Gemeinderat,
14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 108
Sprung in die Vergangenheit zu machen, um sich ein wenig anzusehen, was tatsächlich mit den Prognosen passiert ist, die bei den letzten Budgetdebatten oder auch Rechnungsabschlussdebatten hier vom Rednerpult aus getätigt wurden: Was nicht alles an Einsparungsmaßnahmen stattfinden wird müssen, was nicht alles an Leistungseinschränkungen in dieser Stadt kommen wird müssen auf Basis des vorgelegten Budgets und vieles mehr.
Und wenn man sich das ansieht, dann wird man
feststellen können, dass zwischen diesen Ankündigungen, diesen Weissagungen,
diesen Prognosen und der eingetroffenen Realität, meine Damen und Herren, immer
wieder ein riesengroßes Loch geklafft hat. Man kann durchaus auch zu dem
Schluss kommen, dass alles, was hier immer wieder von den Oppositionsparteien in den vergangenen Jahren,
vor allem auch in Budgetdebatten, an Schlechtem der Stadt prophezeit wurde,
nicht eingetreten ist.
Und da gibt es unzählige
Beispiele dafür. Ich erinnere daran, es war Kollege Strache, der vorausgesagt
hat, dass im kommenden Budget für den Bereich der Spitzenmedizin, der medizinischen
Versorgung in Wien, weniger Geld zur Verfügung stehen werde, es werde die
Finanzierungsmittel für die Aufrechterhaltung des medizinischen Standards in
Wien nicht mehr geben. Schauen wir es uns an, schauen wir uns an, welches
Budget heute vorgelegt wurde, schauen wir uns die konkreten Zahlen an. Tatsache
ist, dass die Stadt ihre diesbezüglichen Aufwendungen laufend erhöht hat,
nachzulesen im letzten Rechnungsabschluss und auch nachzulesen in diesem
Budget, wo der Spitzenmedizin zusätzlich 72 Millionen EUR oder
5,5 Prozent mehr - es ist ja schon gesagt worden - zur Verfügung stehen
werden.
Eine Prognose, vorhergesagt, nicht eingetroffen.
Ebenso wie die Prognose des Kollegen Strache, in der er gesagt hat, dass es zu
einer Erweiterung der Haftungskreise im Bereich der Pflege in Wien kommen wird,
die Verwandten werden mit ihrem Einkommen für die Kosten ihrer Angehörigen
geradestehen müssen. Wien ist hingegen nach wie vor eines der wenigen
Bundesländer, das auf einen Regress verzichtet, nach wie vor eines jener
Bundesländer, das den sozialen Standard hochhält, und darauf sind wir auch
stolz, meine Damen und Herren.
Es ist auch keine Frage, dass sich die Ankündigung -
ebenfalls des Kollegen Strache in der letzten Budgetdebatte -, dass es zu einer
weiteren Erhöhung des Spitalskostenbeitrags im Laufe des Jahres 2006
kommen wird, als warme Luft entpuppt hat. Man ist auch daneben gelegen in der
Ankündigung - und da war der Kollege Strache nicht allein, sondern er wurde auch
von den anderen Klubobleuten unterstützt -, es werde zu einem Sinken der
Investitionsquote kommen. Schauen wir uns an, wie sich die Investitionsquote im
Rechnungsabschluss entwickelt hat, sehen wir uns an, wie sich die
Investitionsquote im vorgelegten Budget entwickelt: 15 Prozent, ein Wert,
den wir in dieser Stadt nicht hatten, sondern ganz im Gegenteil, wir
verzeichnen sowohl im Bereich der absoluten Zahlen als auch im Bereich der
Investitionsquote - und die ist natürlich ein wesentlicher Gradmesser dafür -
eine Rekordinvestition, und auch die Gesamtinvestitionen erhöhen sich um
13,9 Prozent.
Einmal mehr vorhergesagt und nicht eingetroffen, und
zwar nicht eingetroffen, weil die sozialdemokratische Politik hohe
Investitionen in der Stadt und große soziale Sicherheit bedeutet. Und auf das
vertrauen die Menschen in dieser Stadt, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ)
Vielleicht ein paar Worte zum Bereich der
Arbeitsmarktpolitik. Da hat die FPÖ von Taschenspielertricks gesprochen und hat
immer wieder gesagt, wie sich die Zahlen entwickeln werden. Wir in Wien haben
tatsächlich immer entsprechende Geldmittel in die Hand genommen. Wir tun das
trotz einer konjunkturellen Erholung in diesem Jahr mit dem vorgelegten Budget
in einem sehr bedeutenden Ausmaß. Alle anderen Bundesländer könnten sich hier
durchaus ein Scheibchen abschneiden, und wir zählen vor allem auch die Erfolge
dieser eingesetzten Mittel. Sehen wir es uns an: Wien war 2005 das einzige
Bundesland mit zurückgegangenen Arbeitslosigkeitszahlen, und wir haben vor
allem mit den Beiträgen, mit den Investitionen und mit den Maßnahmen der Stadt
dazu beigetragen, dass es hier zu einem Zeitpunkt zu einem Rückgang der
Arbeitslosigkeit in Wien gekommen ist, als in ganz Österreich die
Arbeitslosigkeit noch gestiegen ist. Darauf sind wir stolz, und das lassen wir
uns auch nicht schlecht reden, Kollege Schock. (Beifall bei der SPÖ.)
Man kann es auch bei den Lehrlingen sehen. Nur im
unmittelbarsten Bereich, durch neben den Zielen zusätzlich eingesetzte Mittel, die
Wien in die Hand genommen hat, um hier tatsächliche effiziente Maßnahmen für
den Arbeitsmarkt in Wien zu setzen, hat Wien auch selbst im Bereich ihrer
Verwaltung und ihrer Unternehmen diese Verantwortung wahrgenommen.
Was ist auf Bundesebene passiert?
Lehrlingskontingente wurden zurückgefahren. In Wien haben wir die
Lehrlingskontingente erhöht, im vergangenen Jahr um 400 zusätzliche
Lehrlinge in dieser Stadt. Das lassen wir uns nicht schlecht reden, das haben
wir nicht notwendig und ich glaube, die Maßnahmen zeigen, wir haben hier gute
Politik geleistet, meine Damen und Herren. (Beifall
bei der SPÖ. – GR DDr Eduard Schock: Sie brauchen noch ein Seminar beim VBgm
Rieder!)
Nein, ich brauche das Seminar mit
Sicherheit nicht, weil man es tatsächlich ablesen kann. Wenn in ganz Österreich
die Arbeitslosigkeit erst seit dem Sommer gesunken ist und in Wien bereits 2005
das ganze Jahr über sinkende Arbeitsmarktzahlen zu sehen sind, dann zeigt es
die Leistungen dieser Stadtverwaltung, die Leistungen des Wirtschafts- und
Finanzstadtrates, meine Damen und Herren, und vor allem auch die
Instrumentarien, die wir in Wien geschaffen haben und die alle anderen
Bundesländer ja noch gar nicht haben. Sie wären froh, wenn sie einen WAFF
hätten, meine Damen und Herren. (Beifall
bei der SPÖ. – GR DDr Eduard Schock: Das sind Jobs, die nicht einmal eine
Krankenversicherung oder Pensionsversicherung haben, und Sie sind
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