Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 106
der anderen Seite aber auch ein wesentlicher ökologischer Beitrag für den Energiehaushalt in dieser Stadt.
Der zweite Bereich, der in eine ähnliche Richtung
geht, ist der Bereich der Oberflächenwässer und der Regenwassernutzung. Immer
wieder und nach wie vor werden vor allem am Stadtrand Gartensiedlungen und
Reihenhausanlagen ohne eine effiziente Nutzung der Regenabwässer und der
Oberflächenwässer errichtet. Jeder, der weiß, mit wie viel „Geld“ er seinen
Garten gießt, wäre dankbar dafür, wenn die minimalen Installationskosten von
Regenwasserzisternen, um das Regenwasser und die Oberflächenabwässer zu
sammeln, seine Wasserrechnung massiv reduzieren würde. Daher auch eine intensive
Förderungsschiene anbieten beziehungsweise in diesen Bereichen bei
Reihenhausanlagen, im verdichteten Flachbau, bei Gartensiedlungen muss es zum
Standardrepertoire der Ausschreibung gehören, dass hier auch
Regenwasserzisternen mitangeboten werden müssen und nicht können. Wir werden es
uns in Zukunft einfach nicht leisten und erlauben können, nämlich die Mieter
nicht leisten und wir uns nicht erlauben können, Wohnhäuser, Wohnungen,
Reihenhäuser, Gartensiedlungen, verdichteten Flachbau anzubieten, ohne nicht
auf dem letzten Stand der Technik zu bauen. Wir sind bei der Wärmedämmung schon
sehr weit. Wir sind beim Energiehaushalt auch schon einen guten Schritt weiter
und jetzt geht es daran, die nächsten Schritte zu setzen. Und, Herr Stadtrat,
ich glaube, dass gerade Sie einer sind, der dieses Thema vorantreiben könnte.
Natürlich bedarf es hier auch einer intensiven Anstrengung aller gemeinnützigen
Bauträger, aller gewerblichen Bauträger. Aber ich glaube, dass die Mieterinnen
und Mieter im sozial geförderten Wohnbau es uns langfristig danken werden, wenn
wir ihre Betriebskosten auf einem Niveau halten können, dass sie sich den
Wohnraum auch leisten können. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich möchte noch auf einen Bereich des Wohnbauressorts
eingehen, nämlich auf den Bereich der MA 34 - Gebäudemanagement. Es
vergeht ja kein Ausschuss, wo wir nicht Aktenstücke haben, wo in den
Amtsgebäuden der Stadt Wien angemietet, zugemietet, zurückgegeben, angekauft
und umgebaut wird. Und immer wieder ist dieselbe Diskussion, egal, ob von
unserer Fraktion, von den Freiheitlichen oder von den GRÜNEN: Gibt es irgendein
Konzept? Welche Flächen werden benötigt? Welche Flächen hat die Stadt zur
Verfügung? Wo könnte man Flächen anmieten? Zu welchem Preis? Zu welchen
Bedingungen? Wie lange? Es kann nicht sein, dass immer dann die MA 34,
sprich, das Wohnbauressort, sprich, wir alle, die im Ausschuss sitzen, auf
Zuruf agieren, wenn irgendwo ein Bauträger irgendwas errichtet, es dann unter
schwierigen Bedingungen nicht vermieten kann und zufällig die MA 34 gerade
einen Nutzer zur Hand hat! Das ist nicht die Aufgabe des Gebäudemanagements!
Die Aufgabe des Gebäudemanagements, dieses Wort ist impliziert, nämlich nicht
Gebäude, sondern Management, ist es, vorausschauend eine Planung zu haben, zu wissen,
wo ist mein Bedarf, wo habe ich Ressourcen frei, wo werden Ressourcen frei und
wo kann ich diese perfekt einsetzen. Es ist mehr als ärgerlich, jedes Mal in
jeder Ausschusssitzung irgendwelche 500, 700, 900, 1 000 m² irgendwo
zu immer wieder unterschiedlichen Bedingungen mit immer wieder guten Argumenten
der zuständigen Dienststelle anzumieten, warum gerade diese Flächen gemietet
werden müssen. Wir haben morgen die Wolfganggasse auf der Tagesordnung. Ich war
jetzt noch einmal dort und habe es mir noch einmal angeschaut. Ich wünsche den
Kolleginnen und Kollegen dort in diesem Haus viel Vergnügen. Der zweite Mieter,
der da drinnen ist und der diese Aufzüge nutzt, der Herr Kollege weiß es, weiß
noch nichts von seinem Glück, dass er die nicht mehr alleine nutzen kann und
dass dieser Lastenaufzug in Zukunft gemeinsam genutzt wird, weil der jetzt
schon zu 100 Prozent von dem Mieter ausgelastet ist, der dort drinnen ist.
Also auch solche Hinweise, die dann von uns im Ausschuss kommen, werden halt
mit dem mehr oder weniger sachdienlichen Hinweis abgetan: Na, die
Fachdienststelle wird sich das schon angeschaut haben. Na ja, dafür haben wir
aber eine Dienststelle, die Gebäudemanagement heißt, und ich bitte diese
Dienststelle sehr, dieses Gebäudemanagement auch wahrzunehmen.
Ich komme zu einem weiteren Punkt, nämlich zum
Zustand von Gebäuden in dieser Stadt, die mehr oder weniger in der Verwaltung
der Stadt Wien oder ihrer angeschlossenen Töchter- oder Enkelgesellschaften
steht. Da haben wir zum Beispiel, und ich nehme das als Beispiel heraus, weil
ich dazu auch einen Antrag einbringen werde, das Studentenheim Haus Döbling,
jetzt heißt es ja Base 19. Die Wien Holding betreibt dieses Studentenheim
Haus Döbling, welches sich auf Grund der günstigen Tarife größter Beliebtheit
bei den Studentinnen und Studenten erfreut. Eigentlich wäre die Wien Holding
auch für die Erhaltungsmaßnahmen in diesem Haus verantwortlich. Leider treten
dort aber auf Grund jahrzehntelanger Abwirtschaftung der Objekte vermehrte, vor
allem sanitäre, hygienische und bauliche Mängel auf. Wir haben noch vor Mittag,
es werden noch nicht allzu viel Mittag gegessen haben, das Frühstück ist schon
verdaut. Ich könnte Ihnen jetzt ausführlich erklären, was passiert ist, als
eine Studentin im dritten Stock die Klospülung betätigt hat. Ich erspare mir
das, weil ich sonst auch in die Nähe eines Ordnungsrufs komme, weil das mehr
als eine Sauerei in dem Haus war, ja! Dieser ganze Fäkalabfluss hat sich dann
über die Gänge ergossen. Auch die Kollegin, die im 2. Stock drunter
gewohnt hat und die im 1. Stock haben dann mitbekommen, dass dort oben
irgendetwas mit der Klospülung nicht funktioniert, weil auch bei ihrer
WC-Anlage sich dann das Abwasser aus diesem WC-Strang ergossen hat. Das war
alles andere als eine angenehme Angelegenheit. Ich glaube, dass daher die Frau
Vorsitzende, Entschuldigung, hier durchaus beide Augen zudrücken kann: Das war
eine Sauerei, was dort passiert ist, nämlich im landläufigen Sinn. Dort hat es
sich schön abgespielt in dem Haus, um das auf Wienerisch zu sagen.
So nebenbei gibt es eine nette
Kakerlakenplage im Block C, der man offenbar dauerhaft nicht ganz Herr
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