Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 91
persönlich auch schon davon überzeugt haben, ich bin übrigens mit dem Rad dort hingefahren und nicht mit der U-Bahn –, dann werden Sie sehen, dass es darum geht, dass dort in vielen Straßen, wo das Parken derzeit nicht erlaubt ist, bereits Autos stehen. Daher ist es der Wunsch der dortigen Gärtner und Siedler, dass der Parkraum dort bewirtschaftet wird.
Auf der anderen Seite den Vorwurf, wir hätten gerade
in Leopoldau zu wenig Parkplätze, kann ich also nicht nachvollziehen. Es gibt
dort eine Park-and-ride-Anlage, die 1 100 Fahrzeuge beheimaten könnte,
200 Fahrzeuge sind derzeit drinnen, und in jenem ersten Monat, wo es
gratis war, waren es maximal 400 Fahrzeuge. Sie sehen, es muss auch noch
ein Umdenkprozess bei den Autofahrern, bei den Pendlern stattfinden.
Kollege Gerstl hat ja die Zahlen angeschnitten.
Übrigens kostet das Parken dort nicht viel, der Tag kostet 2,70 EUR, also
wer sich das einspart ... (GR Anton Mahdalik: Wahnsinn! – GR David Lasar:
Ist das nichts?) – Ja, das ist die Frage. Man muss die 2,70 EUR schon
in Verhältnis dazu stellen, dass sich der Autofahrer, wenn er nicht im Stau
durch die Stadt fährt, sondern sein Auto dort abstellt, wesentliche Kosten
erspart. So muss man es auch sehen. Wenn er also mit dem Auto kommt, hat er
dort die Gelegenheit, das Fahrzeug abzustellen. Man soll die
Verhältnismäßigkeit auch in Betracht ziehen!
Liebe Frau Kollegin Gretner, Herr Gerstl und Sie
haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben mich verunsichert. Sie haben mich mit dem Erwähnen
der Baumgartner Höhe verunsichert. Ich habe gedacht: Das gibt es doch nicht,
ich habe bei keiner Planungssitzung gefehlt, ich habe bei keinem Ausschuss
gefehlt, ich war immer da. Wir haben das doch im Ausschuss noch nicht
behandelt. Sie und auch Kollege Gerstl haben das so vorgetragen, als wenn das
schon alles erledigt, beschlossen et cetera wäre. Es kommt erst in den
Ausschuss, es hat diese Diskussionen gegeben, es hat einen Entwurf gegeben, es
hat Änderungen gegeben, es ist ein Weg gegangen worden, der – so glaube ich –
eine Diskussionskultur gebracht hat, dass genügend Menschen rechtzeitig
mitdiskutieren konnten, bevor diese Dinge noch in den Hohen Gemeinderat und in
den Ausschuss kommen. Sie sehen also, wir sind eigentlich auf einem Weg, wo auch
von der anderen Seite partizipiert wird. Ich nehme an, für Sie ist das erledigt
und ich werde bei dem Tagesordnungspunkt von Ihnen weder im Ausschuss noch hier
im Gemeinderat eine Wortmeldung hören. Für Sie beide ist es ja bereits
erledigt.
Meine Damen und Herren! Nun komme ich aber zu meinem
eigentlichen Ansinnen. Gerade die Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr
könnte man mit einem kurzen Schlagwort betiteln: Da geht es um gestern, heute
und morgen. Es ist eine Gruppe, die sich damit beschäftigt, sehr wohl Bewährtes
zu behalten, was also Altstadtentwicklungen, Kultur, Weltkulturerbe betrifft,
aber auch auf der anderen Seite Dinge zu gestalten, die zukunftsträchtig sind
und die Hand in Hand mit einer guten Zukunft für die Stadt gehen.
Ich spreche über einen Teil der Abteilungen, Kollege
Lindenmayr wird über einen anderen Teil der Abteilungen reden. Denken wir zum
Beispiel an die Flächenwidmungsabteilungen 21 A und 21 B, die gerade
daran sind, dieses Zehn-Jahres-Programm in wenigen Wochen und Monaten ins
Finale zu führen, wo also die Stadt in einem neuen Gewand zu sehen ist, in dem
neue Möglichkeiten bestehen. Flächenwidmung bedeutet ja auch, dass
Liegenschaften oder Objekte für Wohnung, Gewerbe, Grünland, Parkschutzzonen et
cetera vorgesehen werden. Die Wiener und Wienerinnen und auch all unsere
Besucher können diesen Unterschied zwischen Bestehendem und Zukünftigem in
einer Integration erleben, also, wenn Sie so wollen, gestern, heute und morgen.
Eine spannende Sache!
Lassen Sie mich auf ein paar Projekte eingehen.
Bereits in der Stadtentwicklungskommission und im
Stadtentwicklungsarbeitsausschuss wurde der aktuelle Stand des Flugfeldes
Aspern vorgestellt: Ein Thema in dieser Stadt, das zukunftsweisend ist, wobei
wir nicht davon reden, dass das morgen passiert – das ist schon für übermorgen!
–, wo aber die Möglichkeit besteht, dort einen Stadtteil zu integrieren, wo
Tausende Menschen Wohnungen, Arbeit und kulturelle Bildung finden werden – also
eine Integration. Das geht aber nur, wenn eine Abteilung nicht nur von gestern,
sondern auch von morgen und übermorgen spricht.
Wie weit diese Abteilungen für die Zukunft denken,
zeigt auch das Beispiel Rothneusiedl, über das seit dem Jahr 1994
nachgedacht wird. Wir als Stadt wollen Rothneusiedl, egal, ob mit oder ohne
Stadion, das ist nicht das Gezielte. Das Thema ist ganz einfach: Es muss diese
Entwicklungsprozesse geben. Für beide Standorte, die ich jetzt genannt habe,
ist es ganz wichtig, dass sie an den öffentlichen Verkehr angebunden werden. Es
finden sich daher in unseren Konzepten entsprechende Verlängerungen mit der
bisherigen Finanzierungsvariante – Kollege Gerstl hat ja einen Antrag dazu
eingebracht – 50 zu 50, dass die U-Bahn dorthin verlängert wird, um die
Menschen, die dort leben, wohnen, arbeiten oder ihre Freizeit genießen wollen,
auf einfachstem Weg hinzubringen.
Ganz außer Acht lassen dürfen wir aber eines nicht in
dieser Stadt: Wir brauchen auch eine Verlängerung oder – wenn Sie so wollen –
eine Umfahrung dieser Stadt: die S1. Sie wissen ganz genau, dass wir im
Ursprünglichen für eine innen liegende Variante waren, es hat sich mit der
Bundesregierung nichts ergeben. Die Variante, die derzeit auf dem Tisch liegt,
soll so umweltbewusst wie nur möglich, ganz gezielt gebaut werden – und zwar als
Tunnel –, damit sie für die Lobau keinerlei Schaden, keinerlei
Beeinträchtigungen hervorruft. Ich denke, man muss beides abwiegen und kann
nicht den Weg gehen, zu sagen: Wir bauen gar nichts mehr in dieser Stadt, wir
wollen alles einfrieren, dass keine Verkehrsverbindungen mehr in dieser Stadt
möglich sind und dass wir – und das wäre ja auch schon ein Problem – alles nur
mehr mit einem Fiaker zurücklegen können. Das ist – so denke ich – nicht die
Zukunft.
Meine Damen und Herren! Auch
wieder im Klartext: Die MA 28 beschäftigt sich mit dem Straßenbau, mit der
Straßenverwaltung. Da komme ich zu einem Punkt, über
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