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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 51 von 108

 

Verkehrswesen, die entsprechenden Umweltbedingungen und jene Einrichtungen, die zur Erhöhung der Lebensqualität beitragen. Gerade in punkto Lebensqualität haben wir in Wien sehr gute Werte. Wir bieten Sicherheit in der täglichen Versorgung der Menschen, etwa mit Wasser, wir bieten aber auch Sicherheit generell. Wien ist die sicherste Stadt in Europa. Außerdem haben wir ein hervorragendes Ausbildungswesen, das noch verbessert werden muss; dazu komme ich später. Zudem sind wir eine hervorragende Kulturstadt.

 

Zu den finanziellen Rahmenbedingungen möchte ich sagen, dass wir nächstes Jahr wiederum rund 40 Millionen EUR an reinen Förderungsleistungen in den Ausbau der Technologie investieren werden. In den letzten Jahren haben wir bereits 250 Millionen EUR in spezielle Technologieprojekte investiert, wobei ich hier allerdings Infrastruktur-Investitionen nicht dazu zähle. Wien als Topstandort für Forschung und Entwicklung zeichnet sich auch dadurch aus, dass über 1 000 Forschungseinrichtungen in Wien ansässig sind, darunter etwa ein Drittel aller österreichischen Forschungseinrichtungen, und seit 1988, also in den letzten acht Jahren, sind wir um durchschnittlich 7 Prozent gewachsen. (GR Günter Kenesei: Das kann nicht stimmen!) Entschuldigung! Ich meinte seit 1998! Sehr aufmerksam! Danke!

 

Rund 30 000 Personen sind im Forschungs- und Entwicklungsbereich beschäftigt, davon gehören rund 19 000 Personen zum wissenschaftlichen Personal. Knapp 45 Prozent aller in Österreich Beschäftigten im Forschungsbereich sind in Wien beschäftigt. – Wir können anhand dieser Eckdaten klar erkennen, welche Bedeutung der Standort Wien in Österreich für Forschung und Entwicklung hat. In Wien kommen auf 1 000 Beschäftigte 14 ForscherInnen, und das ist etwa doppelt so viel wie im restlichen Österreich. Im europäischen Städtevergleich liegen wir, wenn wir die Zahl der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung der Gesamtzahl der Erwerbstätigen gegenüberstellen, mit 3,1 Prozent hinter Helsinki, München und Stockholm auf dem hervorragenden vierten Platz im Europa-Ranking.

 

Damit wir unsere tolle Position in Forschung und Entwicklung erhalten können, hat sich die Stadt entschieden, einen großen zukunftsträchtigen Strategieplan, nämlich „Viennovation 2015", auszuarbeiten. Vor Kurzem hat die erste große Veranstaltung von sehr vielen stattgefunden: Bei der Konferenz mit dem Namen „WienDenktZukunft" wurden wesentliche Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen, damit wir unsere Position in Wien als Forschungs- und Entwicklungsstadt ausbauen und auch die Zahl zukunftsträchtiger Arbeitsplätze erhöhen können.

 

Wir haben in Wien auch sehr viele renommierte Unternehmen, die Forschung und Entwicklung betreiben. Ich möchte aus Zeitgründen nicht alle aufzählen, sondern jetzt nur die Firmen Baxter, Siemens und Boehringer Ingelheim hervorheben sowie von den Forschungsinstitute das Institut für Molekulare Pathologie, das Institut für Molekulare Biotechnologie und das Gregor-Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie nennen.

 

Neben Forschung und Entwicklung gibt es in Wien vier weitere Stärkefelder, die uns ganz wesentlich von anderen Städten und Regionen unterscheiden. Eines dieser Stärkefelder sind die Life Sciences: Hiebei geht es um Biotechnologie und um den entsprechenden Biotech-Standort. In dessen Ausbau wurden in den letzten Jahren 130 Millionen EUR investiert. Oft wird die Biotechnologie, vor allem, wenn man darunter Gentechnik versteht, verteufelt. In Wien wird aber nicht Gentechnikforschung für den Ausbau der Landwirtschaft betrieben. In rund 140 Unternehmen sind 14 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt und davon wiederum 3 800 Personen in Forschung und Entwicklung.

 

Hervorzuheben ist auf dem Gebiet Life Sciences auch das Campus Vienna Biocenter, wo rund 1 400 Wissenschaftler aus über 40 Nationen tätig sind; und man kann damit rechnen, dass dieser Bereich auch weiterhin wachsen wird.

 

Ein weiteres Stärkefeld ist die Informations- und Kommunikationstechnologie. In Wien sind mehr als 8 000 Firmen aus dem IT-Bereich mit rund 75 000 Beschäftigten angesiedelt. Wien ist in diesem Bereich auch ein Brückenkopf zu Osteuropa: Etwa 20 Prozent des kompletten IT-Umsatzes mit Osteuropa läuft über Wien. In Wien ist auch über ein Drittel aller österreichischen IT-Betriebe angesiedelt.

 

Schließlich möchte ich auch den wichtigen, noch sehr jungen Bereich der Creative Industries nennen. Ich war bei der Recherche erstaunt, wie schnell dieser Bereich gewachsen ist, der erst seit wenigen Jahren intensiver gefördert wird. Wir haben 18 000 Betriebe mit 107 000 Beschäftigten, und gerade in diesem Bereich ist insgesamt ein extremes Wachstum sowie auch ein starkes Wachstum an Arbeitsplätzen messbar. Das Wachstum geht hier rascher vor sich als in allen anderen Bereichen.

 

Ein wichtiges Instrument seit wenigen Jahren ist die departure wirtschaft, kunst und kultur gmbh, bei der Wettbewerbe und Projekte ausgeschrieben und gefördert werden, die auch Arbeitsplätze schaffen sollen. Wir haben in 63 Projekten rund 5 Millionen EUR investiert und konnten damit rund 400 Arbeitsplätze sichern.

 

Ein kurzes Wort noch zum Bereich Automotive. – Ich glaube, die großen Firmen GM, Bosch und MAN brauche ich nicht sonderlich erwähnen. Wien ist als Zentrum dieses Bereichs quasi ein europäisches Detroit. Die vielen Partnerbetriebe in diesem Automotive Cluster haben mehr als 8 000 Beschäftigte.

 

Damit Wien in den Bereichen, die ich jetzt beschrieben habe, auch die Arbeitsplätze füllen kann, sind teilweise auch ganz besondere Qualifikationen notwendig. Daher ist es natürlich auch wichtig, dass der Bildungsbereich sehr gut funktioniert. Wenn wir jetzt noch einen Blick auf die Bildung werfen, dann sehen wir, dass Wien der zweitgrößte Universitätsstandort nach Berlin im deutschen Sprachraum ist. Wir haben rund 10 000 Studienabschlüsse pro Jahr, 40 Prozent der Magister und Doktoren kommen aus dem

 

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