Gemeinderat,
27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 78
schnell in die Detailplanung kommen sollten, damit man die
Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen und dann die notwendigen
Ausschreibungen und Baumaßnahmen setzen kann. Je länger wir hier eine politisch
motivierte Diskussion führen, was denn jetzt vielleicht noch günstiger sein
könnte oder anders gemacht werden könnte, kommen wir nie zu einem Ergebnis, wo
man rasch diesen Umfahrungsring, den wir benötigen, bauen kann.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
zweite Zusatzfrage, Frau GRin Trammer.
GRin Heike Trammer (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Am 7. April hat im HdB Donaustadt eine
Informationsveranstaltung der SUPerNOW stattgefunden. Die betroffenen Bürger
waren sehr skeptisch, was die vorgestellten Bezirksdurchfahrten an Stelle einer
echten Bezirksumfahrung angeht. Sie haben Ihnen zwar Einzelgespräche bei Kaffee
und Kuchen angeboten, nur denke ich, dass Sie den Bürgern die Angst vor mehr
Lärm und Abgasen dennoch nicht nehmen konnten, denn die Betroffenen haben große
Skepsis was die Finanzierung der Untertunnelungen beziehungsweise Einhausungen angeht.
Das Flugfeld Aspern soll wirtschaftlich genutzt
werden. Daher wird auch diese Bezirksdurchfahrt geplant, nehme ich einmal an.
Meine Frage bezieht sich darauf: Wie groß ist die
Finanzierungsbeteiligung der Firmen über PPP, die sich dort am Flugfeld Aspern
ansiedeln?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Frau Gemeinderätin!
Wir haben am 7. April das Ergebnis einer
strategischen Umweltprüfung präsentiert und mit den BewohnerInnen und den TeilnehmerInnen
an der Veranstaltung intensiv diskutiert. Ich habe dort diese Ängste, die Sie
formulieren, so nicht entnommen. Mir hat dort niemand gesagt, dass es um die
Kosten ginge, sondern um die Befürchtungen bei jedem Projekt, egal ob das ein
U-Bahnbau, ein Straßenbahnbau, eine Busspur, ein Straßenbau oder was auch immer
ist. Die Befürchtungen der BewohnerInnen in der Gegend sind immer vergleichbar
und immer ernst zunehmen, nämlich: Welchen Lärm habe ich während der Bauzeit?
Was habe ich nach der Bauzeit zu erwarten? Habe ich unter Umständen
Reduzierungen meiner Lebensqualität auf Dauer? Genau diese Fragen sind
beantwortbar und genau um diese Fragen geht es.
Wir werden - Sie haben das gestern beim
Arbeitsausschuss der Stadtentwicklungskommission auch vernommen - nicht nur in
der Planungswerkstatt Anfang Mai die Ausstellung über das Projekt machen,
sondern wir werden versuchen, in den Bezirk zu gehen, möglichst genau dorthin,
wo die Problemlagen von den Anrainerinnen und Anrainern befürchtet werden, werden
dort die Ausstellung hinstellen, werden gemeinsam mit der ÖSAG und der ASFINAG
dort die Informationen weitergeben und jeden einzelnen Bewohner, jede einzelne
Bewohnerin, jeden einzelnen Grundstückseigentümer und jede einzelne
Grundstückseigentümerin informieren und dann die entsprechenden
Planungsschritte setzen.
Was ich sehr ungern höre ist, dass das Ganze nur
gemacht wird, weil das Flugfeld Aspern entwickelt werden soll. Frau Trammer,
wir werden dieses Flugfeld Aspern zu entwickeln haben. Wenn wir damit rechnen,
dass diese Stadt weiter wächst, dann werden wir am Flugfeld Aspern
Entwicklungsmöglichkeiten benötigen. Dann ist es notwendig, dass - wie gestern
im Arbeitsausschuss in der Stadtentwicklungskommission einstimmig beschlossen
worden ist - die U2 auf das Flugfeld Aspern verlängert wird. Dann ist es
notwendig, dass wir dort, unmittelbar bei der Endstation der U2 auch den
Anschluss ans hochrangige Straßennetz finden, damit die BewohnerInnen aus der
Umlandregion dort umsteigen können, dass die PendlerInnen dort umsteigen können
und nicht die weiten Wege bis in die Stadt mit dem PKW zurücklegen.
Wir werden auch klarlegen können, dass es nicht die
Frage der Entwicklung dieses Gebiets ist, sondern es ist die Frage, wo die
Entwicklung jenseits der Donau stattfindet. Findet sie dort statt, wo ein
Gebiet hochrangig mit öffentlichem Verkehr erschlossen werden kann, wie das
Flugfeld Aspern? Oder findet sie jenseits der Wiener Stadtgrenzen auf der
grünen Wiese statt? Und da gibt es vollkommen berechtigte Argumente dagegen,
dass so etwas auf der grünen Wiese stattfinden soll, weil das nicht nur den
Verkehr aus Niederösterreich, sondern auch den Verkehr aus Wien auf der Straße
anzieht. Wir haben die Berechnungen ja nicht gemacht, damit man das Flugfeld
Aspern möglichst wenig mit Verkehr belastet, sondern sowohl Aspern, der Bereich
Biberhaufenweg als auch Eßling vom Individualverkehr entlastet werden können.
Deswegen sind die Berechnungen gemacht worden.
Frau Kollegin, Sie brauchen nicht daran zu zweifeln.
Ich werde mich im Mai und im Juni schon bei sehr vielen dieser Treffen im
Bezirk befinden. Das ist schon fix vereinbart. Ich gehe auch dorthin, wo ich
keinen Kaffee und Kuchen bekomme, aber wenn ich dazu eingeladen werde, werde
ich das nicht ausschlagen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR Mag Maresch, bitte.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
Ich war auch bei dieser Veranstaltung in der Donaustadt und
habe zur Kenntnis genommen, dass die SUP eine hervorragende Angelegenheit ist
und dass die Informationen ganz wichtig waren. Heute wurden sie in dem
Geplänkel mit dem Herrn Kollegen Gerstl um Prozentzahlen beziehungsweise um
Pro-Kopf-Ausgaben für die Donaustädterinnen und Donaustädter ergänzt, was ich
ganz witzig finde, weil im Grunde genommen, wenn man die S1, damals noch B301,
pro Kopf der Rannersdorfer und Rannersdorferinnen rechnet, denke ich mir, ist
wahrscheinlich der Rannersdorfer noch viel mehr wert als der Landecker oder die
Landeckerin. Ich glaube, es ist ein bisschen verwegen, das so zu vergleichen,
weil es
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