Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 80
das auch prägend für die Darstellung in der Phase ist, in der dann die Planungen des Bahnhofes im Detail laufen, die Architekten oder der Architekt dies auch tatsächlich darstellen können und umsetzen können. - Das ist der eine Teil, der Bahnhof selbst.
Der zweite Teil sind alle Projekte, die dort im
Bürobereich beziehungsweise im Wohnbaubereich passieren werden. Dort gilt
wiederum, dass es Wettbewerbe geben wird, zum Beispiel einen Wettbewerb für die
Zentrale der Erste Bank; hier sind wir gemeinsam mit der Erste Bank schon in
der Vorbereitung. Es wird natürlich Bauträgerwettbewerbe im Wohnbaubereich geben,
und genauso, wie wir das beim Leopoldpark, beim Bednarpark am Nordbahnhof-Areal
gemacht haben, wird es auch für die zentrale Parkanlage auf dem frei werdenden
Frachtenbahnhofareal einen Wettbewerb geben.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die 2. Zusatzfrage: Herr GR Hoch.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Meine Frage geht in eine
etwas andere Richtung, mich würde Folgendes interessieren: Was können Sie
unternehmen beziehungsweise was tun Sie, damit insbesondere bei Bauvorhaben von
im Mehrheitsbesitz der Stadt Wien befindlichen Unternehmen die ökologischen
Grundsätze und damit ökologisch vertretbare Baumaterialien verwendet werden?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr Gemeinderat!
Die Bauordnung für Wien sieht hier massive Regelungen
vor, und ich sehe keine Veranlassung, mich außerhalb der Bauordnung für Wien zu
bewegen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Dr Troch, Sie haben die 3. Zusatzfrage.
GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Zurück zum
Wettbewerbsleitfaden. Mich würde dort vor allem die Praxis interessieren: Wie
schaut diese konkret bei Unternehmen aus, die sich mehrheitlich im Besitz der
Stadt Wien befinden; wie kommt da der Wettbewerbsleitfaden zur Anwendung?
Können Sie dafür einige Beispiele nennen? Und wie schaut es bei Privaten aus?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Zunächst einmal: Beginnen wir bei den Unternehmen der Stadt Wien. Hier ist ja
das Beispiel Oberlaa schon beschrieben worden; man könnte das noch erweitern,
zum Beispiel um das neue Krankenhaus Floridsdorf. Dort ist jetzt schon in der
Auslobung, in der Suche des Generalunternehmers plus des Grundstückes,
festgeschrieben, dass anschließend der Generalunternehmer einen Wettbewerb,
einen Objektwettbewerb durchführen muss, das wird überbunden, und wir werden
das mit dem künftigen Spitalshersteller sehr genau betreiben.
Ein weiteres Beispiel ist die Pflegeanstalt in
Liesing. Auch dort ist vom Krankenanstaltenverbund ein Wettbewerb ausgelobt
worden. Wir haben ja die Siegerprojekte präsentiert, und es hat dort zum
Beispiel ein Architekt gewonnen, der in Vorarlberg schon solche Pflegeheime
errichtet hat und bisher in Wien noch nicht aktiv geworden ist.
Zu den Externen, zu den Privaten: Hier möchte ich als
Beispiel einen Wettbewerb erwähnen, der erst unlängst abgewickelt wurde. Wir
haben eine sehr erfolgreiche Bank in Wien, die Volksbanken AG, die
erfreulicherweise ihre Zentrale in der Innenstadt erhalten möchte, im
9. Bezirk und im Weltkulturerbe; dort will sie nicht das gesamte Gebäude
abreißen, sondern wesentliche Teile sollen erhalten werden. Dort gab es
ebenfalls einen sehr schwierigen, sehr komplexen Wettbewerb, in der Abwicklung
auch genau dem Wettbewerbsleitfaden folgend.
Ich könnte Ihnen dazu noch viele andere Beispiele
nennen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Nächste Zusatzfrage: Frau GRin Frank.
GRin Henriette Frank (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Sie haben in dieser Wiener Architekturdeklaration
unter anderem auch festgelegt, dass zu den Zielen von Wettbewerben verstärkt
die breite Beteiligung der Expertinnen und Experten und so weiter gehört. Ich
habe vor längerer Zeit einen Antrag gestellt, der darauf abzielt, dass schon im
Vorfeld aus Sicherheitsgründen bei Wettbewerben und bei der Planung die Polizei
mit eingebunden werden kann. Es wurde dies abgelehnt. Die Medien schreiben
jetzt wieder in Bezug auf Banken, dass dies doch von Vorteil wäre.
Ich möchte jetzt fragen,
inwieweit Sie sich das vorstellen können, aber es auch betreiben können, auch
im Hinblick auf private Wohnbauten und städtebaulich. Es geht dabei auch um die
Stellung der Objekte im Einzelnen zueinander, wobei der Sicherheitsgedanke ein
wesentlicher ist, und um das einzelne Projekt, zum Beispiel im Wohnbau bei
öffentlichen Bauten. Inwieweit werden Sie hier auch verstärkt die
Zusammenarbeit mit der Polizei suchen und die Polizei einbinden?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Wir
haben natürlich die Polizei als Freund und Helfer, und wir binden sie dort ein,
wo es sehr notwendig und sehr sinnvoll ist, also in allen Bereichen, in denen
es darum geht, dass besondere Gefährdungspotentiale vorhanden sind und die
verschiedenen Gliederungen der Polizei wesentliche Beiträge leisten können.
Ein weiterer Bereich, der mir sehr wichtig ist, ist, dass
wir die Leitstelle für frauengerechtes Bauen und Planen der Magistratsdirektion
intensiv einbinden, dass dies in der gesamten Gestaltung des öffentlichen
Raums, aber nicht nur dort, sondern auch im Wohnbaubereich passiert, dass dies
auch in der Erstellung der Grundlagen für größere Objekte wie zum Beispiel für
Bahnhöfe passiert.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. - Letzte Zusatzfrage: Frau Dipl Ing Gretner,
bitte.
GRin Dipl Ing Sabine Gretner
(Grüner Klub im Rathaus): Ich möchte noch einmal auf den Zentralbahnhof
zurückkommen. Der Vergleich mit Wien-Mitte amüsiert mich ein wenig, weil ich
finde, dass es in diesem
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