Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 108
so ist das positiv. Noch positiver ist, dass fast 30 Prozent, nämlich 29 Prozent aus den Bundesländern kommen, ein sehr großer Teil davon aus Niederösterreich und immerhin 4 Prozent aus dem Ausland. Das ist bei der Besucherzahl auch eine Größe, die man nicht bei allen Festivals kennt.
Zu den Bundesländern: Schauen Sie, ich möchte
versuchen, Ihnen vielleicht auch Hintergrundinformationen zu liefern. Es gehen
Ihnen dagegen ohnehin die Argumente aus. Ich bin schon neugierig, wie Sie das
beim 25 Jahre-Jubiläum machen werden. Da werden Sie dann nämlich endgültig
keine Argumente mehr dagegen haben, zumindest keine wirklichen.
Wenn man nämlich betrachtet, wie der Veranstalter
Kooperationen mit anderen eingeht, zum Beispiel mit den Österreichischen
Bundesbahnen, so mag das scheinbar eine Kleinigkeit sein. Aber wenn man sich
dann anschaut, dass durch diese Kooperation mit Niederösterreich ein
Modal-Split, also eine Aufteilung des öffentlichen Verkehrs und des Individualverkehrs
von 50 zu 50 erreicht wird, dann ist das nicht irgendwas. Da müssen
Sie mir ein großes Event dieser Art in Österreich oder anderswo auf der Welt
zeigen, das da mithalten kann! Wie gesagt, oberflächlich betrachtet ist das
vielleicht bedeutungslos. Aber wenn man in die Tiefe geht, dann ist das, meine
Herrschaften von den GRÜNEN, ein Beitrag zum Umweltschutz, das nur so nebenbei
bemerkt.
Die Medienarbeit. Abgesehen davon, dass sich die
Internetseite des Donauinselfestes international wirklich sehen lassen kann,
stimmt es Sie vielleicht traurig, wenn unter anderem den Sozialdemokraten, an
der Spitze Prof Harry Kopietz - danke, lieber Harry, noch einmal danke Herr
Professor... (Beifall bei der SPÖ.) Ich muss mich bei ihm nicht einhau’n,
wir sind jahrelang Freunde und auch Sportfreunde über die Parteigrenze hinweg.
Nur am Fußballfeld sind wir manchmal Gegner, aber auch das ist freundschaftlich
gemeint. (Allgemeine Heiterkeit.)
Rund 1 000 Berichte gibt es in den Medien,
200 davon im TV, 150 im Hörfunk, 300 Tageszeitungsberichte,
200 in Online-Medien und der Rest in Magazinen und Wochenzeitungen. Es
ärgert Sie vielleicht, meine sehr geehrten Damen und Herren, insbesondere Sie,
dass Sie Derartiges nicht bewegen können, auch wenn es noch so spektakuläre
Aktionen irgendwo im Grün- oder im Waldbereich sind. Das können Sie nicht
bewegen! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Wenn man sich das umfangreiche Kulturprogramm anschaut,
so gibt es immer wieder Neuerungen und immer wieder neue Partner wie diesmal
eine eigene Klubinsel mit MTV und ATV+ und den Playstation-Singstar-Wettbewerb.
Das sind alles Dinge, von denen junge Leute auch etwas haben, unabhängig von
ihrer Parteizugehörigkeit. Kein Mensch fragt und der Herr Ebinger ist ja
wahrscheinlich auch nicht gefragt worden, als er das Donauinselfest besucht
hat, ob er von der SPÖ, von der ÖVP oder von der FPÖ ist. Das ist einfach
wertvoll. (Allgemeine Heiterkeit.) So bekannt ist er wahrscheinlich auch
nicht, dass ihn dort jeder kennt. (GRin Mag Marie Ringler: Wer hat die
Playstation bezahlt oder ist das Kulturgeld?) Na ja, wenn es eine
Subvention für ein Fest gibt, dann ist ein Teil Kulturgeld. Andere Dinge bei so
einem Fest rechnen sich selbst, weil Gesellschaften und Firmen bereit sind zu
subventionieren. Sie können aber trotzdem... (GRin Mag Marie Ringler: Wer
hat das eigentlich bezahlt? Wer hat diese Playstation bezahlt?) Das ist
keine Fragestunde, die Fragestunde ist längst vorbei. (Allgemeine
Heiterkeit.) Ich bin ein ganz ein gewöhnlicher Gemeinderat so wie Sie. (Beifall
bei der SPÖ.) Ich bitte daher, fortsetzen zu dürfen. Sie können sich dann
ja ohne weiteres noch einmal melden. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Sie
können sich dann ohne weiteres noch melden.
Ich komme jetzt auf die wirtschaftliche Bedeutung des
Donauinselfestes. Wenn man von Subventionen, vom viel Geld Ausgeben von der
Stadt redet, dann soll man sich die Mühe machen, auch die Rechnung
aufzustellen: Was kommt da in diese Stadtkasse oder in die Kassa so mancher
Firma – das ist ja gut so – hinein? Ich kann Sie gleich beruhigen, meine Firma
arbeitet nicht am Donauinselfest, damit Sie da nicht noch etwas hinein
interpretieren.
Fast 40 Millionen EUR werden hier bewegt,
die in die Wiener Wirtschaft gehen. Das sind durchschnittlich rund 30 EUR
pro Besucher, kann man sagen. Das richtet sich natürlich auch daran, ob jemand
von Wien ist oder von weiter angereist ist. Die Besucher zum Beispiel aus den
Bundesländern - und das ist eine Studie, die 2005 erarbeitet wurde - geben
schon 100 EUR aus. Direkt beim Festbesuch selbst sind es
22 Millionen EUR, die bewegt werden.
Das Donauinselfest ist bezüglich seines
wirtschaftlichen Nutzens unter den Top 5 - hören Sie bitte gut zu - neben
den Wiener Festwochen und anderen musikalischen Veranstaltungen.
Ich möchte zum Schluss kommen und mich auch dafür
bedanken, dass es diese Diskussion gegeben hat und es Gegenstimmen geben wird,
denn es tritt dann das ein, was keiner mehr für möglich gehalten hat: Das
Donauinselfest bekommt einfach noch mehr Werbung. Das wird sicher in den Medien
berichtet werden. Ich zumindest werde dafür sorgen und andere auch. Danke für
die Werbung!
Es kann ja tatsächlich bei den Fraktionen, die
dagegen sind - ich möchte Ihnen nicht persönlich nahe treten -, nur der
Neidkomplex auf all das sein, was sich am Donauinselfest abspielt, weil Ihnen
eben in dieser Stadt die Kompetenz fehlt, nämlich im Kulturbereich, im
Sportbereich und im Wirtschaftsbereich. Das zwingt Sie wahrscheinlich dazu,
dagegen zu stimmen, denn in Ihrem Innersten haben Sie ja selbst gesagt, es ist
gar kein schlechtes Fest. Ich habe mich ja nicht verhört. Aber das zwingt Sie
wahrscheinlich dazu, dagegen zu stimmen.
Ich halte fest, dass das Donauinselfest
wieder für gute Unterhaltung sorgen wird, ein Kulturgenuss und ein
Freizeiterlebnis ist und für jeden Geschmack sowohl im kulturellen Bereich als
auch im Sportbereich und auch für jedes Alter etwas hat. Es ist das Fest der
Feste
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