Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 108
Musikvereins. Das Theater an der Wien unterstreicht seinen noch jungen Status als Opernhaus der Stadt mit einer neuen Fassade und einem künstlerisch gestalteten Entree. Im Otto-Wagner-Pavillon wurde eine hervorragende permanente Ausstellung über das Werk des Architekten und Stadtgestalters Otto Wagner eingerichtet. Die so genannte Westpassage in Richtung Secession wird in diesen Monaten mit einem außergewöhnlichen Kunstprojekt ausgestaltet. Schließlich wurden auch die Skulpturen auf dem Platz neu geordnet. Es gibt auch eine Lichtarchitektur und ein Leitsystem.
Man kann also mit Fug und Recht behaupten, die
baulichen Veränderungen der Häuser am Platz haben letztendlich auch den Platz
selbst aufgewertet. Damit kann man wohl sagen, dass sich die Gegend, von der
Otto Wagner vor 100 Jahren abfällig sprach, nunmehr zu einem attraktiven,
urbanen und dynamischen Ort entwickelt hat. Die Voraussetzungen dafür wurden
geschaffen. Jetzt ist es an den Wienerinnen und Wienern, diesen Platz auch mit
zusätzlichem Leben zu füllen. - Danke sehr.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die 1. Zusatzfrage, Herr GR Mag Stefan, bitte.
GR Mag Harald Stefan (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Es ist offenbar mittlerweile Tradition, dass Sie von
Ihren eigenen Genossen, muss man in dem Fall sagen, in der Fragestunde gefragt
werden, damit Sie ein Podium haben, um die großen Errungenschaften in der
Kulturpolitik zu präsentieren. Schade, dass es nicht anders gelingt, aber
immerhin ist es sehr schön, dass der Karlsplatz verbessert wird. Damit sind wir
sehr zufrieden und das muss man auch anerkennen.
Trotzdem bleibt immer noch ein großes Problem, das
die Weitläufigkeit des Karlsplatzes ausmacht, vor allem, und darauf will ich
hinaus, die noch immer vorhandene Drogenszene. Auch die Schutzzone hat nur eine
Verlagerung ergeben. Jeder, der durch den Karlsplatz, durch die Passage geht,
sieht, was sich dort abspielt. Der größte Bahnhof Wiens, von der Frequenz her.
Daher meine Frage: Wie schätzen Sie die Einschränkung
der Attraktivität des Karlsplatzes durch diese Drogenszene ein?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrter Herr
Gemeinderat!
Natürlich ist dieses Konzept
der Aufwertungen des Platzes, das wir versuchen, über die soeben beschriebenen
Maßnahmen zu erreichen, auch eines, das insgesamt die Attraktivität des Platzes
erhöhen soll. Ich glaube, das ist uns schon zu einem guten Teil gelungen. Wenn
Sie in der jüngeren Vergangenheit einmal dort waren, werden Sie sehen, dass der
Platz mittlerweile auch von vielen Menschen als Flanierplatz, als Platz, an dem
man tatsächlich von einem Kunstort zum anderen gehen kann, angenommen wird. Ich
bin davon überzeugt, dass das, was wir dort von den kleinsten Details der
Gartengestaltung bis hin zu den größeren Kulturwellen umgesetzt haben und
umsetzen, weiter dazu beitragen wird, dass der Karlsplatz ein wirklich
attraktiver Ort für die Kultur, für die Erholung, für Kinder, für Menschen, die
dort studieren, zur Schule gehen oder eben auch unter Anführungszeichen einfach
für Menschen, die dort die Verkehrsmittel zu benützen haben, wird. Ich glaube,
dass all diese Maßnahmen, die wir hier vorgeschlagen haben und umsetzen, den
Platz noch attraktiver machen werden.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die nächste Zusatzfrage, Frau Mag Ringler, bitte.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Herr Stadtrat!
Es ist sicherlich richtig,
dass gewisse Einzelmaßnahmen jetzt zu erfreulichen Neuerungen am Karlsplatz
geführt haben.
Die Frage allerdings, ob das Leitsystem, das man am
Boden vorfindet, wenn man die U-Bahn verlässt, ausreichend ist, sollte man
sich, glaube ich, stellen, vor allem hinsichtlich der Beschriftung durch die
Wiener Linien im gesamten Bereich der Karlsplatzpassagen. Man hört, dass es
nicht ganz einfach ist, hier eine Lösung zu finden.
Wie ist da der Stand der Dinge und wird sich da
einiges verbessern?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Frau Gemeinderätin!
Also ich weiß nicht, was man
hört. Ich kann nur von einer sehr guten Zusammenarbeit zwischen den
verschiedensten Geschäftsstellen, Magistraten und auch den Wiener Linien
berichten. Wir haben versucht, ein möglichst einfaches, auch dezentes
Leitsystem auf dem Karlsplatz selbst zu machen, das im Grunde die Richtungen
der Kultureinrichtungen angibt. Wir haben verhindert, dass ein zusätzlicher
Schilderwald aufgestellt wird, weil, wie wir das vom Beispiel des
Museumsquartiers wissen, das nicht immer zur Vereinfachung beiträgt.
Aber das Bessere ist
sozusagen immer auch der Feind des Guten. Also wenn es Verbesserungsvorschläge
gibt und wenn wir in der praktischen Umsetzung und Durchführung sehen, dass man
das eine oder andere noch besser machen kann, werden wir es sicher tun.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die nächste Zusatzfrage, Herr GR Ing Mag Dworak.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!
Ich glaube, dass der so genannte
Kunstplatz Karlsplatz trotzdem ein Kunstplatz geblieben ist, denn im Sinne
eines Platzes, und das hat Ihr Kollege StR Schicker schon gesagt, bleibt er
Verkehrshölle oder Verkehrsoberfläche. Die Verkehrsströme sind auch nicht
gerade besonders lustig dort und es wird sich in Wirklichkeit nicht viel ändern.
Aber mir geht es natürlich auch um den Kunstplatz im Sinne der Kunst. Dort
steht ein Haus, über das man, was mich wundert, eigentlich sehr wenig
gesprochen hat. Das ist nämlich das Künstlerhaus. Dort sind alle Fragen offen.
Es gibt zwar Ideen von allen möglichen Seiten, was man noch dazu machen kann,
aber von Ihrer Seite habe ich nicht wirklich
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