Gemeinderat,
35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 84 von 120
wäre dann billiger. (Beifall
bei der FPÖ.)
Nochmals: Entgegen sozialistischer Schauermärchen
werden in den allermeisten Fällen die Mietstreitigkeiten bei
Schlichtungsstellen bleiben und dort keine Kostenbelastung bedeuten. Die
Neuregelung im Bereich des gerichtlichen Außerstreitsverfahrens wird eher zu
Gunsten der Mieter als ins Gegenteil ausgehen. Die SPÖ ist aufgefordert, mit
ihrer Desinformationspolitik gegenüber der Wiener Bevölkerung aufzuhören. Es
ist unverantwortlich, eine solche Politik mit billigen Mittelchen und Mätzchen
zu betreiben! Die Bürger werden außerdem sehr bald bemerken, dass die
Behauptungen der Sozialdemokraten schlicht und einfach unwahr sind und dass
keine Grundlage für diese Behauptungen vorhanden ist! Je früher die Mieter das
erfahren, desto besser für alle, für uns, aber auch für die Sozialdemokraten! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR Reiter. – Bitte.
GR Günther Reiter
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Die Redner der Opposition wollen in ihrer monotonen
Ablehnung des Budgets vom Rednerpult aus Wiens Wohnbau nicht wahrnehmen,
insbesondere meine beiden Vorredner.
StR Herzog hat sich nur zu den Schlichtungsstellen
geäußert und eigentlich die Presseaussendungen unserer sozialdemokratischen
Abgeordneten zitiert, die natürlich – das ist keine Frage – vollinhaltlich
Recht haben. (StR Johann Herzog: Das ist
ein Armutszeugnis!)
Der Kollege Kenesei hat hier eine Kabarettvorstellung
gebracht. Bei aller berechtigter Kritik, der sicher nachgegangen wird, war das
wirklich eine Anwartschaft auf den Darstellerpreis und hat mit seriösen Aussagen
vom Rednerpult nur bedingt etwas zu tun.
Der Rekord Bauinvestition von
860 Millionen EUR wurde hier schon erwähnt. Den gibt es. Damit ist es
ein größeres Wohnungsangebot, das hier präsentiert wird. Es sind 5 000 neu
errichtete geförderte Wohnungen. Es sind 10 000 gefördert sanierte
Wohnungen. Es gibt Zigtausenden Wiener Familien die Möglichkeit, wirklich
sinnvollen Wohnraum zu haben und schafft Arbeitsplätze. Wenn mein Kollege
Vettermann diese Zahlen vom Rednerpult schon gesagt hat, macht das nichts. Ich
wiederhole das nur. Es ist schließlich lehrreich für die Opposition. Sie soll
diese positiven Zahlen trotz des wirklich restriktiven Sparkurses des Bundes
auch vernehmen. In den letzten Jahren sind die Zweckzuschüsse des Bundes – das
ist bekannt – zur Wohnbauförderung um zirka 14 Millionen EUR
gesunken. Trotzdem sehen die Wiener, dass die Direktförderung stimmt, all das,
was die Wohnbeihilfe betrifft, die Familienförderung betrifft,
Eigenmittelersatzdarlehen betrifft. Hier gibt es wirklich einen absoluten
Rekordwert von über 96 Millionen EUR, also eine Verdoppelung seit dem
Jahr 1998.
Warum ich diese Zahlen wiederholt habe, meine Damen
und Herren des Gemeinderats, hat natürlich den Grund, dass auch die Zuseher auf
der Galerie, die ich hier herzlich begrüße, diese positiven Zahlen hören. Meine
Damen und Herren von der Opposition, nehmen Sie einmal zur Kenntnis, dass der
Bgm Dr Häupl, die Wiener Stadtregierung und der amtsf StR Werner Faymann die
Wiener nicht im Stich lassen! Nehmen Sie zur Kenntnis, auch wenn seitens des
Bundes ein rauerer Wind weht, wird auch in schwierigeren Zeiten Politik ohne
Kaputtsparen gemacht! (Beifall bei der
SPÖ.)
Wie gesagt, die Stadt reagiert in schwierigeren
Zeiten auf diese Dinge und ermöglicht, dass Wohnen weiterhin leistbar wird.
Wiener Wohnen verwaltet 220 000 Wohneinheiten – das ist allgemein
bekannt –, investiert in die Sanierung, in Widmungsverbesserungen, in laufende
Erhaltungen Unsummen. Die Wohnqualität von an die
40 000 Gemeindewohnungen wird damit erhöht. Aber es gibt auch Impulse
für den Arbeitsmarkt. 550 Klein- und Mittelbetriebe werden hier beschäftigt, an
die 6 000 Arbeitnehmer, sichere Arbeitsplätze werden geschaffen. Ich
meine, der amtsf StR Werner Faymann hat wirklich Recht, wenn er sagt, dass
Wiener Wohnen zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort und Impulsgeber für die
Wiener Bauwirtschaft geworden ist. (GR
Mag Wolfgang Gerstl: Mehr Bundesmittel!) Ich meine in diesem Zusammenhang
auch, dass diese schwache Konjunkturlage die Stadtverantwortlichen dazu bewogen
hat, wirkungsvolle Investprogramme entgegenzusetzen, die wesentliche Impulse
für die Wirtschaft und für den Arbeitsmarkt setzen. Meine Damen und Herren, das
ist nur zu unterstützen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Diese paar Eckzahlen habe ich sozusagen pädagogisch
als Lehrer für die Opposition gesagt. Der Herr Kollege Vettermann hat das
wesentlich ausführlicher gemacht und zu einigen Bauprojekten Stellung genommen.
Bauträgerwettbewerbe wurden hier schon erwähnt. 2003 war überhaupt das Jahr der
Bauträgerwettbewerbe. Es haben einige stattgefunden, "Stadt des
Kindes" im 14. Bezirk, Überplattung der Tangente in Favoriten oder –
aus meinem Heimatbezirk – das erste Wiener Passivhaus. Also an die
1 500 Wohnungen werden errichtet. Seit 1995, seit Einführung dieser
Wettbewerbe – es sind 15 an der Zahl – wurden 64 Projekte mit insgesamt
7 250 Wohnungen zu Siegern erkoren. Ich meine, das Wichtigste an der
Sache ist, dass mit diesen Bauträgerwettbewerben auch die Baukosten im
geförderten Wohnbau um in etwa 20 Prozent gesenkt werden konnten und dass
diese Bauträgerwettbewerbe es auch der Stadt ermöglicht haben, auf
unterschiedliche individuelle Wohnwünsche der Bevölkerung, der Wienerinnen und
Wiener, einzugehen.
In diesem Zusammenhang möchte ich einen sehr
aktuellen Bauträgerwettbewerb aus Favoriten nennen. Kollege Kenesei, ein
Mandatar aus Favoriten, hatte sich eher abfällig über ein Wohnprojekt geäußert.
Ich möchte etwas Positives dazu sagen und nachher zu einigen Projekten aus
meinem Heimatbezirk Floridsdorf kommen.
Der neue Bezirksteil Monte Laa im 10. Bezirk: Dort
werden 760 Familien Wohnungen erhalten,
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