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Gemeinderat, 9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 97 von 108

 

Stadtrat? Ist er schon der Nachfolger?)

 

Lassen Sie mich das ein bisschen verdeutlichen, was ich persönlich unter Verharmlosung begreife. Es wird das jetzt beim Psychosozialen Dienst mit dem Alkohol zusammengemixt. Das habe ich dort auch erwähnt. Der grundsätzliche Unterschied ist, dass das eine unter Strafe gestellt ist und das andere nicht. Deswegen sind wir grundsätzlich nicht der Meinung, dass man es vermengen sollte, was nicht heißt, dass Alkoholsucht kein Problem ist. Das stelle ich eindeutig fest! (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Wenn Sie das in Abrede stellen würden, das wäre Verharmlosung!) Dazu komme ich gleich.

 

Aber Verharmlosung ist zum Beispiel, aktuelles Beispiel, Rainhard Fendrich macht ein Konzert mit Ambros und mit Danzer und die Frau Vizebürgermeister sagt, das ist ein Freund, dort muss man hingehen und es gibt ein schönes Interview im Fernsehen. Das ist Verharmlosung, denn das ist die Vorbildwirkung! Mein Gott, das bisschen Kokain, was der genommen hat, ist ja gar nicht tragisch! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Da hätte sie im Fernsehen anmerken müssen, dass das sehr wohl eine gefährliche Droge ist. Was die für Folgen hat, sieht man ihm im Gesicht an. Der Bursche ist momentan ziemlich fertig. Im letzten "NEWS" haben Sie schon einen Kokaintest. In jedem zweiten Lokal in Wien konnte man in den Nassräumen Spuren von Kokain finden. Es ist also nicht so, dass das einer nimmt und sonst keiner. Es gibt schon mehrere, die sich dazu bekennen. Aber wenn man das übergeht und sagt, das kann jedem einmal passieren, ist das eine Verharmlosung. Da muss man eine Vorbildwirkung zeigen. Ich würde das, um ein bisschen etwas Positives zu sagen, so vergleichen, wenn der Schüssel 1 000 EUR einzahlt und am Tag vorher sagt, die fürchten alle um ihren Arbeitsplatz, darf er das auch nicht machen. Eine ähnliche Dimension hat das für mich, wenn die Frau Vizebürgermeisterin sagt, das ist ein Freund und das war nur ein bisschen Kokain.

 

Dann möchte ich noch ganz kurz auf den Verein ChEck iT! eingehen. (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Das ist eine Unterstellung! Das hat sie nie gesagt!) - Sie hat nie etwas von einem Freund gesagt? (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Fürs Protokoll: Das ist eine Unterstellung! Das hat sie nie gesagt!) Vom Kokain hat sie nichts gesagt. (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Sie hat gesagt, dass sie in einer schwierigen Situation ist! Sie hat in keinster Weise Kokain verharmlost!) Nein, das hat sie nicht. Das brauchen wir nicht richtig zu stellen. (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Doch!) Ich habe nicht behauptet, dass sie das Kokain verharmlost hat, sondern ich habe behauptet, sie hätte in dieser Situation etwas sagen sollen. Er ist ein Freund, wir stehen zu ihm, aber man darf nicht darüber hinwegsehen, dass er kokainsüchtig war und dass Kokain eine gefährliche Droge ist! Das hätte sie sagen können, aber das hat sie nicht gesagt. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Aber lassen sie mich noch ein paar Worte zum Verein ChEck iT!, Einrichtung für KonsumentInnen von Freizeitdrogen, als Beispiel von Verharmlosung sagen. Da stelle ich mir schon die Frage: Was ist eine Freizeitdroge? Der Gegensatz zu einer Arbeitsdroge oder der Droge Arbeit? Oder nimmt man das nur in der Freizeit?

 

Auf der Homepage kann man sich informieren über Risikoreduzierung, Mischkonsum, Tipps für Frauen und Männer, Überdosierung, Safer Sex, alles Mögliche, durchaus informative Dinge, was die einzelnen vielfältigen Arten von Drogen betrifft. Aber wenn man sich dann durchliest, wie das geschrieben ist, denke ich dabei immer, da ist nicht dahinter, dass man die Jugendlichen davon abhalten will, sondern man berät sie, wo die Folgen vielleicht am geringsten sind. Sie schreiben: „Wenn du trotz gesundheitlicher und strafrechtlicher Risiken psychoaktive Substanzen konsumierst, solltest du dich mit den Wirkungen und Gefahren gut auskennen. Ort der Einnahme und Personen, die bei dir sind, beeinflussen die Wirkungen der Substanzen. Negative Stimmungen können verstärkt werden. Konsumiere daher nur in einer für dich angenehmen Atmosphäre..." (GR Mag Rüdiger Maresch: Das ist ein Wahnsinn! Sie haben überhaupt keine Ahnung, wovon Sie reden! - GR Heinz-Christian Strache: Das dient nur zur Koordinierung von Drogenkonsum!) - Unterbrecht mich nicht dauernd! Das ist ja unglaublich! (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Das ist unangenehm! Man kann nicht gescheit reden! Ich höre zu!) Ist meine Redezeit beschränkt? Oje, dann muss ich mein Konzept ändern. Sieben Minuten. – „Konsumiere daher nur in einer für dich angenehmen Atmosphäre, wenn du dich gut fühlst und vertrauensvolle Freunde um dich hast." - Ich würde sagen: „Konsumiere gar nicht!" Unser Ziel muss sein, den Jugendlichen zu sagen: „Konsumiere gar nicht!" (Beifall bei der FPÖ.)

 

Dann schreiben sie: „Du musst also aufpassen, dass da keine gefährlichen Beimischungen sind, deswegen lass es von uns eben checken. Viele psychoaktive Substanzen können auf unterschiedliche Art und Weise eingenommen werden. Informiere dich daher über die am wenigsten gesundheitsschädliche Art des Konsums. (GR Kurth-Bodo Blind: Das ist ein Wahnsinn!) Nach einer Konsumpause, vor allem bei Heroin, verträgst du weniger Stoff als zuvor, also Gefahr von Überdosierungen." Dann schreiben sie etwas ganz Unglaubliches: „Beim Herunterkommen von der Droge...", als ob das etwas Selbstverständliches wäre, dass man die Leute so berät, „...achte darauf, dass du am nächsten Tag keinen wichtigen Verpflichtungen wie Schule oder Job nachkommen musst und plane genügend Zeit zum Ausruhen ein. Fülle schon vorher deinen Kühlschrank und gönne dir ein gutes, ausgewogenes Essen, Fruchtsäfte und Mineralwasser." - Also das ist nicht die Art der Beratung, die wir uns vorstellen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

 

„Falls du regelmäßig und auch unter der Woche konsumierst,... ", also da ist nichts mehr mit Ausruhen, Arbeit, Schule und weiß der Kuckuck was, „...solltest du eine Konsumpause einlegen. Wenn dir das schwer fällt oder du andere psychische oder körperliche Probleme hast, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen." (GR Heinz-Christian Strache: Professionelle Hilfe,

 

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