Gemeinderat,
14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 108
Pensionserhöhungen stattgefunden hat. Auch die SPÖ
tritt ja für diese Pensionserhöhung ein, aber, Herr Klubobmann, wenn Sie sich
schon auf Bundesebene so sehr für eine Pensionserhöhung einsetzen, gleichzeitig
aber hier in Wien mit Ihrer Strompreiserhöhung, mit Ihrer Gaspreiserhöhung den
Pensionisten ihre Erhöhung dann wieder wegnehmen, dann passt das einfach nicht
zusammen. Herr Klubobmann, das passt nicht zusammen, und wir fordern Sie auf:
Erhöhen Sie wenigstens den Heizkostenzuschuss in Wien - den Heizkostenzuschuss
für die sozial Schwächsten! (Beifall bei der FPÖ. – GRin Erika Stubenvoll:
Ist ja schon erhöht!)
Was hat die SPÖ nicht noch alles versprochen!
Gusenbauer hat versprochen, die Arbeitslosigkeit um 100 000 Menschen zu
reduzieren - das wäre eine Halbierung.
Herr Finanzstadtrat! Meine Damen und Herren! Es wird
dies auch die erste Aufgabe eines roten Bundeskanzlers - in einer großen
Koalition wahrscheinlich, oder vielleicht auch in einer Minderheitsregierung -
sein, dieses Ihr Wahlversprechen vom heurigen September vor der Wahl
einzulösen. Denn wo sind denn die meisten dieser Arbeitslosen? - Sie sind in
Wien, Herr Stadtrat! Bei uns gibt es 70 000 Arbeitslose von insgesamt
200 000. Und Gusenbauer hat versprochen, die Arbeitslosigkeit in Wien zu
halbieren, und das heißt bei uns in Wien: ein Minus bei den Arbeitslosen von
35 000 Menschen.
Herr Stadtrat! Wir werden Sie an diesem
Wahlversprechen Ihres Spitzenkandidaten messen. Die erste Pflicht von Herrn
Gusenbauer wird es sein, dieses sein Wahlversprechen vom heurigen September
auch einzulösen. Denn Ihre bisherige Ausrede auf die Bundesregierung fällt weg,
und das ist das Positive: Sie werden keine Ausrede mehr haben, wenn Sie selbst
in der Regierung sitzen! Und ich versichere Ihnen: Wir werden ganz genau darauf
schauen, wie Sie es mit diesem Wahlversprechen halten. Wir werden Sie daran
messen, Herr Stadtrat, ob Sie dieses Wahlversprechen auch einhalten werden! (Beifall
bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren! Es gibt auf dem Arbeitsmarkt
in Wien noch ein weiteres interessantes Phänomen, nämlich das Phänomen, dass
von diesen neuen Arbeitsplätzen fast alle nur mehr mit ausländischen Staatsbürgern
besetzt werden. Herr Vizebürgermeister, das zeigt auch, dass Ihre Antworten
hier viel zu kurz greifen. Erinnern wir uns doch ein Jahr zurück: Nach dem
großen Wahlerfolg von uns Freiheitlichen bei der Wahl hat es ja gute Vorsätze
und Versuche gegeben, neue Wege in der Fremdenpolitik zu gehen. Sogar der
Bürgermeister hat versprochen, hier neue Akzente zu setzen. Wie schauen diese
Akzente heute etwa im Budget aus? - Diese neuen Akzente schauen so aus, dass
die Stadt im nächsten Jahr ihr Integrationsbudget um 3 Millionen EUR
aufstockt - Sie haben das nicht einmal erwähnt, Herr Stadtrat -:
3 Millionen EUR mehr als Antwort auf die Zuwanderungsprobleme in
unserer Stadt, auf die Probleme, dass die hier geborenen Menschen in ihrer eigenen
Stadt keinen Arbeitsplatz mehr finden, auf die Probleme, dass bereits längst
hier aufhältige und auch gut integrierte Menschen keinen Arbeitsplatz mehr
finden, weil die Zuwanderung ein gigantisches Lohndumping ausgelöst hat, weil
die Unternehmen heute immer weniger Lohn zahlen müssen und weil dadurch eben
fast nur mehr Billigarbeitskräfte aus dem Ausland engagiert werden. Die
Statistik zeigt uns, Herr Stadtrat, dass es im letzten Jahr etwa, aber auch
heuer, ein starkes Plus eben nur bei den ausländischen Arbeitskräften gegeben
hat. Unsere Wirtschaft ist kaum mehr bereit, neue Arbeitsplätze auch mit
Inländern zu besetzen. Und was heißt denn das? - Das heißt, dass die Wiener in
ihrer eigenen Stadt auf dem Arbeitsmarkt immer mehr verdrängt werden!
Es ist interessant, dass trotzdem die
Ausländerarbeitslosigkeit höher ist, dass die Gesamtarbeitslosigkeit bei
10 Prozent liegt, die Arbeitslosigkeit der Ausländer aber sogar bei
15 Prozent, meine Damen und Herren. Wie ist das erklärbar? - Das ist nur
so erklärbar, dass sogar Menschen, die bereits lange hier wohnen, die gut
integriert sind, jetzt immer mehr von ihrem Arbeitsplatz verdrängt werden. Das
ist ja der Grund, warum wir in der Wahlbewegung auch so einen starken Zulauf
hatten - wir haben das gemerkt und ganz deutlich gespürt -, etwa auch von
Menschen mit Migrationshintergrund, wie das heute so schön formuliert ist, von
Menschen, die bereits integriert sind, die hier leben und die merken, dass
eigentlich nur wir ihre Interessen vertreten - weil genau diese integrierten
Zuwanderer ja die Ersten sind, Herr Stadtrat, die durch die Neuzuwanderung
jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren.
Meine Damen und Herren! Das ist auch der Grund, warum
wir in der Wahlbewegung so einen starken Zulauf von jungen Menschen gespürt
haben - von jungen Menschen, die heute im Stich gelassen werden, die merken,
dass sie die ersten Opfer dieser neuen Zuwanderung sind, dass sie die Opfer
dieser Politik sind, weil sie heute mit schlechteren Chancen ins Leben starten
müssen, weil sie heute in ihrer eigenen Stadt nämlich kaum mehr einen
Arbeitsplatz finden. Die Menschen spüren daher, dass es falsch ist, noch mehr
Menschen ins Land zu holen, solange wir nicht einmal diesen unseren eigenen
jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgern einen Arbeitsplatz in Wien anbieten können.
Wir spüren das, meine Damen und Herren! Es schießen
daher auch in ganz Wien derzeit freiheitliche Jugendbewegungen wie Schwammerl
im August aus dem Boden.
Meine Damen und Herren! Es wird auch die erste
Aufgabe eines roten Bundeskanzlers, die erste Aufgabe des Herrn Gusenbauer
sein, das zu tun, was etwa die Gewerkschaft ganz klar fordert. Die Gewerkschaft
und auch Kollege Hundstorfer fordern ja etwa, die vorzeitige Öffnung des
Arbeitsmarktes für unsere Nachbarländer zu verhindern. Die Aufgabe von Gusenbauer
wird es daher sein, genau das, was die Gewerkschaft fordert, also den
Einwanderungsstopp, auf Bundesebene umzusetzen.
Herr Vizebürgermeister! Wir
fordern Sie daher auch in Wien auf: Setzen Sie endlich hier Ihre Prioritäten
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