Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 83 von 129
gesagt, auf der Landkarte ist oben Norden, unten Süden, rechts meines Wissens nach Osten und links Westen. Auf der Landkarte habe ich Ihnen heute schon bewiesen, wo Groß Enzersdorf ist, am Stadtplan leicht zu finden. Das Camp ist in Groß Enzersdorf und nicht in Wien! Das haben Sie mittlerweile herausgefunden, Sie haben sicher nachgeschaut.
Der nächste Punkt ist, der GR Fischer in Groß
Enzersdorf, wahrscheinlich Ihr Einsager, hat Ihnen vermutlich mitgeteilt, da
gibt es wirklich total leidende Menschen. Nur in Groß Enzersdorf fangen sie
damit gar nichts an, wenn sie einen Umweg nach Schwechat fahren sollen, sondern
sie wollen eine Ortsumfahrung haben, die Verlängerung der A23/B3b. Diskutieren
wir nicht darüber, warum die weiterhin A23 heißt, das ist eine lange
Geschichte. Wir treten dafür ein, dass diese Umfahrungen rasch gebaut werden.
Wenn man sich die ASFINAG anschaut, dann wird diese Umfahrung nicht rasch
gebaut, sondern meines Wissens nach 2019. Das ist aber lang, nicht? Und
angeblich soll sofort diese nette Trasse unter der Lobau gebaut werden. Also
noch einmal, wie gesagt, die Umfahrungsstraßen werden 2019 und nicht 2009
fertig. 2019 ist noch lange hin. Ob wir beide da noch im Gemeinderat sitzen,
weiß ich nicht, aber wir werden vielleicht noch erleben, dass es so ist. Das
ist einmal das eine.
Dass Sie dann hergehen und nicht wirklich glauben
wollen, dass die Lobauautobahn tatsächlich viel Verkehr in die Gegend hineinbringt,
glaube ich schon. Aber noch einmal, wenn man sich jetzt die Ergebnisse
anschaut, und das ist auch nichts Neues, gilt für alle, man kann ja dazulernen,
sagt selbst der ÖAMTC, die S1-Süd hat überhaupt keine Entlastung gebracht, dort
sind jetzt 30 000 Autos täglich. Der Kollege Gerstl von der ÖVP hat
uns mitgeteilt, unglaublich viel Verkehr auf der Südosttangente, aber das
Problem ist, dass die S1 überhaupt keine Entlastung geboten hat, sondern in
Wirklichkeit der Verkehr einfach mehr geworden ist. Der ÖAMTC hat dafür eine
ganz einfache Lösung. Wahrscheinlich fährt der Verkehr, der früher in den
untergeordneten Straßen unterwegs gewesen ist, jetzt dort. Okay, man kann schon
glauben, dass das so ist. Nur, das Problem ist, es gibt eine SUPerNOW-Studie,
die Sie nie gelesen haben werden, Kollege Mahdalik, der Kollege Gerstl
möglicherweise auch nicht. Trotzdem kommt in der SUPerNOW die Stadt Wien, die
den Auftrag gegeben hat, zum Schluss, unser Problem ist nicht der
Nord-Süd-Verkehr, sondern der Verkehr im Donautal. Das steht drinnen, kann man
lesen, ist kein Problem.
Daraufhin sagen wir natürlich, wenn eine Querung als
Tunnel überhaupt Sinn machen soll, dann die von Kaisermühlen nach Simmering,
weil die einfach die Südosttangente entlastet, und zwar auf ihrer neuralgischen
Stelle bei der Praterbrücke. Ganz einfach. Es gibt durchaus viele
Verkehrsexperten, die sagen, die brauchen wir. Der Herr StR Schicker sagt zwar,
das holt den LKW-Verkehr nach Wien, aber den gibt es schon im Donautal. Warum
soll ein LKW oder ein Frächter einen ewigen Umweg in Kauf nehmen? Warum soll er
LKW-Maut zahlen, die wir, wahrscheinlich alle miteinander, zu Recht erhöhen
wollen? Warum soll die dann jemand bezahlen und 20 km Umweg in Kauf
nehmen, wenn er einfach durchs Donautal fahren kann?
Damit bin ich schon bei den Kosten. (Amtsf StR
Dipl-Ing Rudolf Schicker: Und damit haben wir den Verkehr im
Kaisermühlentunnel!) - Im Kaisermühlentunnel ist schon viel Verkehr laut
deinen Studien! Aber ich will noch weitergehen, der Kollege Gerstl, der sich in
der Wiener Stadt auskennt, weiß immer davon, dass es einen Bohrturm in der
Lobau gibt. Ich habe mir diese zwei Bohrgeräte angeschaut. Das sind auch nicht
Raupenbagger, wie vorgeschrieben, sondern es sind Radbagger und vorne ist
darauf ein Mechanismus, mit dem man laut Auskunft durch die Arbeiter dort bis
zu 50 m tief bohren kann. Ich habe immer geglaubt, das geht auf 75 m
hinunter, aber, okay, 50 m. Vielleicht ist die Autobahn doch nicht so tief
unten. Dort soll gebohrt werden, aber Bohrturm habe ich keinen gesehen. Einen
Bohrturm nicht, das ist ein gelber Bagger, der andere ist auch gelb. (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Zwei gelbe!)
Zwei gelbe, unten ist einer und oben ist einer. Der Kollege Parzer war erst
dort. Einen Bohrturm hat auch der Kollege Parzer nicht gesehen. Bitte
erkundigen Sie sich beim Kollegen Parzer, es ist kein Bohrturm, sondern nur ein
besserer Traktor! (GR Mag Wolfgang
Gerstl: Nein!)
Nächster Punkt, damit wir es nicht vergessen: Vor
nicht allzu langer Zeit haben wir in der Donaustadt mit dem Kollegen Aichinger
- der Kollege Parzer war auch dort - eine Diskussion gehabt, und zwar über die
sterbende Nahversorgung in Wien, wie sich das ausmacht und wie das mit diesem
zukünftigen Einkaufszentrum in Eibesbrunn an der Nordautobahn und an der
S1-West ist. Dort kommt ein riesiges Einkaufszentrum hin, ein unglaublicher
Verkehrsverursacher. Und was kommt dabei heraus? Dabei kommt natürlich heraus,
dass der Speckgürtel, und das sagen auch Verkehrsplaner anderswo, im Wachsen
ist. Jetzt wissen wir alle miteinander, dass dies nicht die Lieblingsvariante
der SPÖ ist, die da herausgekommen ist und sie in der SUPerNOW immer einen
besonderen Namen gehabt hat. Die Variante, die es jetzt gibt, hat immer
Speckgürtelvariante geheißen. Sie haben sich jetzt entschlossen, die
Speckgürtelvariante durchzusetzen. Sie wissen alle ganz genau, was das
bedeutet. Die Arbeitsplätze wandern nach Niederösterreich hinaus, die
Kommunalsteuer wandert nach Niederösterreich hinaus und das Problem haben wir
in Wien! Okay, warum nicht?
Wir hätten dazu gerne eine Untersuchung und bringen
auch einen Beschluss- und Resolutionsantrag ein, den ich gerne weitergeben
möchte. Nachdem die Zeit immer weiter voranschreitet, möchte ich mir das
Vorlesen ersparen. Faktum ist, dass wir gerne eine Studie hätten, welche
Auswirkungen die Speckgürtelvariante hat.
Dann bleiben mir noch
ein paar nette Dinge über, und zwar, wie das mit der Illegalität der Besetzer
und der Besetzerinnen ist. Ich habe bis jetzt immer geglaubt, illegal ist, das
haben wir schon gehört, wenn man mit
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