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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 29.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 110

 

daran teilnehmen.

 

Wir machen interkulturelle Projektarbeit, die dann noch im Einzelfall passiert. Das alles geschieht. Es geschieht, damit die Kinder integriert werden und entsprechend Deutsch lernen können. Also dieser Vorwurf, finde ich, geht ins Leere.

 

Dass wir für eine gemeinsame Schule sind, dass wir für eine ganztägige Schule sind, ist nicht nur beschlussmäßig klar, wir haben uns dazu auch offen deklariert. Wir glauben, dass das Modell der Wiener Mittelschule letztendlich und weiterentwickelt das Modell sein soll, das sowohl die so genannte Hauptschule als auch die AHS-Unterstufe umfasst, damit es nicht drei Modelle gibt, sondern nur eine gemeinsame Mittelstufe der 10- bis 14-Jährigen, die auf diesen Erfahrungen aufbaut. Damit hätten wir das alles entsprechend abdecken können.

 

Wir haben uns alle LehrerInnen, die Schwarz-Blau gekürzt hat, zurückgeholt. Trotzdem muss man sagen, bei den unverbindlichen Übungen gibt es eine Regelung, die, wie ich finde, aber durchaus akzeptabel ist, die nämlich jetzt in den meisten Schulen gemeinsam mit den Volkshochschulen durchgeführt wird, die entsprechend nicht teuer, also sehr günstig sind und womit auch noch die anderen Dinge zusätzlich abgedeckt werden.

 

Es gibt bei den Schulskikursen, nicht nur, dass man das ganze Material vom Stadtschulrat haben kann, sozusagen auch eine zusätzliche Wiener Förderschiene, die im Einzelfall, wenn es der Elternverein nicht fördert, noch zusätzlich fördert. Dass sich manche dann plötzlich abmelden, hat natürlich andere Gründe, dass sie nicht mitfahren wollen, was hie und da ein Problem ist, weil immer die Frage ist, ob genügend mitfahren – aber das ist nicht hauptsächlich sozial bedingt –, um den Schulskikurs überhaupt durchführen zu können.

 

Bei Schulsozialarbeit finde ich, dass das ein sehr gutes Wiener Modell ist, das eben darauf Bezug nimmt, dass wir 500 BegleitlehrerInnen haben, dass wir unsere Fördermodelle haben. Die anderen Bundesländer, die vielleicht um 10 Prozent mehr Sozialarbeiter haben, haben sonst nichts, was man entsprechend fördern kann. Die haben kein System, das irgendwie integriert. Dementsprechend muss die Schulsozialarbeit in Wien auf das Bestehende aufbauen. – Das tun wir.

 

Es kommen übrigens 10 neue Posten dazu. Die GRÜNEN sagen immer, egal, was man macht, 10 Prozent mehr wären nicht schlecht. Wir nennen das grüne Maßlosigkeit im Sinne von Hase und Igel. Egal, was geschieht, man ist nie zufrieden. In dem Fall werden wir wieder 10 haben. Aber natürlich könnte man auch, plus 10 Prozent, 11 fordern. Trotzdem sollten wir froh sein, dass es dieses Modell gibt!

 

Zum Kollegen Aigner: Dass die Gesamtschule, nämlich die Volksschule, so schlecht läuft, ist zumindest nach Befragungen der Eltern und auch nach all unseren Beobachtungen absolut nicht der Fall. Das ist die Schule, die die meiste Elternzufriedenheit bei allen Umfragen hat. Da zeigt sich eben, dass solche Gesamtmodelle durchaus Zuspruch finden. Es gibt jetzt zum Beispiel im 8. Bezirk in der Pfeilgasse ein Modell, wo es weitergeht, also wo die Volksschulklasse hinübergezogen wird in eine KMS und die ist eigentlich sehr gut gebucht. Da muss man Eltern wieder wegschicken, weil so viele Eltern dieses Modell haben wollen. Auch da muss man sagen, die Gesamtschule gibt es. Sie ist erfolgreich und die Eltern hätten durchaus nichts dagegen, wenn sie die Kinder in der 4. Klasse Volksschule nicht auseinanderreißen müssen, sondern die gesamte Klasse weitergehen kann. (GR Mag Wolfgang Jung: Alles ist erfolgreich, nur das Ergebnis ist eine Katastrophe!)

 

Dass die KMS anders geplant war, ist eh bekannt. Auch da hat natürlich Schwarz-Blau dieses Modell wieder einmal ruiniert, weil es einfach die entsprechenden Ressourcen, die es jetzt bei der neuen Mittelschule bundesweit gibt, eben nicht gegeben hat. Dementsprechend ist das Modell gescheitert. Aber die neue Mittelschule entwickelt sich und wird, glaube ich, sehr gute Evaluierungsergebnisse haben.

 

Woher das mit dem vielen Geld kommt: Ich weiß nicht, ob Sie da auf dem Campus losgegangen sind, wo Sie von einem Prestigeobjekt sprechen. Ich meine, da ist dann einmal Grün vorhanden, gibt es Bewegungsräume, ist die Volksschule gemeinsam mit dem Kindergarten, aber es ist dem Kollegen Aigner wieder nicht recht. Sonst sagen Sie immer, es wird zu wenig Geld ausgegeben, aber kaum gibt man ein bisschen mehr aus, sagt er, es ist zu teuer. In dem Spannungsfeld werden wir nie zusammenkommen, weil irgendetwas werden Sie immer finden, zu wenig oder zu viel. Genau das Richtige aus oppositioneller Sicht gibt es nicht.

 

Ich meine, dass die Frau Ministerin Gehrer keine Lehrer weggenommen hat, ist natürlich ein absoluter Blödsinn und aus meiner Sicht wirklich Wien-feindlich, denn das, was Sie sagen, würde bedeuten, dass man alle Begleit-, Stütz- und Förderlehrer wegbringt. Wenn Sie sagen, wir sind beim Schummeln erwischt worden, dann weiß ich nicht, was Sie meinen. Es hat, glaube ich, eine Diskussion über zehn oder zwölf Dienstposten gegeben, die aber inzwischen schon gelöst wurde. Aber damals hat es diese gegeben, wo man gesagt hat, ob die nicht zentral eingesetzt oder zu irgendeinem Verein abkommandiert sind. 10 oder 12, unter 20 Posten auf alle Fälle. Diese hätten uns nicht gerettet. Sie würden dann sowieso entsprechend in den Schuldienst übernommen und dann gibt es diese Fälle gar nicht mehr. Alle anderen, Stütz-, Begleit- und Förderlehrer werden sich aber bedanken, wenn Sie das ganze System ruinieren wollen und sagen, rennt in die Klasse. Das hat sich wirklich bewährt. Wir haben inzwischen auch die Lehrerinnen und Lehrer zurückbekommen. So schaut es wirklich aus. Wer das angreift, greift den erfolgreichen Weg in den Wiener Schulen an, ist eigentlich kein guter Vertreter unseres Bundeslandes und gefährdet dieses erfolgreiche System.

 

Dazu, dass Sie Information beim PID kritisieren und aus irgendeinem Grund etwas dagegen haben, dass der Herr Stadtrat vorkommt, muss ich sagen, ich finde es gut, dass entsprechend informiert wird und dass es auch das eine oder andere Mal eine Beilage gibt. Eine Beilage zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie mehrere Seiten hat und kein Einzelinserat ist. Das ist das Wesen der

 

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