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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 99

 

nergien. Auf diesem Erfahrungsschatz der vergangenen Jahre können wir aufbauen.

 

Ich möchte noch ein paar Beispiele dieser vergangenen Jahre skizzieren. Das Volkstheater in den Bezirken wurde bereits 1954 gegründet und tourt seither jährlich durch die Stadt Wien. Das ist weltweit einmalig, dass ein derartig großes Theater in allen Bezirken unterwegs ist, 18 Spielstätten im Jahr besucht und die Möglichkeit für zig Tausende Wienerinnern und Wiener darstellt, ein Theater ums Eck zu bieten.

 

Die Brunnenpassage in Ottakring macht über Kunst erlebbar, dass kulturelle Vielfalt jede Gemeinschaft bereichert. Sie stellt eine Mischung aus Kultur und Sozialprojekt dar unter der Leitung der Caritas und in Kooperation mit Kultureinrichtungen wie dem Konzerthaus oder auch einem Tanzquartier. Es geht da um alle Bevölkerungsgruppen und die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen hier in diesem Grätzel mit dem Vehikel der zeitgenössischen Kunst zusammenzuführen. Im Jahr bedeutet das zirka 300 Veranstaltungen. Die Stadt Wien fördert es und bringt die Menschen hier im Grätzel zusammen.

 

Oder der junge Kunstparcours, eine junge Veranstaltungsform, um darstellende und bildende Künste zusammenzuführen und zu verbinden. Jedes Jahr bewerben sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus allen Sparten, einzeln oder in Kollektiven mit ihren Projekten.

 

In den großgewählten Arealen wie in Meidling im Palais Kabelwerk und im 10. in der Ankerbrotfabrik oder bisher auch im 3. Bezirk ist dann die Möglichkeit, dass man die unterschiedlichen Performances und Installationen vor Ort selbst und aktiv besuchen kann. Die gegenseitig bereichernde Vielfalt hat mich 2013 bei der ersten Eröffnung zuerst auch einmal ziemlich erfasst und erstaunt gemacht. Heute ist im ehemaligen Palais Kabelwerk das Werk X eingebracht und untergebracht, ursprünglich als Drama X bekannt, ein freies Projekt, das genauso einfach durch Wien getourt ist, 2009 dann als Garage X das ehemalige Ensembletheater am Petersplatz übernommen hat und in der Folge Jahr für Jahr ausverkauft war, auch ein Erfolg, der sich zeigen lässt. Nach zahlreichen Preisen, unter anderem dem Nestroypreis und Einladungen in große Städte im Ausland, ging es vor einiger Zeit noch einen Schritt weiter. Heute fungiert das Werk X als Dachmarke über zwei Standorte und blickt gerne über den Tellerrand hinaus. Es stört, es irritiert und umgekehrt wird es international und hier bei uns im Land dafür gerühmt. Jetzt wiederum ein Nestroypreis für das Werk X und bald die erste Fernsehaufzeichnung auf ORF III. Das ist nichts Alltägliches. Insgesamt mit 1,45 Millionen EUR ist die Fördersumme für dieses Projekt deutlich und gut und richtig. Es schafft ein Angebot im Bezirk, es schafft ein Angebot über die Bezirksgrenzen hinaus, es schafft, die Menschen in ihrer Umgebung, in ihrer Wohnumgebung zu verbinden. Bei der Eröffnung war niemand Geringerer als Robert Misik, Kurt Palm, Mavie Hörbiger. Das gesamte Gelände war zu besichtigen, war zu bestaunen und unterschiedlichste Performances zum Thema Mythos Meidling wurden dargebracht.

 

Das heißt für uns, Wien besticht nicht nur durch die Oper und große Theater. Gerade in den Bezirken wächst in den letzten Jahren gerade durch das Angebot von Rot-Grün und durch die Unterstützung der Bezirke durch Rot-Grün Jahr für Jahr vieles dazu. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Das ermöglichen nicht weniger als 100.000 Sitzplätze Abend für Abend für Theater, Performance, Kino und Musik Wien-weit. Ermöglicht wird dies durch Förderungen in der Höhe von rund 250 Millionen EUR, die die Kultur der Stadt Wien wert ist und wir wissen, jeder Euro, den wir in die Kultur investieren, kommt drei Mal zurück. Diese Investitionen wiederum machen das möglich, wovon ich am Anfang gesprochen habe. Kultur in Wien ist für alle da. Eines muss klar sein und eines ist in Wien klar: Kultur muss auch polarisieren. Kultur in Wien darf aber vor allem immer wieder begeistern! Danke sehr. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die Damen und Herren des Gemeinderates nur ein Mal zum Wort melden dürfen und ihre Redezeit mit fünf Minuten begrenzt ist. Als nächste Rednerin hat sich Frau GRin Mag. Meinl-Reisinger zum Wort gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.

 

10.25.12

GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ja, vielen Dank für diese Aktuelle Stunde. Herr Kollege Neumayer, es waren wunderbare Worte, es war ein bisschen ein Referat aus dem Regierungsprogramm, immer schön anzuhören. Ich habe jetzt, ehrlich gesagt, nicht ganz erfasst, was jetzt tatsächlich so aktuell ist in der Aktuellen Stunde. Aber es sind immerhin einige ganz schöne Bekenntnisse drinnen, wenngleich sich Allgemeinplätze finden wie auch im Regierungsprogramm.

 

Ich möchte ein bisschen darauf eingehen, was Sie gesagt haben. Sie haben, und das ist natürlich an sich begrüßenswert, ein Bekenntnis zur Vielfalt in dieser Stadt gegeben. Ich habe es so verstanden, dass es ein Bekenntnis zur Vielfalt in gesellschaftlicher Hinsicht ist, aber auch in kultureller Hinsicht, und das finden wir als NEOS natürlich durchaus begrüßenswert und unterstützen das auch.

 

Was Sie auch gesagt haben, ist, dass trotz der Wirtschaftskrise Wien eine Metropole ist, ein Magnet sozusagen für Menschen aus aller Welt, nach Wien zu kommen. Die Zuwanderung ist da, Menschen werden von der Stadt angezogen. Ich finde das durchaus wert, da einen Moment innezuhalten und zu überlegen, ob man hier wirklich in diesem Zusammenhang sagen kann, dass das trotz der Wirtschaftskrise passiert ist oder ob vielleicht vielmehr auch wegen der Wirtschaftskrise eine urbane Stadt natürlich wie immer in solchen Zeiten Magnet und Anziehungspunkt für viele Menschen ist, die sich hier eine bessere Zukunft erwarten. Aber vielleicht können wir das auch in den nächsten Jahren diskutieren.

 

Dennoch, ich bleibe dabei, natürlich ein Bekenntnis zur Vielfalt, und das muss sich natürlich auch im kulturellen Kontext wiederfinden. Und da gibt es natürlich schon

 

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