen. Die MA 62 hat in diesem Jahr großartige Arbeit geleistet und unheimliche Anforderungen erfüllen müssen. Es hat heuer die einzigartige Situation gegeben, dass es drei Wahlgänge zur Bundespräsidentenwahl gegeben hat, aber eigentlich noch einen dazu, weil dieser vorbereitet und dann verschoben wurde, und noch eine Bezirksvertretungswahl. Wenn man ganz genau schaut, hat die MA 62 heuer fünf Wahlgänge vorbereiten und durchführen müssen. Sie hat das hervorragend gemeistert. Man muss einmal sagen, bei aller Kritik, die es an der Durchführung von Wahlen im heurigen Jahr gegeben hat, Wien war nie dabei. In Wien hat es nie Probleme gegeben. In Wien hat alles hervorragend funktioniert. Insbesondere auch beim letzten Wahlgang für die Bundespräsidentenwahl war in Wien alles hervorragend vorbereitet und bürgerfreundlichst abgewickelt. Dieser Mehraufwand wurde großartig umgesetzt. Ich möchte Frau Obersenatsrätin Dr. Bachofner und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich danken und zur Durchführung dieser Wahlen gratulieren! (Allgemeiner Beifall.)

 

Ich möchte auch jenen 10.000 Wienerinnen und Wienern danken, die 4 Wahlsonntage hindurch als WahlleiterInnen und als WahlbeisitzerInnen in Wahlsprengeln gesessen sind. Ohne diese wäre es auch nicht möglich. Weil man gern immer ein bisschen auf die Parteien hinhaut, ohne dass die Parteien ihre Wahlbeisitzerinnen und Wahlbeisitzer nominieren, würden Wahlen einfach nicht so durchgeführt werden können.

 

Die Wahldurchführung war sehr erfolgreich, hat perfekt funktioniert. Ich möchte bei dieser Gelegenheit schon erwähnen, dass auch das Ergebnis dieser Bundespräsidentenwahl hervorragend ist. Es gab ein klares Votum für Alexander Van der Bellen, vor allem in Wien. Wir sind glücklich. (GR Mag. Manfred Juraczka: Waren Sie nicht für Herrn Hundstorfer?) Vor allem die Wienerinnen und Wiener sind glücklich, dass wir in den nächsten Jahren einen Bundespräsidenten haben, der weltoffen ist, der europäisch ist, der verbindend ist, der, wie wir ihn hier im Haus erlebt haben, auch besonders klug, besonnen und bescheiden ist. Es ist schon eine Besonderheit, und es ist das erste Mal in der Geschichte dieser Stadt und dieser Republik, dass ein langjähriges Mitglied des Wiener Gemeinderates, ein Mitglied des Ausschusses für Kultur und Wissenschaft und der Wissenschaftsbeauftragte der Stadt Wien zum Bundespräsidenten gewählt wurde. Dazu möchte ich auch von dieser Stelle unserem ehemaligen Mitglied Alexander Van der Bellen sehr herzlich gratulieren! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich sage, Wien ist offensichtlich ein guter Boden für politische Karrieren, insbesondere die Wien Kultur. Im letzten Jahr haben uns zwei in höhere Aufgaben des Bundes verlassen. Der ehemalige Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien, Thomas Drozda, ist nun Kulturminister. Der ehemalige Finanzdirektor des Wien Museums, Christian Kircher, ist jetzt Chef der Bundestheater. Wir begrüßen neu in unserer Mitte als Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien Dr. Franz Patay. Wir kennen ihn als sehr überlegten, künstlerisch wie kaufmännisch extrem erfolgreichen Manager. Er wird das Projekt der Vereinigten Bühnen Wien sehr gut weiterführen.

 

Weil heute hier gesagt wurde, die Vereinigten Bühnen Wien haben zu viel Geld: Natürlich haben Große viel Geld, aber sie leisten auch Großartiges. Es sind insgesamt 500 bis 600 Aufführungen im Jahr mit zirka 600.000 Besucherinnen und Besuchern, 800 Beschäftigte, ein Orchester mit 80 Musikerinnen und Musikern. Natürlich ist so eine große Maschine auch teuer und schwieriger, als vielleicht eine freie Gruppe zu führen. Daher dieses Budget. Es ist aber auch einzigartig, dass ein großer Konzern wie die Vereinigten Bühnen Wien in den aktuellen Jahren reduzierte Subventionen bekommt, nämlich schon in der Planung, dass man sagt, die Vereinigten Bühnen Wien müssen mit 42, 41, 40 Millionen auskommen. Dieser Prozess kann auch nur langsam durchgeführt werden. Daher werden wir schauen, wie wir es ab 2018 abwickeln können.

 

Der Kollege Aichinger hat gesagt, es gibt keine Eigenproduktionen. Das hat schon eine Zeit lang gestimmt, aber es stimmt konkret nicht mehr. (GR Dkfm. Dr. Fritz Aichinger: Ich habe es nicht gesagt!) - Ich weiß nicht, wer es gesagt hat. Irgendwer hat gesagt, es gibt keine Eigenproduktionen. Das stimmt nun tatsächlich nicht. Aktuell läuft gerade mit „Schikaneder“ eine Eigenproduktion. (GR Mag. Wolfgang Jung: Mit schlechter Auslastung!) Es kommt die Eigenproduktion „Don Camillo und Peppone“. Auch das Musical von Fendrich wird neu kommen. Das, was vorgeworfen wurde, stimmt jetzt nicht mehr.

 

Auch der Kollegin Meinl-Reisinger muss ich sagen, es ist halt schon ein Unterschied, ob man Musiktheater, Oper oder Musical macht, oder ob man nur - unter Anführungszeichen - Konzerte macht.

 

Ich möchte zum Schluss den beiden langjährigen Mitarbeitern, dem Leiter der MA 7, Herrn Obersenatsrat

 

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