Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 108
Stellplätze. Nehmen wir den 3. Bezirk oder noch viel ärger den 14. Bezirk. Da plant man jetzt die Verlängerung der U4 nach Auhof. Das ist eine alte freiheitliche Forderung von unseren Mandataren im 14. Bezirk und der Gesamtfraktion. Endlich macht man das, ob in fünf Jahren oder sieben oder zehn, man baut aber gleichzeitig eine vollkommen unnötige Park and Ride-Anlage in Hütteldorf, gegen die wir uns gewehrt haben, gegen die sich die Bürger gewehrt haben, wo es keine Zufahrtsrelationen gibt, nur damit ich beweisen kann: Ich habe dort eine Park and Ride-Anlage. Und die Bürger dort freuen sich wahnsinnig, dass man die dort hinbaut. Abgesehen davon, dass auch Spielhöllen dort hinkommen. Das ist aber ein ganz anderes Thema.
Meine Damen und Herren!
Sie haben in Park and Ride ebenfalls restlos versagt, was den Parkraum
betrifft. (Beifall bei der FPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen
und Herren! Gehen wir gleich weiter mit dem Rechnungshofbericht – wir haben
jetzt die Garagen, wir haben Park and Ride – über die Parkraumbewirtschaftung.
„Bei der Parkraumbewirtschaftung entschied sich die Stadt für eine großräumige
Kurzparkregelung. Die ab dem Jahr 1959 sukzessive eingeführten Kurzparkzonen
wurden ab dem Jahr 1975 mit zunächst stark steigenden Tarifen
gebührenpflichtig. Die Stadt führte ab dem 1. Juli 1993 die
großflächige Parkraumbewirtschaftung zunächst im 1. Bezirk und in weiterer
Folge vom 2. bis 9. und im 20. Bezirk ein." Das habe ich zuerst
schon hier gesagt: Wieder die Abzockerei. Aber da gibt es noch eines drauf.
Da kommt ein hoher Beamter
der Stadt Wien, nämlich der Verkehrsplaner der MA 18, vor einigen Wochen
drauf, dass man das City-Parken, also das Parken im 1. Bezirk, auf
4,40 EUR pro Stunde verteuern sollte. Ich habe außer einigen lahmen Entgegnungen
des Herrn Stadtrates – vom Herrn Bürgermeister habe ich gar nichts gehört –
nichts vernommen. Da ist nichts entgegengesetzt worden. Die Begründung dieses
Verkehrsplaners: Wenn man hier alles über den Preis regelt – Sozialisten reden
etwas über den Preis, unglaublich, das ist die Befürwortung –, dann wird sich
alles von selber regeln, die Oberfläche wird frei sein. Dann führen wir noch
die Kurzparkzone bis 24 Uhr ein, und wir ersparen uns alle Garagen.
Meine Damen und Herren!
Das ist ein derartiger Fehlschluss, denn wer heutzutage am Abend in die City
fährt, der fährt ja nicht, um einzukaufen oder herumzuflanieren, sondern die
Leute, die dort hinfahren, die können es sich leisten, ihrem Amüsement
nachzugehen, die können es sich leisten, in Lokale zu gehen, ins Theater, in
Kinos und Sonstiges. Na, glauben Sie ernsthaft, dass die es sich nicht leisten
können, einen Kurzparkschein bis 24 Uhr auszufüllen? Das ist doch
lächerlich! Dann haben die Anrainer erst recht keinen Parkplatz, obwohl sie im
Jahr Hunderte Euro zahlen.
Das ist unglaublich! Herr Stadtrat, machen Sie dem
ein Ende! City-Parken um 4,40 EUR und Kurzparkzone bis 24 Uhr muss
auf das Schärfste bekämpft und abgelehnt werden. (Beifall bei der FPÖ.)
Dieses Argument ist genauso falsch wie jenes der
GRÜNEN oder auch das der Frau Bezirksvorsteherin Stenzel, der ich ja durchaus
einige Sätze widmen will, nicht, weil sie so wichtig ist, sondern weil sie so
unsinnige Aussagen macht.
Meine Damen und Herren! Sie argumentieren immer: Ja,
der Neue Markt, aber alle anderen Garagen! Wir sind aber beim Neuen Markt. Da
geht es um 350 Stellplätze, aber an der Oberfläche verlieren wir
250 Parkplätze, also in Wirklichkeit gibt es ja eh nur 100 neue. Was
für ein Unsinn! Es geht doch nicht darum, dass man nur neue oder zusätzliche
Parkplätze schafft, sondern dass man auch alte Parkplätze von der Oberfläche
nach untern bringt, und immerhin hätten wir mit den 350 durchaus noch 100 neue
gehabt. Dieses Argument ist mir überhaupt nicht nachvollziehbar, zieht sich
aber durch sämtliche Argumentationen der Grünen
und der Frau Stenzel. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Das ist ja unglaublich!) Unglaublich, ja, vollkommen richtig.
Unglaublich, der Maresch hat es erfasst.
Und was die Frau Stenzel betrifft: Die ÖVP
befürwortet die 4,40 – das lese ich jetzt erst, weil es auf der nächsten Seite
steht, unglaublich – und fordert alle anderen Bezirksvorsteher auf. Ich muss
das wirklich vorlesen: Sie appelliert an ihre Bezirksvorsteherkollegen, bei
allen andern Projekten die Mittel der Basisdemokratie einzusetzen – als ob die
wüsste, was eine Basisdemokratie ist, wenn sie aus Brüssel kommt –, auch auf
die Gefahr hin, dass es ein für die Politik unerwünschtes Ergebnis gibt.
Meine Damen und Herren! Die Frau Stenzel fordert alle
auf, Umfragen zu machen. Wir wissen bis heute überhaupt nicht, wer gefragt
werden soll, es gibt keine Richtlinien der Stadt, wo befragt werden soll, wie
viele Leute befragt werden sollen. Soll das in 500 m Umgebung sein, in
1 000 m, in 1 500 m, im Grätzel, im Bezirk. Das ist alles
im luftleeren Raum, die Planungs- und Umfragen-Anarchie ist ausgebrochen, und
die Frau Stenzel fordert alle auf, dem nachzukommen. Das ist ebenfalls
abzulehnen, meine Damen und Herren, abgesehen von der Fragestellung, die die
Frau Stenzel gehabt hat. (Beifall bei der FPÖ.)
Und da komme ich gleich noch zu einer anderen Garage
hier am Rande, das wäre zum Beispiel eine Garage am Naschmarkt. Auch die wird
natürlich bekämpft. Hier gibt es die ersten Pläne. Meine Damen und Herren,
selbstverständlich kann man, wenn man die Umgebung kennt, die Einwohner, die
Geschäftsleute, dem Naschmarkt durchaus eine Garage zugestehen. Die kann auch
reduziert sein, man kann über alles diskutieren. Das wäre schon alleine auch im
Sinne der Märkte, die wir ja heute bei einem anderen Thema noch besprechen.
Und überlegen Sie einmal: Wenn ich
die Naschmarktgarage habe, könnte ich an der Oberfläche, Herr Kollege Maresch,
so viel freihalten, dass ich endlich den Lückenschluss des Radweges am
Naschmarkt durchführen könnte, dem ich durchaus positiv gegenüberstehe, und
nicht diese Umleitungen, die der Herr StR Schicker – da gibt es nämlich zwei
verschiedene Umleitungen – hier
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