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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 33 von 46

 

Volkshochschule und Bibliothek zusammenführt. Und es gibt viele Entwicklungen in den Musikschulen, die eben anders sind und nicht vergleichbar sind mit anderen Bundesländern. In anderen Bundesländern gibt es viel Gruppenunterricht, ganze Orchester auf einmal - wenn man die alle zusammenzählt, sind es natürlich mehr Leute in den Musikschulen. Bei uns gibt es hauptsächlich Einzelunterricht, und dieser ist natürlich auch qualitativ viel besser. - Machen Sie sich also keine Sorgen, wir werden daher auch diesem heute hier eingebrachten Antrag nicht zustimmen.

 

Zu den Wiener Festwochen: In den letzten Jahren wurde immer eine Grundsubvention in der Höhe von 9 811 000 EUR beschlossen, und am Ende des Jahres ein Mietkostenanteil im Theater an der Wien in der Höhe von 1 Million EUR. Zur Frage, wo das beschlossen wurde: dort, wo es eben beschlossen gehört, nämlich im Kulturausschuss und im Gemeinderat; das kann man auch nachlesen. Es war das auch eine Empfehlung des Rechnungshofes. Wir haben bisher eben immer zwei Anträge beschlossen, jetzt beschließen wir es in einem Antrag. Und es gibt auch Planungssicherheit auf drei Jahre.

 

Dass die Wiener Festwochen ein großartiges Festival sind, brauche ich wohl nicht zu erwähnen, das erleben wir Jahr für Jahr. Es ist auch nicht ganz verständlich, warum man hier kritisiert, dass Formulierungen in den Anträgen ähnlich sind, wenn man über dasselbe Thema spricht. Selbstverständlich muss das möglich sein. Ich freue mich natürlich sehr auf die kommenden Festwochen. Es ist wie immer zu erwarten, dass wir großartige Aufführungen in dieser Stadt sehen werden - im Musiktheater, in der Musik, aber auch in der darstellenden Kunst -, die wir normalerweise in Wien nicht sehen: neue Produktionen, Uraufführungen, Produktionen von großen Theaterkünstlern - ich sage jetzt nur, Robert Lepage wird in den nächsten Jahren wieder kommen, ich freue mich sehr darauf -, die wir sonst in dieser Stadt nicht haben. Und das ist die Funktion der Wiener Festwochen.

 

Die Wiener Festwochen haben eine Auslastung von knapp 89 Prozent, haben 178 000 Besucherinnen und Besucher und knapp 45 000 Besucherinnen und Besucher in den eigentlichen Theateraufführungen. Ich glaube, dass die Festwochen nicht mehr beweisen müssen, dass sie eine großartige Arbeit machen. Und wir können sehr glücklich sein, dass Luc Bondy seinen Vertrag verlängert hat, wir können sehr glücklich sein, dass wir mit Stefanie Carp eine hervorragende Direktorin für den Bereich des Theaters haben, und wir können sehr, sehr glücklich sein, dass immer wieder Künstler wie Peter Sellars und Robert Lepage oder auch Christoph Marthaler hier in Wien Produktionen zeigen.

 

Nun zur Josefstadt: Es ist weitgehend unbestritten, dass die Josefstadt sehr gut unterwegs ist, dass die neue Direktion Föttinger und Götz als kaufmännischer Direktor, gemeinsam auch mit dem Stiftungsvorstand - Herrn Rhomberg, Herrn Lacina und Herrn Karasek -, wirklich eine großartige Entwicklung des Theaters in der Josefstadt pflegen, künstlerisch wie finanziell; künstlerisch mit großen Erfolgen, beispielsweise „Buddenbrooks", das heuer die Premiere in Bregenz hatte und jetzt in Wien hervorragend läuft; auch mit der neuen Premiere, jetzt vor wenigen Tagen, „Besuch bei dem Vater". Die Josefstadt war zweimal für den Nestroy nominiert: Sandra Cervik, und es hat André Pohl zwar nicht für eine Josefstadt-Produktion, aber doch als Ensemblemitglied der Josefstadt einen Nestroy gewonnen. Ich kann also nur sagen, dass man hier künstlerisch höchst zufrieden sein muss.

 

Auch finanziell: Herr Direktor Götz macht großartige Arbeit. Wir kennen alle noch die Diskussionen vor vielen Jahren, als die Josefstadt immer knapp am Kollaps war. Die Sanierung wurde weitgehend abgeschlossen, finanziell weitgehend abgeschlossen, mit einem Eigenanteil von einem Drittel durch das Haus selbst. Es wurde eine Sanierung auch baulicher Art eingeleitet, eine Sanierung, die ein Jahrhundertprojekt ist - seit 80 Jahren hat es nicht mehr so eine Sanierung gegeben, wie sie jetzt in der Josefstadt läuft -; und auch dafür hat die Josefstadt einen Eigenanteil von 6,2 Millionen EUR geleistet. Das ist mustergültig, unvergleichlich mit allen anderen Theatern dieser Stadt.

 

Die Josefstadt hat eine Auslastung von 42 Prozent - sensationell hoch -, 8 Millionen EUR Umsatzerlöse. Ich bin sehr froh, dass in wenigen Tagen, am Freitagabend, die neue Probebühne eröffnet wird, es damit bessere künstlerische Möglichkeiten gibt, auch Einsparungspotenziale durch Konzentration auf das Haupthaus. Und es ist wirklich hervorzustreichen, dass dafür auch ein privater Sponsor, Peter Pühringer, die sensationelle Summe von 4 Millionen EUR zur Verfügung gestellt hat. Das passiert nicht durch Zufall, das ist ein Erfolg des Stiftungsvorstandes, das ist ein Erfolg des Hauses an und für sich, das gut aufgestellt ist, und das ist insbesondere auch ein Erfolg des kaufmännischen Direktors.

 

Wir werden heute hier einen Dreijahresvertrag mit einer Erhöhung des Wiener Anteils in der Höhe von 347 389 EUR beschließen. Es ist das genau unser Anteil im Vergleich zum Bund, und wir sind sehr glücklich, dass wir eine Bundesregierung haben, wo es auch wieder Anpassungen gibt, Gespräche gibt, und der Bund wird sich auch mit einem entsprechend höheren Anteil an der Finanzierung der Josefstadt beteiligen.

 

Zum WUK: Auch das WUK hat in den letzten Jahren - das muss man sehr positiv herausstreichen - aus eigener Kraft Schulden abgebaut, mit gleichbleibender Subvention. Dieser Schuldenabbau ist weitgehend abgeschlossen. Daraus ergibt sich auch, dass Mittel von den Förderungen in der Höhe von 1 090 000 EUR, die in den letzten Jahren für den Schuldenabbau verwendet wurden, nun auch wieder für den laufenden Betrieb zur Verfügung stehen. Das heißt, so gesehen gibt es zwar die gleiche Subventionshöhe, aber insgesamt steht mehr Geld zur Verfügung. Das ist erfreulich. Es ist auch zu erwähnen, dass das ja nicht die einzigen Förderungsmittel der Stadt Wien sind, die an den Standort WUK gehen. Es gibt laufend Projekte, künstlerische Projekte, wie zum Beispiel den „Flieger" im Bereich Tanz und das

 

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