Gemeinderat,
10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 96
Ergebnis der Geschäftstätigkeit des Krankenanstaltenverbundes hat sich sehr positiv verändert. Es ist nur mehr ein Minus von 39 Millionen EUR. Die Reinvestitionsquote, an der die Gesundheit eines Unternehmens gemessen wird, liegt bei 120 Prozent, also wesentlich über dem normalen Durchschnitt.
Im Jahr 2005 wurden auch
die Vorbereitungsarbeiten für den Wiener Landesgesundheitsfonds getroffen, der
den Krankenanstaltenfinanzierungsfonds abgelöst hat, mit dem Ziel der
Finanzierung, Planung und Steuerung des Gesundheitswesens. Derzeit ist bereits
die konkrete Umsetzung zur Erstellung von Detailplänen im Gange. Wir in Wien
sind stolz darauf, dass jeder Cent und jeder Euro, der in dieses Nonprofit-Unternehmen
Krankenanstaltenverbund investiert wird, doppelt gut angelegt ist, denn es ist
eine Investition in die Gesundheit der Wienerinnen und Wiener. (Beifall bei
der SPÖ.)
Die Schwerpunkte des letzten
Jahres waren unter anderem die Vorarbeiten zur Gründung der Dialysegesellschaft
gemeinsam mit der Wiener Gebietskrankenkasse und den Barmherzigen Brüdern.
Diese Gesellschaft wird langfristig eine hochwertige Versorgung der
Dialysepatienten sicherstellen und es werden im Vollausbau 72 Plätze im
Dreischichtbetrieb für 400 Patienten zur Verfügung stehen. Man muss dabei
bedenken, dass es in ganz Österreich 3 000 Dialysepatienten gibt, allein
in Wien davon 700, das ist also fast ein Viertel, kann man sagen. Die Tendenz
wird auch in den kommenden Jahren, wie wir annehmen, um 7 bis 10 Prozent
steigen, weil natürlich die Menschen auf Grund dieser tollen Versorgung und
guten Versorgung länger leben können, und das ist ja auch das Ziel dieser
Betreuung.
Wir haben aber auch in
anderen Bereichen schon in den letzten Jahren die Dialysestellen ausgebaut, und
so bieten wir im AKH 24 Plätze an, in der Rudolfstiftung 16, in Hietzing 8.
Im SMZ-Süd, im Kaiser-Franz-Josef-Spital, wurde erst vor zwei Jahren die neue
Dialyse am Dach ausgebaut mit 12 Plätzen, im Donauspital wurden
13 Plätze errichtet, im Wilhelminenspital in Kooperation mit der
Gebietskrankenkasse 20 Plätze und im Hanusch-Spital in Kooperation mit der
Gebietskrankenkasse auch 20 Plätze. Und da sind natürlich auch immer
9 freie Plätze für die Akutversorgung eingeplant, denn wir können ja nicht
eine Vollauslastung durchführen und dann für einen neu dazugekommenen Patienten
keinen Platz zur Verfügung stellen.
Es werden auch in Zukunft natürlich weitere Plätze
ausgebaut. Es ist geplant, dass in den nächsten Jahren um
7,5 Millionen EUR Dialyseplätze für 102 PatientInnen im
Wilhelminenspital und in der Rudolfstiftung, wo wir ja die Investitionspläne
des Krankenanstaltenverbundes gesehen haben, ausgebaut werden. Ich bin ganz
sicher, dass wir mit diesem Ausbau, mit dieser Investition, eine besonders
patientenfreundliche Möglichkeit der Dialyse in einer angenehmen Umgebung in
Zukunft zur Verfügung stellen werden können.
Im vergangenen Jahr wurden auch die Vorarbeiten für
die Gründung der Projektentwicklungs- und Baumanagementgesellschaft geleistet,
aber auch für ein Modell zur Steigerung der Patientensicherheit, das uns ganz
wichtig ist. In der Untersuchungskommission haben wir immer wieder besprochen,
dass wir gerade im Bereich Fehlerkultur mit den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern arbeiten müssen, um eine effiziente Fehlerkultur zu entwickeln.
Und was mich daran besonders freut, ist, dass die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter diese Angebote sehr zahlreich angenommen haben und bereits Methoden
zur Bewältigung der Risken entwickelt haben.
Ganz wichtig ist mir auch im Krankenanstaltenverbund
das Opferschutzprojekt. Wir alle wissen, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder
ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem ist und dass gerade in den Spitälern
diese Wunden zunächst einmal erkannt werden. Deshalb hat man auch das Projekt
Opferschutz im Krankenhaus eingerichtet. Mittlerweile konnte es flächendeckend
auf alle Spitäler ausgedehnt werden, und die Mitarbeiter sind in sehr guter
Kooperation mit den Operschutzeinrichtungen der Stadt.
Ganz wesentlich hat auch im Frühjahr 2005 die Planung
für die Neugestaltung der Spitalslandschaft im Krankenanstaltenverbund
begonnen. Mit der Schaffung des neuen Standortes im Krankenhaus Nord, das
voraussichtlich 2011, 2012 errichtet sein wird, werden die Leistungszentren der
zu verlagernden Standorte Semmelweisklinik, des Orthopädischen Krankenhauses in
Gersthof und des Krankenhauses Floridsdorf an diesen Standort transferiert.
Weiters wird dann auch die Ausgliederung einiger
Bereiche aus dem Krankenhaus Hietzing möglich werden, denn mittlerweile ist ja
bereits der Zusammenschluss des Neurologischen Zentrums Rosenhügel und des
Krankenhauses Hietzing erfolgt, und damit wurde auch ein weiterer großer
Schritt zur Kostenoptimierung gesetzt.
Im AKH wurde in der vergangenen Woche sozusagen ein
zehnjähriger Geburtstag gefeiert. Wir sind stolz darauf, dass die medizinischen
Spitzenleistungen im Bereich Forschung, Entwicklung und Lehre im AKH
internationale Anerkennung finden, denn das Zusammenwirken neuer medizinischer
und pflegerischer Leistungen und neuer Spitzenleistungen zum Wohle der
Bevölkerung ist ein wesentlicher Teil des Ausbildungsangebotes, das die
medizinische Universität mit dem AKH durchführt.
Der Erfolg des Allgemeinen Krankenhauses und die
hervorragenden Leistungen in der Patientenbehandlung tragen wesentlich zur
Spitzenforschung und zur ausgezeichneten Lehre für Studenten und Ärzte bei.
Auch konnten große Investitionen im AKH getätigt
werden, wie die Angiographieanlage und der 64-zeilige Computertomograph. Es
sind dies modernste Großgeräte, in denen Patienten schonend und schneller
untersucht werden können und so auch rasch einer Behandlung zugeführt werden
können.
Auch weltweit anerkannt wurde die von Forschern und
Medizinern im AKH entwickelte besonders kleine Herzpumpe für schwer herzkranke
Patienten.
Aber bei uns in Wien hat halt Wissenschaft und
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